Allgemeine Berichte | 21.01.2019

Runder Tisch des Hospiz-Vereins mit den Altenhilfe- und Altenpflegeeinrichtungen im Kreis Ahrweiler

Vertiefte Kooperation

Verbesserungen für Sterbende, Angehörige und das Personal in Heimen waren Thema

Die Teilnehmer der Veranstaltungen zogen eine positive Bilanz.  Privat

Kreis Ahrweiler. Nicht nur in der häuslichen Umgebung von Schwerkranken und Sterbenden oder im stationären Hospiz kümmern sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr um Menschen am Lebensende und deren An- und Zugehörige. Sie gehen auch in Altenhilfe- und Altenpflegeeinrichtungen im gesamten Kreis Ahrweiler. Dazu hat der Verein seine Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen sukzessive aufgebaut, sodass heute mit fast allen Einrichtungen im Kreisgebiet Kooperationen bestehen. Um diese zu vertiefen, hatte er nun erstmals Heim- und Pflegedienstleiter und sonstige Vertreter dieser Einrichtungen von Bad Breisig bis Adenau und Kempenich an einen Tisch ins stationäre Hospiz in Bad Neuenahr-Ahrweiler geladen. Die Resonanz war groß. Ihr gemeinsames Ziel: bedürftige Bewohner bis zum Lebensende gut zu begleiten.

Viele Fragen wurden besprochen

„Wie kann das im Miteinander beider Seiten noch besser gelingen? Und wie können wir das Recht jedes Menschen auf hospizlich-palliative Versorgung noch besser umsetzen?“, waren Fragen, die im Raum standen. Da die Kooperation in Einzelfällen schon vielfach erfolgt, ging es bei den Antworten auch um strukturelle Veränderungen, um die Kooperation auf eine breitere und stabilere Basis zu stellen. Die „Netzwerkerin“ des Hospiz-Vereins, Petra Münch, erinnerte vorab nochmals an die in der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ in fünf Leitsätzen formulierten Aufgaben und Handlungsbedarfe. Münch geht auch in die Einrichtungen und bietet dort Sprechstunden an, und weitere Mitarbeiter des Hospiz-Vereins bringen Zeit und Zuwendung für Sterbende und Angehörige in den Heimalltag. Aber auch Wissen: So war für viele Teilnehmer des Treffens noch unbekannt, dass seit 2015 auch Menschen aus Altenpflegeeinrichtungen ins Hospiz überführt werden können, wenn die Versorgung dort wegen des hohen (palliativ)-medizinischen Versorgungsaufwands nicht mehr geleistet werden kann und dass das auch von den Kassen übernommen wird. Es wurden zudem viele ganz praktische Ideen, Wünsche und Anregungen in großer Runde erörtert. So wünschte sich der Hospiz-Verein feste Ansprechpartner in jeder der Einrichtungen. Diese wiederum waren vielfach auf der Suche nach einer Form, die Informationen über den Hospiz-Verein ins Tagesgeschehen zu integrieren und ihre Bewohner auf die Möglichkeiten der Sterbebegleitung aufmerksam zu machen.

Entlastung

Angeregt wurden auch Angehörigenabende und Bewohnernachmittage zum Thema sowie Schulungen des Heimpersonals im Umgang mit Tod und Sterben, dem „Spezialgebiet“ des Hospiz-Vereins. Das soll auch Entlastung schaffen: Schon in der Ausbildung von Kranken- und Altenpflegern könne mehr getan werden, um den Auszubildenden später ein entspannteres und stressfreieres Arbeitsumfeld zu schaffen. Auf positives Feedback stieß auch das Angebot, dass die jeweils für die Einrichtung zuständige hauptamtliche Fachkraft des Hospiz-Vereins bei den Teamsitzungen der Einsrichtungsmitarbeiter Kurzvorträge über „brennende“ Fragen wie etwa „Essen und Trinken am Lebensende“ oder „Die hospizliche Begleitung An- und Zugehöriger“ berichtet. Vorschläge gab es zudem hinsichtlich Fortbildungen in Sachen Sterbebegleitung oder Schmerztherapie oder mehr Austausch für alle an „Palliative Care“-Interessierten im Kreis Ahrweiler. Der Hospiz-Verein Rhein-Ahr sieht es als seinen gesellschaftspolitischen Auftrag an, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, mit dem Thema „Tod und Sterben“ in Kontakt zu kommen und von der Möglichkeit der hospizlichen Versorgung zu erfahren.„Wir haben keine finanziellen Interessen. Wir wollen unterstützen, ergänzen, neue Aspekte einbringen“, stellte die Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Ulrike Dobrowolny klar, und die Koordinatorin für das Haupt- und Ehrenamt, Sabine Schonschek, ergänzte, dass für die Heimbewohner durch Inanspruchnahme des Hospiz-Vereins kein finanzieller Eigenanteil entsteht.

Regelmäßige Treffen geplant

Künftig soll es mindestens einmal im Jahr ein derartiges Treffen des Hospiz-Vereins mit seinen Kooperationspartnern in Altenhilfe- und Altenpflegeeinrichtungen geben.

Pressemitteilung

Hospiz-Verein Rhein-Ahr

Die Teilnehmer der Veranstaltungen zogen eine positive Bilanz. Foto: Privat

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