Allgemeine Berichte | 16.02.2022

Jazz-Musiker Manuel Weyand nimmt Album in New York auf

Von Burgbrohl über New York nach Seoul für den Jazz

Im Rheinland geboren, in New York ausgebildet, dann Jazz-Professor in Südkorea: Jazz-Musiker Manuel Weyand . Foto: Lee Dayoung

Seoul / New York. Nach rund zehn Jahren in New York kehrte der Jazz-Drummer Manuel Weyand der Stadt den Rücken und trat 2013 eine Professur in Seoul / Südkorea an. Für eine Aufnahme kehrte er im letzten Jahr noch einmal an den Hudson River zurück, um mit den Kollegen Chad Lefkowitz-Brown (Saxophon), David Hazeltine (Piano) und Peter Washington (Bass) das Album „Rejoinder“ aufzunehmen. „Ich zog eher unerwartet und plötzlich aus New York weg, um die Professur in Seoul anzutreten“, sagt er. „Da störte es mich immer ein wenig, dass ich trotz vieler Jahre in New York nie eine eigene Platte dort aufgenommen hatte. Das wollte ich nachholen, um für mich persönlich einen Abschluss für meine Zeit in New York zu haben.“

Zu jedem Stück eine persönliche Geschichte

„Die Stücke auf dem Album sind mehr oder minder für Jazz-Enthusiasten berühmte Stücke“, beschreibt der Drummer das Werk. „Sie sind entweder für meine musikalische Entwicklung einschneidend gewesen oder haben für mich persönlich Signifikanz.“ ´Speak Low´ etwa spielte er schon als Student im Smoke Jazz Club in New York in einer Band unter der Leitung von Trompeter Jim Rotondi. „Das war für mich damals eine tolle Erfahrung, aus der ich viel lernte. Außerdem ist es ein Stück, das in New York oft gespielt wurde.“ ´Martha’s Prize´ hörte er mit seiner Frau zusammen erstmals im Konzert des Pianisten und Komponisten des Stücks, Cedar Walton. „Es gefiel uns beiden unfassbar gut. Wir gingen am nächsten Abend wieder zum Konzert, da es uns so gut gefallen hatte.“ Später spielte er es dann auch bei eigenen Auftritten. „So habe ich zu jedem Stück eine persönliche Geschichte.“

Album entstand mit Jazzgrößen und Shootings-Stars

Die Musiker-Kollegen, mit denen Manuel Weyand „Rejoinder“ aufnahm, sind in der Szene bekannte Größen. „Mit einer Koryphäe wie dem Bassisten Peter Washington aufnehmen zu dürfen, war ein absoluter Traum für mich und ich bin ihm sehr dankbar, dass er bei dem Projekt dabei ist. Mit so einem erfahrenen Meister zusammenzuspielen, der wiederum mit so vielen der großen Jazz-Schlagzeugern gespielt hat, war ganz toll.“ Washington ist auf weit über 400 Alben zu hören (u.a. auf elf Alben von David Hazeltine).

David Hazeltine ist in New York ein sehr gefragter Pianist. Er besticht nicht nur durch seine Improvisationskunst, sondern auch durch sein erfahrenes Begleiten der Band. Unter eigenem Namen veröffentlichte er bislang 35 Alben. „Chad Lefkowitz-Brown ist ein sehr virtuoser Spieler, der vor Energie und Spielfreude nur so strotzt. Das Zusammenspiel zwischen den erfahrenen Meistern, dem jungen aufsteigenden Shooting-Star Chad und mir war für mich eine spannende Mixtur.“ Die beiden kennen sich noch aus Studienzeiten in New York und spielten auf Jam Sessions oft zusammen. Der Saxophonist ist Mitglied der Band von Chris Botti.

Von Burgbrohl über New York nach Seoul für den Jazz

1983 in Neuwied geboren und in Burgbrohl aufgewachsen, besuchte Manuel Weyand das Aloisiuskolleg, ein Gymnasium im Bonner Stadtteil Bad Godesberg. Dort erhielt er den ersten Zugang zum Jazz. Ein Mitschüler, der jüngere Bruder des Jazztrompeters Till Brönner, unterrichtete ihn und verwies Weyand an die Musikschule, wo er intensiven Zugang zum Jazz bekam. „Jazz empfand ich ganz besonders intensiv. Der Prozess, der dort stattfindet, ist mir immer noch ein Mysterium. Bei mir kann dort fast jede Emotion hervorgerufen werden. Da bei der Improvisation alles neu entsteht, kann das Ohr auch keine Erwartungen erfüllt bekommen. Der Überraschungseffekt führt wohl daher zu einer intensiveren emotionalen Hörerfahrung, wenn man sich der Musik hingibt“, beschreibt der Drummer seine ganz persönliche Bedeutung von Jazz.

Den ersten internationalen Auftritt absolvierte Weyand 1998 als 14-Jähriger in Spanien. 2000 folgte ein Auslandsjahr in Cleveland / Ohio (USA), von dem er eine Auszeichnung der International Association of Jazz Educators mitbrachte. Nach dem Abitur 2003 dauerte es nicht lange, bis Manuel Weyand nach New York aufbrach. Dort studierte er und wurde schließlich Master of Jazz Arts an der Manhattan School of Music. 2013 dann erreichte ihn das Angebot, die Professur of Applied Music am Paekche Institute of the Arts in Seoul zu übernehmen. Dort lebt er mit seiner Ehefrau und seinem Kind.

Im Rheinland geboren, in New York ausgebildet, dann Jazz-Professor in Südkorea: Jazz-Musiker Manuel Weyand . Foto: Lee Dayoung

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