Barmherzige Brüder Saffig ziehen positive Zwischenbilanz

Vortrag über römischeFunde war ein voller Erfolg

Vortrag über römische
Funde war ein voller Erfolg

Dr. Ricarda Giljohann, Leiterin des Stadtmuseums Andernach, gab einen Einblick in die bemerkenswerten Funde aus römischer Zeit. Der Nachmittag brachte einen neuen Besucherrekord. Über 70 Gäste verfolgten im Schlösschen der Barmherzigen Brüder Saffig den Vortrag. Foto: privat

Saffig. Über 70 Besucherinnen und Besucher kamen zum Vortrag „Römerspuren in der Pellenz“ ins Schlösschen der Barmherzigen Brüder Saffig. Eingerahmt von Exponaten der gleichnamigen Wechselausstellung, war die Veranstaltung mit einer besonderen Atmosphäre behaftet. So erhielten die Gäste nicht nur anhand einer Präsentation einen Eindruck von der örtlichen Situation vor rund 2.000 Jahren, sondern saßen inmitten der Fundstücke. Dr. Ricarda Giljohann, Leiterin des Stadtmuseums Andernach, gab einen spannenden Einblick in die Besonderheiten der Funde. Die Expertin der Römischen Epoche erläuterte, dass einige Funde aus Saffig, wie das Kultbrot oder ein umfangreicher Fund von Bronzebeschlägen, wissenschaftliche Besonderheiten darstellen. „Das Kultbrot, ein einzigartiger Fund in Deutschland, gibt viele Hinweise auf die Backkultur und handwerkliche Fähigkeiten, aber auch auf Bestattungsrituale. Die Bronzebeschläge, die als ‚Depotfund von Saffig‘ in einschlägiger Literatur benannt sind, lassen viel Raum für Spekulation, ob es sich um ein verstecktes Händlerdepot handelt.“ Pascal Nachtsheim, Organisator der Gesamtausstellung und Leiter der Unternehmenskommunikation der Einrichtung, freute sich über Dr. Ricarda Giljohanns Bereitschaft, an diesem in der Region wohl einmaligen, integrativen Projekt mitzuwirken. „Mit dem Konzept einer Dauer- und Wechselausstellung ist es uns gelungen, in unserem Jubiläumsjahr einen neuen kulturellen Treffpunkt in der Pellenz zu etablieren. Menschen mit und ohne Beeinträchtigung arbeiten hier Hand in Hand, um ein attraktives Gesamtprogramm mit verschiedenen Themenschwerpunkten zu schaffen. Sie bereiten im Hintergrund die Ausstellung vor, geben Führungen oder zeigen selbst ihre Kunst. Anscheinend ist es ein Konzept mit großem Erfolg: So durften wir in den ersten vier Monaten der Ausstellung bereits 1.500 Besucherinnen und Besucher begrüßen.“ Nachtsheim begrüßte zudem viele anwesende „Stammgäste“, die seit der Eröffnung immer wieder gerne zu den angebotenen Vorträgen und Lesungen kommen und in Teilen mit eigenem Wissen und Material die Exponate ergänzen. „Seien Sie gespannt auf das, was noch kommen wird. Die nächste Wechselausstellung beschäftigt sich mit dem Thema Alltagsreligion. Unter der Fragenstellung ‚Was nützt mir das für die Ewigkeit?‘ werden wir den Wandel von Religion und religiösem Erleben in den vergangenen 150 Jahren bis zum heutigen Tag darstellen. Mehrere Mitmachaktionen laden dazu ein, sich selbst und seiner eigenen, religiösen Vorstellung bewusst zu werden.“ Die Funde der Römerausstellung sind noch bis Sonntag, 31. März jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr im Schlösschen der Barmherzigen Brüder Saffig, Aumerich 4, zu sehen. Der Eintritt ist frei.