Walporzheim: Gewässerwiederherstellung nach der Flut geht voran

Walporzheim. Die Gewässerwiederherstellung nach der Flutkatastrophe 2021 geht voran. Die Kreisverwaltung, die für die Gewässer 2. Ordnung – die Ahr und die Zuflüsse Adenauer Bach, Nohner Bach und Trierbach – verantwortlich ist, stellte Mitte Juli 2025 den Einwohnerinnen und Einwohnern von Walporzheim die Maßnahmen, die in der Ortslage aktuell geplant sind, in der St. Josef Kapelle vor. Der Bereich umfasst das Gebiet von der ehemaligen Heckenbachtalbrücke bis zur Obertorbrücke in Ahrweiler.
Die Maßnahmen gehen über die bloße Instandsetzung des Gewässers und des dazugehörigen Uferbereichs wie vor der Flut hinaus. Ziel der Gewässerwiederherstellung ist es, zukünftige Hochwasserlagen weitestgehend schadlos durch die Ortslagen zu führen und zugleich die Ökologie der Gewässer zu erneuern. Damit geht außerdem eine Verbesserung des unmittelbaren Umfelds der Ahr und somit auch der Lebensqualität der Menschen einher.
„Die Ahr und ihre Zuflüsse müssen so aufgebaut werden, dass Gefahrenstellen möglichst reduziert und so die Risiken zukünftiger Hochwasserlagen minimiert werden“, sagte Landrätin Cornelia Weigand in ihrer Begrüßung. „Dabei geht es nicht nur um den Schutz der eigenen Ortschaft, sondern es muss gleichzeitig auch der Schutz der Unterlieger mitgedacht werden.“
Aufweitung des Uferbereichs geplant
In der Ortslage ist eine Aufweitung des Uferbereichs geplant, um einen größeren Abfluss zu ermöglichen und somit den Wasserstand bei einem erhöhten Abfluss möglichst niedrig zu halten. Zur weiteren Absicherung bei Hochwasserlagen sind nur noch einige ergänzende technische Maßnahmen geringen Ausmaßes notwendig, wie beispielsweise unauffällige Mauern entlang der Uferstraße, die die Häuser zusätzlich schützen.
Anja Toenneßen, Leiterin des Fachbereichs Aufbau und Nachhaltigkeit der Kreisverwaltung Ahrweiler, betonte, dass die lokalen Planungen für Walporzheim nur ein Baustein der Gesamtvorsorge seien: „Neben der Gewässerwiederherstellung vor Ort spielt auch der überörtliche Maßnahmenplan eine wichtige Rolle. Dabei betrachten wir das gesamte Einzugsgebiet der Ahr und nehmen nicht nur den Hochwasserschutz einzelner Ortslagen in den Blick, um die bestmöglichen Maßnahmen zum Wasserrückhalt für den ganzen Kreis treffen zu können.“
Planungen vorgestellt
Frederyk Weber vom Ingenieurbüro C&E Consulting und Engineering GmbH stellte die Planungen zur Gewässerwiederherstellung in Walporzheim im Detail anhand einer Präsentation dar. Zudem verdeutlichte er die positive Wirkung der Maßnahmen am Beispiel eines nach der neusten Berechnung statistisch auftretenden hundertjährlichen Hochwassers und erläuterte den Bauablauf sowie die Herausforderungen beim Abtransport der ausgehobenen Bodenmassen. In die Untersuchung des externen Fachbüros flossen ebenfalls die Auswirkungen bereits vorhandener Bauwerke mit ein, wie die Wehranlage und der Mühlenteich, der durch die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler beplant wird. Beide Projektplanungen werden zwischen dem Kreis und der Stadt eng aufeinander abgestimmt.
Als Erkenntnis aus dem Hochwasser am 9. Januar wird zurzeit das Vorland der Ahr zwischen dem ehemaligen Sportplatz und der ehemaligen Heckenbachtalbrücke abgesenkt und ein provisorischer Wall errichtet.

Die Pläne der Gewässerwiederherstellung in Walporzheim wurden am 16. Juli 2025 in der St. Josef Kapelle vorgestellt. Foto: Macht / Kreisverwaltung Ahrweiler. Foto: Macht / Kreisverwaltung Ahrweiler