Schlag die Möhre im neunten Jahr: Ausgerechnet die Löhndorfer schlugen das Wurzelgemüse
Wanderpokal und 1000 Euro Prämien für den guten Zweck
Westum. Diesmal wurde das Wurzelgemüse geschlagen: Bei der aktuellen Auflage des längs zur Kultveranstaltung avancierten Karnevalsformats „Schlag die Möhre“ im neunten Jahr setzte sich das Team Löhndorf mit 23 Punkten an die Spitze der Wertung. Im bestens besuchten Murrepalast gewann Löhndorf mit eben jenen 23 Punkten den großen Sieger-Pokal und die Siegprämie (500 Euro) für den guten Zweck. Damit standen die Löhndorfer nach zwei zweiten Plätzen diesmal ganz oben auf dem Treppchen. Platz zwei sicherte sich das Team aus der Kernstadt Sinzig (22 Zähler und 300 Euro). Ein Novum gab es bei der Vergabe des dritten Platzes. Koisdorf, Franken und Westum Lage mit je zwölf Zählern gleichauf. Das notwendige Stechen brachte den dritten Platz für Koisdorf.
Im bestens gefüllten Murrepalast - über die Besucherzahlen freute sich die veranstaltende KG - ging dabei eine Abwandlung von Spiel ohne Grenzen im Zelt mit der modifizierten Punktewertung von „Schlag den Raab“ über die Bühne. Mit viel Stimmung und Spaß für Zuschauer, wie für Akteure. In den Reihen der Zuschauer wurde schon darüber diskutiert, ob die Teams Zeit zum Üben hatten. Hatten sie nicht. Die Spieler wussten absolut nicht, was auf sie zu kam. Das macht ja auch den Reiz von Schlag die Möhre aus.
Aufgaben bleiben geheim
Um es klar zu formulieren: bei den einfach erscheinenden Spielen die etwas sportliches Talent und viel Geschick erfordern, kann man sich so richtig blamieren. Und mit ein wenig Training wären die Spiele auch wohl ein Klacks. Aber bei Schlag die Möhre bleiben die Aufgaben bis zum allerletzten Moment vollkommen geheim.
Die kleinen Regeländerungen waren beibehalten worden. So war die Zahl der Spiele auf elf begrenzt worden, um die Veranstaltung im zeitlichen Rahmen zu halten. Und auch bei der Punktwertung hatte man sich in Westum was neues einfallen lassen. Für die ersten vier Spiele gab es jeweils fünf Punkte, die mittleren vier Spiele wurden mit sieben Punkten belohnt und für die Sieger der drei letzten Spiele gab es elf Punkte. Eine Änderung, die diesmal für die ganz große Spannung in der Schlussphase sorgte. Denn ausgerechnet das bis dato leer ausgegangene Team Kernstadt Sinzig gewann mit T-Shirt-Wechsel-Dich“ und „Am laufenden Band“ gleich zwei Wettbewerbe aus dem 11erblock und setzte wich mit 22 Zählern an die Spitze. Unter Hochspanung gewann Team Löhndorf das allerletze Spiel.
Mit Franz Hermann Deres, Löhndorfs Ortsvorsteher Volker Holy und Martin Thorman hatten die Westumer gleich drei Schiedsrichter aufgeboten. In Westum war bereits vor dem Beginn der Spiele ganz deutlich klargemacht worden.: „Der Videobeweis ist nicht zugelassen“. Im Klartext Handyaufnahmen waren zwar erlaubt und gefragt, aber kamen nicht in die Entscheidungsfindung.
Unterhaltsames Rahmenprogramm
Für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sorgten die Auftritte der Westumer Tanzgruppen. Der Reiz und der Hintergrund für das zur Zeit so überaus beliebte Karnevalsformat sind ja eigentlich auch recht simpel: denn es gibt ja die stetigen Frotzeleien zwischen den Sinziger Ortsteilen. Die können bei Schlag die Möhre mit vielen Spielen ausgetragen werden heißt die Grundlage für die Veranstaltuns-Chemie. Es ging um Geschick, manchmal etwas Kraft, Wissen oder Einschätzungsvermögen. Die Westumer KG hatte die Spiele mit viel Liebe zum Detail und einem ungeheueren technischen Aufwand ausgeheckt. Die Verantwortlichen auf Westumer Seite, um Simone Kasper ließen sich wie immer neue und ungewöhnliche Spiele einfallen. Bruno Bockshecker, Helga Bocksbecker, Daniel Lücken, Bianca Lücken und Jörg Pumpa und stecken für die Westumer KG da viel Engagement und Arbeit in die Vorbereitung. Die erstellten Aufgaben hatten teilweise einen recht heftigen Schwierigkeitsgrad. Alleine der technische Aufwand für das kleine Spiel Bällebad (Duschkabine, Gebläse und viele bunte Plastikbälle war enorm. Die Spielleitung hatte in Westum Simone Gasper. Der Frau hörte man besser genau zu, denn sie erklärte die Regeln bis ins Detail. Und hatte auch ganz zum Schluss noch die volle Aufmerksamkeit.
Schlag die Möhre“, wird übrigens weitergehen und hat längst den Status einer Kultveranstaltung.. „Bis zum nächsten Jahr“, hieß es bei allen Beteiligten nach der Siegerehrung. Einen kleinen Wermutstropfen gab es in diesem Jahr: die Jungs und Mädels Team Bad Bodendorf mussten bei der eigenen Gemeinschaftssitzung schaffen und konnten Jahr keine Mannschaft für Schlag die Möhre stellen. BL
