Allgemeine Berichte | 21.07.2022

Stroke Unit am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr wurde zertifiziert

Zeit ist Gehirn

Über den sogenannten „Tele-Doc“ stimmt sich Stroke-Unit-Leiterin Dr. Someieh Partowi mit Neurologinnen und Neurologen des Telestroke-Netzwerks Rheinland-Pfalz ab. Gemeinsames Ziel: Einen Schlaganfall möglichst schnell zu erkennen, um dann umgehend zu reagieren. Foto: Joachim Gies/Marienhaus

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Er schlägt ein wie ein Blitz und hat nicht selten verheerende Folgen: der Schlaganfall. Für einen günstigen Verlauf ist eine unmittelbare Behandlung von entscheidender Bedeutung. Dabei zählt jede Minute. Um Schlaganfall-Patientinnen und Patienten optimal versorgen zu können, hat das Krankenhaus Maria Hilf bereits im Dezember 1999 – als eines der ersten Kliniken in Rheinland-Pfalz – eine sogenannte Stroke Unit eingerichtet. Die Schlaganfalleinheit ist an die Kardiologie angegliedert und darauf spezialisiert, im Ernstfall schnell und routiniert zu reagieren. Nach einer umfassenden Qualitätsprüfung durfte sich das Team unlängst über eine Zertifizierung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft freuen.

Halbseitige Lähmungen, Seh- und Sprechstörungen gehören zu den typischen Symptomen eines akuten Schlaganfalls. Ursache ist häufig ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß im Gehirn verschließt und so Durchblutungsstörungen hervorruft. Die Folge: dahinterliegende Hirnareale werden nicht mehr mit sauerstoffreichem Blut versorgt. „Je länger die betroffenen Zellen von der Blutversorgung abgeschnitten bleiben, desto gravierender fallen die Schädigungen aus“, weiß Stroke-Unit-Leiterin Dr. Someieh Partowi. „Daher ist es unheimlich wichtig, schnellstmöglich eine genaue Diagnose zu stellen und mit der Therapie zu beginnen.“

Grundsätzlich gilt: Wer Anzeichen eines Schlaganfalls bei sich oder anderen wahrnimmt, sollte umgehend den Rettungsdienst rufen. Dieser wird nach Möglichkeit das nächstgelegene Krankenhaus mit einer Stroke Unit anfahren. In der Notaufnahme des Krankenhauses Maria Hilf stehen Ärztinnen und Ärzte bereit, die sich ein sorgfältiges Bild der Lage machen. Sie untersuchen die Betroffenen, fragen Symptome ab und lassen eine Computertomographie (CT) des Gehirns anfertigen. Anschließend nehmen sie Kontakt zu den Neurologinnen und Neurologen des Telestroke-Netzwerks Rheinland-Pfalz auf. Diese können sich live per Video ins Behandlungszimmer zuschalten, um ihre neurologische Expertise einzubringen. Der gesamte Prozess dauert in der Regel nicht länger als 30 Minuten.

Bestätigt sich der Verdacht auf einen Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel, leitet das Ärzteteam die sogenannte Lyse-Therapie ein. Dabei erhalten Betroffene ein Medikament, welches das Blutgerinnsel auflöst und dafür sorgt, dass die Zellen im Gehirn wieder ausreichend versorgt werden. „Wenn wir innerhalb des gebotenen Zeitfensters reagieren, können sich die Nervenzellen in der Regel wieder erholen und die neurologischen Ausfälle bilden sich komplett zurück“, sagt Partowi.

„Die aktuelle Zertifizierung bestätigt nun noch einmal, was wir eigentlich schon lange wissen“, sagt Dr. Theodoros Ballidis, Chefarzt der Kardiologie. „Nämlich, dass eine versierte und routinierte Stroke Unit die Behandlung von Schlaganfallpatienten deutlich verbessern und in vielen Fällen Schlimmeres verhindern kann.“ Denn: Zeit ist Gehirn.

Pressemitteilung Marienhaus

Klinikum im Kreis Ahrweiler

Über den sogenannten „Tele-Doc“ stimmt sich Stroke-Unit-Leiterin Dr. Someieh Partowi mit Neurologinnen und Neurologen des Telestroke-Netzwerks Rheinland-Pfalz ab. Gemeinsames Ziel: Einen Schlaganfall möglichst schnell zu erkennen, um dann umgehend zu reagieren. Foto: Joachim Gies/Marienhaus

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