So sieht Prophylaxe bei einem Watussirind aus.  Foto: Zoo Neuwied.

Am 17.03.2022

Allgemeine Berichte

Daniel Waked ist Tierarzt im Zoo Neuwied und erzählt von seinem vielfältigen Alltag

Zwischen Schreibtisch und tierischen Patienten

Neuwied. Seit Anfang des Jahres hat das Leitungsteam des Zoo Neuwied ein neues Mitglied: Tierarzt Daniel Waked ergänzt nun die Gruppe aus Biologen, das für alle „Tierangelegenheiten“ zuständig ist – und davon gibt es im Zoo naturgemäß nicht wenige.

„Die täglichen Reviergespräche mit den TierpflegerInnen sind natürlich die Grundlage meiner Arbeit, schließlich kennen die ihre Pfleglinge am besten.“ Aber auch Gehegeplanung, Kommunikation mit anderen zoologischen Einrichtungen und den Koordinatoren der Zuchtprogramme sowie die Planung der Tierbestandsentwicklung gehören zu den Aufgaben, die ein Kurator im Zoo erledigt. „Auf den Arbeitsbereich „Kuratorium“ entfällt die etwa Hälfte meiner Stelle“, erklärt Waked, „meine Nachmittage verbringe ich daher überwiegend am Schreibtisch.“

Die Vormittage sehen anders aus, denn da geht er seinen tierärztlichen Aufgaben nach. „Während ich kuratorisch nur für die Hälfte der Reviere des Zoos zuständig bin, gehören tiermedizinisch alle Bewohner des Zoo Neuwied zu meinen Patienten“, sagt Waked, „wobei es mir am liebsten ist, wenn keine Behandlungen anfallen.“ Mit Faulheit hat das nichts zu tun, im Gegenteil, der 31-jährige ist hoch motiviert in sein neues Aufgabengebiet gestartet.

Früherkennung ist wichtig

„Präventives Arbeiten ist oberstes Gebot. Wenn es mir und den Kollegen durch Impfungen, Prophylaxe und nach neuesten Erkenntnissen zusammengestellten Futterplänen gelingt, dass alle Tiere gesund bleiben, wäre das perfekt – aber natürlich ist das utopisch“, räumt er seufzend ein. Wenn es doch zu gesundheitlichen Problemen kommt, ist es wichtig, diese möglichst früh zu erkennen, und bei Bedarf die Behandlung für das Tier so stressfrei zu gestalten, wie es geht. Hier setzt das sogenannte „Medical Training“ an: „Wir trainieren mit vielen Tieren Verhaltensweisen, die es uns ermöglichen, gesundheitliche Kontrollen vorzunehmen. Die Seehunde zum Beispiel lassen uns auf Kommando in ihr Maul schauen, bei den Schimpansen ist unter anderem die Temperaturmessung im Ohr geübt worden. Die Löwen legen auf ein Zeichen der Tierpfleger ihre Pranken ans Gitter, und können so auf Verletzungen kontrolliert werden“, erzählt Waked erfreut. „Teilweise können dadurch auch Behandlungen durchgeführt werden. Das Auftragen einer Salbe am Gitter etwa ist bei vielen Affen möglich, und Löwenkater Schröder lässt sich ganz ohne Blasrohr von Hand ins Hinterteil impfen.“

Ein gutes Netzwerk

Wird die Verantwortung für die Gesundheit von über 1500 Tieren aus fast 200 Arten nicht zu viel für einen jungen Tierarzt? „Die muss ich zum Glück nicht allein tragen“, sagt Daniel Waked erleichtert, „wir arbeiten mit externen Fachtierärzten zusammen, darunter ein Fachtierarzt für Vögel und Reptilien, ein Großkatzenspezialist, eine Praxis für Huftiere und eine Kleintierpraxis. Außerdem findet ein ständiger Austausch zwischen den Zootierärzten europaweit statt, sowohl persönlich als auch über Datenbanken. Wenn ich eine zweite Meinung brauche, eine bestimmte Behandlung nicht vor Ort oder nicht selbst durchführen kann oder einmal mit meinem Latein am Ende sein sollte, gibt es also ein gutes Netzwerk, auf das ich mich verlassen kann!“

Daniel Waked. Foto: Zoo Neuwied

Daniel Waked. Foto: Zoo Neuwied

So sieht Prophylaxe bei einem Watussirind aus. Foto: Zoo Neuwied.

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Monika Engler: Naja, es kommt immer auf den Ton an, wie in Deutschland etwas kommuniziert wird. Vielleicht könnte Herr Fratzscher auch Pensionär/innen ins Visier nehmen, auch wenn sie nicht in die Rentenkassen einzahlen mussten.
  • Tünn : Ich finde die Idee erbärmlich. Gerade die Männer der Generation hatten lange Wehrpflicht und sollen jetzt noch so ein Jahr machen. Das geht garnicht. Soll die junge Generation mal ran. Hauptsache ein...
  • D. Borrmann: Altersdiskriminierung im Tarnmantel der Fürsorge Ich bin 70 Jahre alt und arbeite seit über fünf Jahrzehnten – seit vier Jahren in Teilzeit, aber mit voller Hingabe. Auch mit 71 werde ich weiterarbeiten, so der liebe Gott mich lässt.
  • Lothar Pohl : Mit der Pension die sich aus der Besoldungsgruppe ergibt lebt er auch mit einem Drittel weniger mehr als gut. Viel mehr tun mir die armen Menschen leid die alles verloren haben und bis heute auf Hilfe warten
Dauerauftrag
Imageanzeige
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Pellenzer Lehrstellenbörse
Pellenzer Lehrstellenbörse
Stein- und Burgfest
Herbstpflege
Titel -klein
Stellenanzeige Kitas VG + Aushilfe Jugendpflege
Empfohlene Artikel

Kripp. Der Eine-Welt-Fairein beteiligte sich in diesem Jahr zum zweiten Mal am Vito-Cup des SV-Kripp. Letztes Jahr fand eine Aktion zu fairem Handel mit einem Stand des Welt-Ladens Remagen-Sinzig statt und der Fairein beteiligte sich mit einem Quiz, bei dem die Gewinner faire Produkte gewinnen konnten.

Weiterlesen

Kreis Cochem-Zell. Insgesamt acht Schülerinnen und Schüler von der 8. bis zur 13. Klasse hatten die Möglichkeit, spannende Einblicke in die Arbeit einer modernen Verwaltung zu erhalten und die vielfältigen Aufgaben des öffentlichen Dienstes mitzuerleben. Ziel des Schnupperpraktikums war es, den Teilnehmenden die verschiedenen Ämter und deren Aufgaben näherzubringen und sie für eine berufliche Laufbahn im öffentlichen Dienst zu begeistern.

Weiterlesen

Bad Breisig. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal des Jugend- und Kulturbahnhofs in Bad Breisig, als im Rahmen der Kulturbühne, organisiert von der Tourist-Information Bad Breisig, Anke Jansen und ihre Musiker das Musiktheaterprogramm „So oder so ist das Leben – Eine Hommage an Hildegard Knef“ auf die Bühne brachten.

Weiterlesen

Weitere Artikel

77-Jähriger wird Opfer eines Trickdiebstahls

VG Rengsdorf-Waldbreitbach: Trickdiebe erleichtern Senior um 800 Euro

Breitscheid. Am Donnerstagmittag im Zeitraum von 11.30 und 11.45 Uhr kam es in der Alten Dorfstraße in Breitscheid zu einem Trickdiebstahl durch zwei unbekannte männliche Personen. Einer der beiden Männer, die sich als Schrottsammler ausgaben, betrat unter einem Vorwand das Haus des 77-jährigen Geschädigten und entwendete 800 Euro aus einem Geldbeutel.

Weiterlesen

Kilometerlange Ölspur zog sich durch umliegende Ortschaften

L318 bei Montabaur: Ölspur führt zu Unfall

Montabaur. Am Freitag, 5. September gegen 6.45 Uhr, wurden größere Verunreinigungen durch ausgetretenen Dieselkraftstoff auf der L318 zwischen Montabaur und Görgeshausen gemeldet. Durch die verunreinigte Fahrbahn kam es zu einem Verkehrsunfall mit Personenschaden zwischen Großhohlbach und Montabaur.

Weiterlesen

Dauerauftrag Imageanzeige
Rund ums Haus Daueranzeigr
Imageanzeige
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse 2025
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Anzeige Pellenzer Lehrstellenbörse Bestellung 0033075793
Imageanzeige Dauerauftrag 09/2025
Kooperationsanzeige
Neukunden Imageanzeige
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse im September.
ZFA für Kinder- und Erwachsenenprophylaxe in Teil- und Vollzeit gesucht
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Reinigungskraft
Kirmes in Heimersheim