Neun Stolpersteine als Gedenkstätte in Brohl verlegt
Erinnerung an die jüdischen Opfer des Zweiten Weltkrieges
Brohl. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen. Er möchte damit an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnern. „Ein Mensch ist vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt er. Deshalb sollen Stolpersteine als dezentrale Mahnmale an die Namen der Opfer des Nazi-Terrors erinnern. In der Verbandsgemeinde Kaisersesch ist Brohl die erste Ortsgemeinde, in welcher diese Stolpersteine verlegt wurden.
Ortsbürgermeister Torsten Uerz begrüßte die Gäste und ging auf die Geschichte der jüdischen Familien Gärtner und Marx aus Brohl ein. Er sagte: „Es waren die dunklen Seiten des Dritten Reichs.
Die Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Ortsgemeinde wissen es teilweise noch selbst oder von ihren Eltern, dass sie im Geschäft der Betroffenen einkauften oder mit deren Kindern spielten. Es war schrecklich, als die Familien quasi über Nacht verschwanden und keine Chance auf eine Rückkehr hatten.
Es ist vollkommen richtig, ihnen eine Gedenkstätte zu errichten, damit wir alle, und auch die kommenden Generationen, daran erinnert werden, was vorgefallen ist. Es darf in unserem Land nicht mehr vorkommen. Deshalb sollten wir in Zukunft nicht nur den Gefallenen der Kriege gedenken, sondern auch den ermordeten jüdischen Familien.“
Dem Vergessen wird entgegengewirkt
Der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Kaisersesch, Josef Darscheid, in Vertretung von Bürgermeister Albert Jung, sagte bei der Verlegung der Stolpersteine: „Das ist eine gute und wichtige Sache, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Ich wünsche uns allen, dass mit diesem Projekt, die Geschichte unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht in Vergessenheit gerät und vor allem, dass so etwas nicht noch einmal passiert.“
Weitere Stolpersteine in der Verbandsgemeinde Kaisersesch sind in Düngenheim und Kaisersesch in Planung.