Verbandsgemeinde Rengsdorf richtete zum dritten Mal den Ehrenamtstag aus

Bescheidene Menschen im Mittelpunkt

Bescheidene Menschen im Mittelpunkt

Die Geehrten stellten sich zum Erinnerungsfoto.WT

Bescheidene Menschen im Mittelpunkt

Ilka Lenz-Heuchemer und Kurt Eul gaben der Preisverleihung den musikalischen Rahmen.

Rengsdorf. Zum dritten Mal hat die Verbandsgemeinde Rengsdorf den Ehrenamtstag ausgerichtet. Die 14 Ortsgemeinden hatten verdiente Personen aus ihren Reihen gemeldet, die im Rathaus im Rahmen einer Feierstunde von Verbandsbürgermeister Hans-Werner Breithausen geehrt wurden. In der Verbandsgemeinde Rengsdorf gibt es über 160 Vereine, in denen rund 2000 Jugendliche ehrenamtlich betreut werden. „Besonders wertvoll ist ein ehrenamtliches Engagement meist in den Bereichen, die wir selbst gar nicht so gut kennen und damit auch wahrnehmen. Vielleicht, weil gerade hier äußerst bescheidene Menschen unterwegs sind, die ihrer eigenen Tätigkeit selbst nicht die ganz große Bedeutung zumessen. Gerade um diejenigen geht es uns bei der heutigen Preisverleihung. Und gerade deshalb haben wir die Ortsgemeinden gebeten, ihre ganz eigenen Vorschläge einzureichen“, sagte Breithausen.

Die Preisträger haben sich mit Idealismus und ehrenamtlichem Einsatz einer Aufgabe gewidmet, die der Gemeinschaft in den Ortsgemeinden zugutekommt. Die Verbandsgemeinde räumt dem Ehrenamt einen hohen Stellenwert ein und will mit der Ehrung das ehrenamtliche Wirken wieder stärker ins Bewusstsein rücken und damit auch für das Ehrenamt werben.

„Die ehrenamtliche Tätigkeit ist keine Frage des Alters. Jeder kann mit seinen individuellen Fähigkeiten unsere Gesellschaft bereichern. Menschen, die ein Ehrenamt ausüben, haben Spaß am Leben. Sie haben Spaß daran, die Dinge mitzugestalten. Und wenn ich mir die Liste der zu Ehrenden heute anschaue, dann haben wir eine ganz tolle Mischung von einzelnen Ehrenamtlern, Frauen und Männern und auch Gruppen oder Teams“, konstatierte Breithausen. „Es gibt kein schöneres Gefühl, als gebraucht zu werden.“

Die Feierstunde wurde umrahmt von der Mezzo-Sopran-Sängerin Ilka Lenz-Heuchemer und dem Pianisten Kurt Eul, die etliche Lieder darboten. Der Sitzungssaal der Verbandsgemeinde war festlich hergerichtet. Viele Bürgermeister waren anwesend.

Seit 12. Januar 2012 unterstützt Wolfgang Landmann aus Anhausen die Jugendarbeit im evangelischen Gemeindehaus und in der Ortsgemeinde Anhausen. Er hat acht Jahre die Juniorenmannschaften des SV Thalhausen trainiert und betreut sowie Spiele als Schiedsrichter geleitet. Zudem ist Landmann ehrenamtlich bei der „Tafel“ tätig und singt seit ein paar Monaten im „Chörchen“ der evangelischen Kirchengemeinde mit.

Kurt Reinhard aus Bonefeld ist und war in vielen Vereinen lange Jahre Mitglied. Von 1950 bis 2012 engagierte er sich als Vorstandsmitglied im TuS Bonefeld, davon 44 Jahre als Vorsitzender. Er ist sowohl Mitglied im Schützenverein als auch in der Theatergruppe Rengsdorf und singt seit 70 Jahren aktiv im Männergesangverein. In der Freiwilligen Feuerwehr wurde er 1971 zum Brandmeister und stellvertretenden Wehrführer vom Löschzug ernannt. Auch im Gemeinderat hat er sich ab dem Jahr 1969 immerhin 40 Jahre für die Belange des Dorfes eingesetzt und engagiert, von 1994 bis 1999 als Zweiter Beigeordneter und von 1999 bis 2004 als Dritter Beigeordneter. Von der Handwerkskammer Koblenz wurde er mit der Brillant-Ehrennadel, vom Berufsbildungswerk Mayen mit dem Ehrenring des Dachdeckerhandwerks und vom Land Rheinland-Pfalz mit der Verdienstmedaille des Landes fürs Ehrenamt ausgezeichnet.

Marlene Marschinke erteilt seit mehr als zehn Jahren Kindern aus Ehlscheid und darüber hinaus unentgeltlich musikalische Früherziehung im Flöten und Gitarrenspiel. Mit ihren Flöten- und Gitarrenkindern tritt sie bei Veranstaltungen innerhalb der Gemeinde auf und verschönert mit ihren Kindern das Programm mit musikalischen Einlagen.

Die Preisträgerin Johanna Bierbrauer konnte an den Feierlichkeiten nicht teilnehmen. Sie übernimmt schon seit vielen Jahren in Hardert die Gratulationen im Namen der evangelischen Kirchengemeinde Rengsdorf .

Lothar Lück aus Hümmerich ist ein fleißiger Mann, der immer zur Stelle ist, wenn Hilfe im Ort benötigt wird. Egal, ob beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses, beim Herstellen von Plakaten oder Dekorationen für feierliche Anlässe. Das hat sich bei ihm von der Jugendzeit bis heute zum Rentnerdasein nicht verändert.

Horst Fickewirth ist seit 27 Jahren Mitglied des Gemeinderats in Meinborn. Darüber hinaus hatte er 20 Jahre lang von 1994 bis 2014 das Amt des Ersten Beigeordneten inne. Er ist stets zur Stelle, wenn handwerkliche Tätigkeiten in der Ortsgemeinde auszuführen sind. Weiterhin ist er in der Gemeinde der Spezialist für die Bereiche Foto, Audio und Video, es gibt kaum eine öffentliche oder private Veranstaltung, bei der nicht eine von ihm erstellte Bildersammlung oder ein bearbeiteter Videofilm gezeigt werden.

In der Ortsgemeinde Melsbach wurde die Arbeitsgruppe „Alt sein und alt werden in Melsbach“ ausgezeichnet. Die Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus: Waltraud Geißler, Elke Jacobi, Wolfgang Klein, Johanna Siebenmorgen, Marry Voigt-Mandt, Reinhard Wirt und Christine Wolter. Seit August 2013 hat die Arbeitsgruppe Veranstaltungen für die Melsbacher Senioren organisiert. Die Arbeitsgruppe ist aus der Dorfmoderation entstanden, die 2012/2013 stattgefunden hat. So sind bis heute, nach etwas über zwei Jahren, 23 Veranstaltungen für und mit Senioren ausgerichtet worden. Zudem organisiert die Gruppe auch einen ehrenamtlichen Fahrdienst, den die Senioren in Anspruch nehmen können.

In Oberhonnefeld-Gierend wurde der Verschönerungsverein ausgezeichnet. Vorsitzender ist Jürgen Braasch, Zweiter Vorsitzender Willi Schneider, Horst Puderbach Kassierer und Thomas Braasch Schriftführer. Der Verschönerungsverein wurde am 4. Januar 1978 gegründet und hat heute 126 Mitglieder. Die Gestaltung von Dorf und Landschaft hat sich der Verein als Aufgabe gewählt. Der Verein kümmert sich um den Ort, hält Beete sauber, fertigt Holzwegeschilder an, zimmert Weihnachtsmarkthütten und schneidet Bäume.

Christel Becker und Angelika Wittlich aus Kurtscheid haben über viele Jahre wöchentlich Patienten im Elisabeth-Krankenhaus Neuwied besucht und ihnen Mut zugesprochen und Besorgungen für sie gemacht. Angelika Wittlich war viele Jahre Vorsitzende der kfd Kurtscheid. Beide versorgen an St. Martin alle mit dem legendären Kartoffelsalat. Den Erlös spenden sie für wohltätige Zwecke.

Hans-Jürgen Barg aus Oberraden ist seit 1994 ununterbrochen Mitglied im Gemeinderat und seit 2009 Beigeordneter der Ortsgemeinde. Er ist ehrenamtlicher Motor sowohl im Gemeinderat als auch im Vereinsleben. Er war jahrelang Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. Er ist der Motor ehrenamtlicher Arbeit in und um das Dorfgemeinschaftshaus sowie auch bei der Gestaltung öffentlicher Flächen, besonders vor dem Hintergrund des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Er ist Mitbegründer der Alten Herren des SV Ellingen, hat selbst dort jahrelang aktiv Fußball gespielt und nach seiner aktiven Zeit auch als Trainer fungiert.

Marion Schumacher aus Rüscheid war vor 35 Jahren Gründungsmitglied des „Frauenchor Frohsinn Rüscheid“. Ab 1994 war sie Geschäftsführerin und ab 2004 Vorsitzende. Sie begleitet das Amt mit großer Leidenschaft. Sie rief vor fünf Jahren einen Projektchor ins Leben. Mit ihrer Stimme verstärkt sie den Sopran. Neben ihrem Mitwirken im Rüscheider Frauenverein fehlt sie nicht beim Singen auf dem Friedhof in Anhausen anlässlich der Beisetzung eines Bewohners aus ihrer Heimatgemeinde.

Männer, die anpacken können, sind für die „Helfertruppe“ des SV Rengsdorf aktiv: Heinz Runkel, Hans Staffel (beide Rengsdorf), Hans-Werner Schmidt (Hardert) und Kai Reifenhäuser (Rengsdorf). Die Gruppe hat sich in besonderem Maß bei der Realisierung des neuen Clubhauses und der Gesamtanlage des SV Rengsdorf verdient gemacht. Durch ihren selbstlosen Einsatz wurden nicht nur Kosten eingespart, sondern sie haben viele andere Person motiviert, ebenfalls ehrenamtlich mitzuwirken.

Ein Helfer mit Herz zur Tier- und Pflanzenwelt ist Klaus Kudies aus Straßenhaus. Durch sein Engagement zieht sich eine Naturverbundenheit wie ein roter Faden. Seit den siebziger Jahren gehört er dem Heimat- und Verschönerungsverein (HuVV) Straßenhaus an. Über 33 Jahre leitete er die Geschicke des Vereins. Hier wurde zum Beispiel am Marktplatz ein Musikpavillon gebaut, in allen vier Ortsteilen wurden Kinderspielplätze gestaltet, die Stolleneingänge der ehemaligen Gruben in Niederhonnefeld freigelegt und die Schutzhütten instand gesetzt. Zur Erinnerung an die optisch-mechanische Telegrafenstation, die von 1832 bis 1852 betrieben wurde, gestaltete der HuVV unter der Leitung von Kudies eine Rekonstruktion. Insgesamt 25 Jahre lang war er selbst Ratsmitglied. Er investierte viel Zeit in den vom Heimat- und Verschönerungsverein eingerichteten Baumsichtungsgarten. Auf 12.000 Quadratmeter hat er kräftig gepflanzt und einen etwa 1,3 Kilometer langen Rundweg integriert. Außerdem ist er leidenschaftlicher Ornithologe und hat sich dem Artenschutz und der Erhaltung exotischer Vögel verschrieben. Seit 2003 unterstützt er zusammen mit seiner Frau die Jagdhundhilfe. 2001 gehörte er zu den Mitgründern des Kirchbauvereins Honnefeld. Dort bringt er sich im Initiativkreis ein, der alle Projekte plant. Seit über 40 Jahren ist er zudem im SPD-Ortsverein Honnefeld aktiv und war hier Beauftragter für die Senioren.

Wilfried Hofmann aus Thalhausen, Naturliebhaber und Ameisenschutzwart, engagiert sich seit mehr als 50 Jahren in herausragender Weise für die Dorfgemeinschaft in Thalhausen und hat in nahezu allen Vereinen des Dorfes bereits einen Vorstandsposten ausgeübt. Mehr als 30 Jahre hat er dem geschäftsführenden Vorstand der Naturfreunde Thalhausen angehört und in diesem Zusammenhang auch für die Ameisenschutzwarte des Landes Rheinland-Pfalz Vorstandsaufgaben ausgeübt. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass der Naturschutz in der Region einen hohen Stellenwert genießt.