Finanzminister Dr. Carsten Kühl übergab Förderzusage über 1,5 Millionen Euro für Bauprojekt in Lützel
30 neue Wohnungen für Hilfeempfänger
Koblenz. Von den vier Wohnblöcken aus den 60er Jahren, die im Koblenzer Stadtteil Lützel an der Ecke „In der Rothenlänge/In der Wehring“ standen, sind jetzt nur noch ganz kleine Stückchen in Form von ein paar riesigen Haufen übrig. Und dieses recycelte Material wird unter anderem dafür gebraucht, damit hier ein 2010 Quadratmeter großer Neubau mit 42 Wohnungen für fast 3,8 Millionen Euro entsteht. Und da der Bau solcher für Wohnungen für Hilfeempfänger in Städten und Gemeinden eher selten ist, kam der rheinland-pfälzische Finanzminister, Dr. Carsten Kühl, in die Räume des Bauherrn, die Koblenzer Wohnungsbaugesellschaft mbH, und überreichte eine Förderzusage über fast 1,5 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um ein Darlehen der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB).
„Langfristige Planungssicherheit bietet die Zinsfestschreibung auf bis zu fünfzehn Jahre mit Zinsen in Höhe von anfänglich 0,0 bis 1,0 Prozent während der Bindungsdauer. Als Gegenleistung verpflichtet sich der Investor, die Wohnungen nur an Haushalte zu vermieten, die bestimmte Einkommensgrenzen einhalten, und nicht mehr als die vereinbarte Miete zu nehmen“, erläuterte Ulrich Dexheimer, Vorstandssprecher der ISB.
Für die Koblenzer Wohnbaugesellschaft bedeutet dies, dass sie 30 Wohnungen - zwölf sind frei finanziert - nur an Personen mit geringen Einkommen, überwiegend Hartz IV- und Sozialhilfeempfänger, zu einem Preis von 5,40 Euro (Nettokaltmiete, einen Euro unter dem Koblenzer Durchschnitt) vermieten darf. Dazu erklärte Michael Siegel, Geschäftsführer der Koblenzer Wohnungsbaugesellschaft: „Preisgünstige neue Mietwohnungen sind in Koblenz Mangelware. Wir möchten deshalb das Angebot in diesem Marktsegment verbessern. In Lützel entstehen 42 Wohnungen, von denen alle barrierefrei erschlossen werden und zehn auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. 21 Wohnungen verfügen über 39 m², die gleiche Anzahl über 56 m² Wohnfläche.“
Wohnungen werden nach einem Punktesystem vergeben
Obwohl erst Anfang Juni mit dem Bau begonnen wird, ist der Ansturm von Mietern jetzt schon enorm. Jedoch: Die Wohnbaugesellschaft vergibt die Wohnungen nach einem Punktesystem, wobei nicht nur Familienstand und Einkommen zählen, sondern unter anderem auch, wie lange die Bürger schon auf der Warteliste stehen.
Bezahlbare Mietwohnungen, die auch barrierearmes Wohnen ermöglichen
„Mit der Finanzierung dieses Projekts im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung kommen wir unserer Aufgabe nach, bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen, die auch barrierearmes Wohnen ermöglichen“, sagte Finanzminister Dr. Carsten Kühl und weiter: „Um die Bereitstellung dringend benötigter Mietwohnungen zu forcieren, haben wir gemeinsam mit der ISB im vergangenen Jahr die Fördermodalitäten verbessert. Wir können so flexibel reagieren und differenziert auf die unterschiedlichen Problemlagen im Land eingehen.“
Bürgermeisterin Marie-Therese Hammes-Rosenstein betonte als Sozialdezernentin, dass in Koblenz überall erschwinglicher Wohnraum gebraucht werde: „Aber warum dann gerade Lützel? Weil hier überdimensional die Einwohnerzahl steigt und es der zweitjüngste und sehr kinderreiche Stadtteil ist. Ferner gehörte das Grundstück bereits der Wohnbaugesellschaft, die eine hundertprozentige Tochter der Stadt Koblenz ist.“
Die neuen Wohnungen werden mit einem zentralen Aufzug sowie Laubengängen erschlossen und barrierefrei bzw. barrierearm ausgestaltet sein. Trotz moderner Anforderung an die Bausubstanz sollen 1500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche nicht überschritten werden und so wird zum Beispiel auf Keller verzichtet.
Die Planung erfolgt im eigenen Hause der WohnBau mit Begleitung einer internen Arbeitsgruppe, um den speziellen Anforderungen an ein solches bezahlbares Neubauprojekt gerecht zu werden.
Die Computergrafik zeigt, wie der Neubau der Wohnungen in Lützel einmal aussehen soll.
