Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft Deutschlands
Adolf Kessel ist CDA Landesvorsitzender
- Frauenanteil in CDA soll steigen - - Warnung vor Auswüchsen auf Arbeitsmarkt
Koblenz. Landtagsabgeordneter Adolf Kessel ist auf der CDA-Landestagung in Koblenz in einer Kampfabstimmung mit deutlicher Mehrheit für die nächsten zwei Jahre zum Landesvorsitzenden der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft, den CDU-Sozialausschüssen, gewählt worden. 54 von 90 Delegierten gaben dem Abgeordneten aus Worms, der auch Vorsitzender des CDA-Bezirks Rheinhessen-Pfalz ist, ihre Stimmen.
Kessel löst Bardo Kraus ab, der dieses Amt sechs Jahre inne hatte und wegen neuer Gewerkschaftsaufgaben auf Bundes-und Europa-Ebene nicht mehr zur Wahl angetreten war. 34 Stimmen erhielt Gegenkandidat Sascha Kohlmann. Er ist Vorsitzender des CDA-Bezirks Trier und war von den Bezirksverbänden Trier und Koblenz-Montabaur aufgestellt worden. Kohlmann wurde gleichberechtigter Stellvertreter neben Sebastian Becker und Ekkehard Gauglitz. Das Amt des Schatzmeisters übernimmt wieder Josef Zolk. Beisitzer wurden: Bernhard Christ, Norbert Faltin, Katharina Jaschinski, Birgit Pesth, Martin Gerhardt, Norbert Lingenfelder, Clemens Henzler, Uwe-Jens Martens, Gino Gilles, Markus Schweig, Günther Höwel und Robert Mäling. Besonders einsetzen will sich der neue CDA-Landeschef auch dafür, dass der Frauenanteil in der CDA steigt. „Daran will ich meine Arbeit messen lassen.“ Zwei Themen waren Kessel, der auch seniorenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag ist, ebenfalls ein besonderes Anliegen: Die Lebensleistungsrente und die Mütterrente. „Es darf nicht sein, dass nach 40 Jahren Erwerbstätigkeit die Rente unter dem Niveau der Grundsicherung liegt“, empörte sich Kessel und beschrieb in seiner auch persönlich gefärbten Vorstellungsrede, wie er genau diese Sorgen im engsten Familienkreis hautnah miterlebe. Kessel hielt es außerdem für wichtig, dass Betreuungseinrichtungen auch nach 16 Uhr und in den Sommerferien Angebote machen können.
Er befürwortete aber auch das Betreuungsgeld, dessen Bedeutung von Kritikern oft falsch verstanden werde: Es gehe dabei nämlich nur um Geld für Kinder unter drei Jahren.
Kessel sicherte einen engen Austausch mit den Gewerkschaften zu und lud auch die Junge CDA zur Zusammenarbeit ein. CDA-Bundesvorsitzender Karl-Josef Laumann sah in gut ausgebildeten Mitarbeitern, gut aufgestellten Unternehmen und klugen Sozialpartnern den Grund dafür, dass Deutschland wirtschaftlich immer noch relativ gut dastehe. Die Krise, die einigen EU-Ländern so zu schaffen macht, liege vor allem an Überschuldung. Gleichwohl würden auch hierzulande die Zeiten schwieriger. Schon bald erreichten die geburtenstarken Jahrgänge das Rentenalter. Auf zwei Menschen, die in Rente gehen, rücke dann nur noch etwa ein Steuerzahler nach.
Gegensteuern lasse sich nur durch Wettbewerb nach Qualifikation, nicht durch die Suche nach dem Billigsten.
Der scheidende Landesvorsitzende Bardo Kraus sagte: „Die CDA in Rheinland-Pfalz ist in der Lage, Verantwortung mit zu übernehmen“. Er blicke gern auf seine Amtszeit zurück und werde der CDA nicht verloren gehen. Er dankte seinen Mitstreitern und geißelte die „Geiz ist geil“ Mentalität von Firmen, die Dumpinglöhne zahlten, prekäre Arbeitsverhältnisse schafften und sah darin eine Gefahr für den sozialen Frieden. Auch internationale Konzerne müssten hiesige Standards einhalten, forderte er.
Klöckner sagte, die CDU brauche zwei starke Flügel: Den der Wirtschaft, den der Arbeitnehmer und daher auch eine starke CDA. Die CDU stehe für einen Mindestlohn, der von Tarifparteien ausgehandelt wird. Pressemitteilung
Christlich-Demokratische
Arbeitnehmerschaft Deutschlands
(V.l.): Dr. Ralf Brauksiepe, CDA-Landesvorsitzender von NRW, Bardo Kraus, Landesvorsitzender von 2007 bis 2013, Adolf Kessel, neuer Landesvorsitzender, Karl-Josef Laumann, CDA-Bundesvorsitzender, Josef Zolk, Landesvorsitzender von 1999 bis 2007 und Hans Peter Siewert, Landesvorsitzender von 1994 bis 1999.Foto: Privat
