Jubiläum: Anadolu beschert Murat Sayim den zehnten Aufstieg
Trainer von Anadolu Koblenz ist Spezialist für schwere Aufgaben
Koblenz. Anadolu Koblenz ist zurück in der Kreisliga A. Mit 62 Punkten aus 26 Partien schaffte man hinter Meister Goldgrube die direkte Rückkehr ins Kreisoberhaus. Es ist ein Erfolg, der die Handschrift von Murat Sayim trägt. Für den 40-jährigen Trainer von Anadolu, der die Mannschaft erst vor einem Jahr übernommen hat, ist es inzwischen der zehnte Aufstieg (!) - eine Bilanz, die wahrlich nicht jeder Spieler oder Coach aufweisen kann.
Sayim ist im Fußballkreis Koblenz der Mann für Spezialfälle. Wenn es irgendwo brennt, dann vertraut man gerne dem Bendorfer, da er zu Genüge bewiesen hat, schwierige Situationen erfolgreich meistern zu können. „Schwierige Ausgangslagen habe ich immer in den Griff bekommen“, sagt Sayim über sich selbst. Schwer war die Ausgangslage auch bei Anadolu, als er hier vor einem Jahr das Kommando übernahm. Nach dem überraschenden Abstieg aus der A-Klasse haben einige wichtige Spieler den Verein verlassen, ein Neuaufbau stand an. Die Klubführung schenkte dem neuen Übungsleiter großes Vertrauen. „Mit Fleiß, Arbeit, Leidenschaft, Respekt, Liebe und einer wundervollen Mannschaft haben wir am Ende den nicht für möglich gehaltenen Wiederaufstieg geschafft. Wir wollten versuchen oben mitzuspielen, aber dass es so gut läuft, hätte ich niemals für möglich gehalten“, berichtet er. Nur zwei Niederlagen kassierte das Team aus Lützel in der kompletten Punktspielrunde - eine weniger als Meister Goldgrube.
Mit dem Sprung in die A-Klasse stößt Sayim in seiner persönlichen Aufstiegsbilanz in den zweistelligen Bereich vor. Die ersten vier gelangen ihm mit seinem Heimatverein Türkgücü Bendorf als Spieler beim Durchmarsch aus der D- in die A-Klasse. Als Trainer der selben Mannschaft folgte später, in einem Jahr, in dem der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben war, sogar der Sprung in die Bezirksliga. Das hatte vorher keine andere türkische Mannschaft aus der Region geschafft. Nach 14 erfolgreichen Jahren bei Türkgücü hießen die nächsten Stationen Spvgg Bendorf, Anadolu Koblenz, wo er vor gut sechs Jahren den fast schon sicheren Abstieg aus der A-Klasse mit einem kleinen Wunder noch abwenden konnte, SG Augst als Co-Trainer von Manfred Jansen, Cosmos Koblenz, TuS Koblenz II und nun schließlich wieder Anadolu. Mit Cosmos gelang der zweite Durchmarsch aus der Kreisliga D in die höchste Kreisklasse, ehe die überraschende Entlassung folgte. Über die U23 der TuS Koblenz, die er als Assistent von Markus Breitbach nach einem verheerenden Saisonstart in die Bahn brachte, ging es zu Anadolu. „Ich habe lange überlegt, ob ich das machen soll. Aber das Vertrauen, das mir entgegen gebracht wurde, hat mich überzeugt“, sagt Sayim. Es hat sich gelohnt. Sein zehnter Aufstieg sprang heraus. Das erfüllt den Trainer mit Stolz und Freude, eine tolle Mannschaft betreuen zu dürfen.
