Die Schausteller des Lukasmarktes machten ein tolles Geschenk
Eine mehr als eindrucksvolle Aktion
Tafel- und Flüchtlingskinder mit Marktrundgang überrascht

Mayen. Ursprünglich war es nur die Idee des Schaustellers Sascha Barth, neuen Glanz in die Augen von 1 bis 11-jährigen Kindern zu zaubern, deren Eltern Kunden der Tafel sind und von teilweise traumatisierten Flüchtlingskindern. Sascha Barth wollte dazu für eine gute Stunde seine Fahrgeschäfte kostenlos zum Spaß der Kleinen zur Verfügung stellen. Was Sascha Barth zusammen mit seinem Schaustellerkollegen und entfernten Verwandten Marco Sottile dann aber den Kindern, begleitenden Jugendlichen und Eltern darboten, war mehr als eindrucksvoll. Wohin die beiden im Schaustellerverband Rheinhessen engagierten Initiatoren mit dem ganzen Tross im Gefolge auch kamen, es bedurfte keiner langen Rede oder gar aufwändiger Überredung, um auch in verschiedenen anderen Fahrgeschäften selbst die Jugendlichen Begleiter oder Mamas und Papas kostenlos ein paar Runden drehen zu lassen.
Nebenbei gab es für die Kinder auch Leckereien wie Crêpes, Pommes mit Mayo oder Ketchup und einen heißen Kakao. Und auch das alles kostenlos. Die ursprüngliche Idee von Sascha Barth wuchs sich damit zu einem ausgedehnten Marktrundgang aus, an dem alle Beteiligten viel Spaß hatten.
Weil die Fahrgeschäfte der beiden Urheber dieser schönen Idee über weite Teile des Marktes verstreut lagen, sollte als Treffpunkt das markante Riesenrad auf dem Marktplatz genutzt werden. Dann wollten Barth und Sottile die Führung übernehmen und der Spaß sollte beginnen. Sicher hätten die beiden den Rundgang problemlos bewältigt, viel besser aber machte, dass die in der Flüchtlingsarbeit erfahrene und daher weit bekannte junge Ordensschwester Gina mit einigen Flüchtlingskindern der freundlichen Einladung gefolgt war. Mit ihrem strahlenden Lächeln, ihrer gewinnenden Herzlichkeit und viel Esprit übernahm die vielsprachige, weltoffene Ordensschwester die Führung und bald hieß es charmant und deutlich: „Alle mir nach“ und „Follow me“.
Auch Oberbürgermeister Treis und Tafelaktivist Franz Käs mischten sich an diesem Nachmittag unter den Kreis derer, die der Einladung der Schausteller gefolgt waren. Als besonders herausragend an der Idee bewerteten beide den Umstand, dass in diesem Fall nicht nur Flüchtlingskinder angesprochen, sondern auch der eigene, etwas abseits stehende Nachwuchs mit einbezogen wurde. Eine solche Vorgehensweise ist geeignet, einem möglicherweise aufkommenden Verteilungsneid vorzubeugen.
Benachteiligten Menschen eine Freude bereitet
Gleich wenige Schritte vom Marktplatz entfernt wurde ein erster Stopp eingelegt und allen Kindern lecker zubereiteter Crêpes gereicht. Mit professioneller Erfahrung und großer Herzlichkeit begegnete man an dem von Marco Sottile betriebenen Stand dem unerwartet großen Andrang. Natürlich ging es dann zügig weiter zu den Karussells, die im Sturm von den Kleinen erobert wurden. Zwei oder drei Worte mit dem benachbarten Betreiber eines fetzigen Fahrgeschäftes gewechselt, konnten Barth und Sottile dann auch den begleitenden Jugendlichen und sogar den Mamas und Papas ein paar irrwitzige Runden am Markttreiben teilhaben lassen.
Weiter führte der Rundgang zu einem Pommesstand. Obwohl die Initiatoren versicherten, nichts von alledem großartig vorbereitet zu haben, bekam hier jedes Kind zügig eine Schale der beliebten Kinderspeise, je nach Belieben mit Mayo oder Ketchup. Und auch hier mitten in der unerwarteten Geschäftigkeit wurde die kleine Diana freundlich auf den Arm genommen und konnte sich ihre Portion sogar selber herstellen.
In einer außergewöhnlichen Teamarbeit mit weiteren Schaustellern und Festplatzgastronomen haben Sascha Barth und Marco Sottile bewiesen, wie man mit wenig Aufwand einem großen Kreis von benachteiligten Menschen Freude bereiten kann. Dies stand offensichtlich bei allen Schaustellern im Vordergrund und nicht zuvorderst die Frage, wer das bezahlt oder den Verdienstausfall ersetzt.


Während die größeren Kinder und Jugendlichen ihren Spaß auf einem fetzigen Fahrgeschäft hatten, stellten sich die jüngeren für ein Dankeschön an die Schausteller zusammen.Fotos: WEC

Überall dabei: Ordensschwester Gina.

Die ursprüngliche Idee von Sascha Barth, seine Karussells für Tafel- und Flüchtlingskinder kostenlos zu öffnen, entwickelte sich zu einem ausgedehnten Marktrundgang mit Crêpes, Pommes und heißem Kakao. Die kleine Diana durfte sich ihre Pommes sogar selber machen.