Sanierung enthüllt mittelalterliche Schätze am Wasserpförtchen
Mittelalterliche Stadtmauer in Mayen neu entdeckt

Mayen. Im Zuge der Sanierung des Wasserpförtchens in Mayen, das zu einem innerstädtischen Naherholungsbereich umgestaltet werden soll, wurden bedeutende archäologische Entdeckungen gemacht.
Bei den Ausschachtungsarbeiten für eine geplante Sitztreppenanlage stießen Mitarbeiter der Generaldirektion Kulturelles Erbe – Abteilung Landesarchäologie – auf Teile eines mittelalterlichen Halbturms und der Stadtmauer.
Bereits im Vorfeld war bekannt, dass in diesem Gebiet Spuren der historischen Stadtbefestigung zu erwarten sind. Sichtbare Abschnitte der Stadtmauer waren im nördlichen und südlichen Bereich bereits saniert worden, ebenso der sogenannte Vogelsturm an der St.-Veit-Straße. Der Verlauf der Stadtmauer in dem dazwischenliegenden Abschnitt war anhand alter Pläne rekonstruiert worden und im ursprünglichen Entwurf durch ein Plattenband angedeutet.
Die nun freigelegten Mauerreste gehören zur originalen mittelalterlichen Stadtbefestigung. Aufgrund dieser Entdeckung wurde die Stadt, in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, verpflichtet, diese archäologischen Funde zu erhalten. Dies führte zu notwendigen Anpassungen der ursprünglichen Planung.
Die Sitztreppenanlage wird künftig um den Halbturm herumgeführt, wobei der südliche Abschluss der Anlage durch diesen historischen Bauteil markiert wird. So bleibt der archäologische Befund nicht nur erhalten, sondern wird dauerhaft sichtbar gemacht und in das Nutzungskonzept integriert. Der Zugang von der Uferpromenade zur oberen Ebene wird künftig um den Turmstumpf herum geleitet.
Diese archäologisch begleitete Umplanung schafft ein spannendes Zusammenspiel zwischen moderner Gestaltung und historischem Erbe. Die erhaltenen Mauerreste bieten in Zukunft ein anschauliches Zeugnis der mittelalterlichen Stadtbefestigung und werden sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Besucherinnen und Besucher erfahrbar gemacht. BA