
Am 14.01.2016
PolitikEin SPD-Firmenbesuch bei der BWI
Hercules in Meckenheim
Meckenheim. Einen umfassenden Einblick in Aufgabenstellung, Struktur und Entwicklungsstand des Meckenheimer IT-Dienstleisters BWI erhielten Mitglieder des SPD Ortsvereins und der Stadtratsfraktion. Dr. Georg Wilmers, einer der vier Geschäftsführer des seit 2006 in Meckenheim angesiedelten Unternehmens, informierte über das Projekt, das sich als größte öffentlich-rechtliche Partnerschaft in Europa versteht. Vor rund zehn Jahren entschied die Bundeswehr, ihre gesamte, nichtmilitärische Kommunikations- und Informationstechnik zu zentralisieren, zu standardisieren und auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Zur Umsetzung des „Hercules-Projektes“ gründete sie mit der Siemens AG und IBM Deutschland den BWI - Leistungsverbund. Die Bundeswehr ist mit einem Anteil von 49,9 Prozent, Siemens mit 50,05 Prozent und IBM mit 0,05% Prozent beteiligt. Siemens und IBM haben zwei eigene Töchter gegründet, die BWI Service GmbH (Siemens) und die BWI Systeme GmbH (IBM). Der Leistungsverbund, betreut rund 1.200 Liegenschaften über ein eigenes bundesweites Servicenetz. Dazu gehören drei zentrale Rechenzentren in Köln/Bonn, Strausberg und Wilhelmshaven sowie 25 Servicecenter im gesamten Bundesgebiet. In Meckenheim befindet sich zudem - wie an den Standorten in Berlin, Hannover und München - ein zentraler „User Help Desk“, der in allen Störungsfällen für schnelle Abhilfe sorgt. Das IT-Projekt hat ein Volumen von 7,1 Milliarden und eine vertragliche Laufzeit von zehn Jahren und endet damit Ende 2016. Ab 2017 wird der Bund alleiniger Träger sein. SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Brigitte Kuchta betonte ihre Erwartung, dass die BWI ihren Standort in Meckenheim als Firmenzentrale beibehalten werde. „Vor zehn Jahren hatte es schon erheblicher Anstrengungen aller kommunalen Kräfte bedurft, das Projekt in Meckenheim anzusiedeln“, erinnerte sie sich.
Der BWI und seine Hauptaufgabe
Hauptaufgabe der BWI ist die Unterstützung der Bundeswehr in den Bereichen IT-Administration und Logistik und entlastet damit das Personal der Streitkräfte von Aufgaben außerhalb des Kernbereiches. Dazu hat der BWI die bis dahin bestehende IT-Infrastruktur nahezu vollständig erneuert und vereinheitlicht. Rund 120.000 neue PCs, mehr als 300.000 Festnetz-Telefone, 17.000 Mobiltelefone sowie über 12.000 km Datenkabel wurden installiert beziehungsweise verlegt. Als Software hat die BWI eine SAP-basierte IT-Lösung für 45.000 Nutzer an 1.200 Standorten eingeführt und entsprechend geschult. Bei der Umstellung von Hard- und Software haben höchste Sicherheitsstandards eine wesentliche Rolle gespielt. Das heutige Sicherheitskonzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Bonner Bundesamt für Sicherheit erarbeitet. Insgesamt sind beim BWI-Leistungsverbund 2.850 Mitarbeiter/innen tätig, 450 in der Meckenheimer Zentrale. Damit ist die BWI nicht nur ein bedeutender Steuerzahler, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber in Meckenheim. Der Anteil an Personal, das der Bundeswehr angehört, sogenannte Gestellte, ist im Laufe der Zeit auf circa 35 Prozent gesunken, da die BWI ihre Mitarbeiter zum einen vom freien Arbeitsmarkt rekrutiert, aber auch kontinuierlich qualifiziertes Personal der Bundeswehr übernommen hat. Die BWI ist ebenfalls auf dem Sektor der dualen Ausbildung aktiv und ermöglicht über den Bachelor-Abschluss hinaus bei guten Konditionen auch ein Studium mit Master-Abschluss. „Wir haben einen modernen und für Meckenheim sehr attraktiven Arbeitgeber näher kennengelernt“, dankte die Ortsvereinsvorsitzende Erdmute Rebhan dem Geschäftsführer Dr. Georg Wilmers für den informativen Besuch.
Pressemitteilung
SPD-Ortsvereins
Meckenheim