gesponserter Artikel | 22.01.2019

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E-Sports: Ist die Zukunft im Fußball digital?

Quelle: Fotolia.com;monsitj

Seit mehreren Jahren hält nun die Digitalisierung in Deutschland Einzug und hat hier so manche Branche auf den Kopf gestellt. Immer mehr halten die Veränderungen mittlerweile auch im Fußballsport Einzug. Ein Thema, das die Geister scheidet. Angesichts der Entwicklung von E-Sports zum regelrechten Massenphänomen, lässt es sich aber nicht länger totschweigen. Vielmehr steht die Frage im Raum, ob und wie im Fußball zukünftig damit umgegangen werden soll.

Auch 1. FSV Mainz 05 investiert in E-Sport

Dass viele junge Menschen ihre Freizeit heutzutage gerne mit Computerspielen verbringen, ist kein Geheimnis. Doch jetzt hat sich das Gaming zu einer regelrechten Trendsportart entwickelt. Bei populären Spielen wie „Call of Duty“ gibt es mittlerweile sogar internationale Turniere mit sechsstelligen Preisgeldern. In Asien werden diese mitunter im Fernsehen übertragen und in Südkorea ist E-Sport bereits genauso beliebt wie Baseball oder Fußball. Experten erwarten ein weiteres Wachstum dieses Marktes mit einem Potenzial von mehreren Milliarden US-Dollar. Was einst eher eine Nische für „Nerds“ war, könnte schon bald klassischen Sportarten den Rang ablaufen, ihnen Sendeplätze im TV wegnehmen und neue Stars hervorbringen. Noch ist das zwar Zukunftsmusik, allzu weit ist diese Zukunft aber nicht mehr entfernt.

Klar, dass sich auch deutsche Fußballvereine diesen Milliardenmarkt nicht entgehen lassen möchten. Vorreiter wie der FC Schalke 04 und der VfL Wolfsburg haben bereits E-Sportler unter Vertrag genommen. Diese sollen den Club repräsentieren und zugleich die Professionalisierung der E-Sports vorantreiben. Bei Schalke wird derweil kaum zwischen „echten“ und „digitalen“ Sportlern unterschieden. Auch die E-Sportler dürfen in einem speziellen Trainingsraum der vereinseigenen Fußballarena trainieren. Ihnen werden Apartments gestellt, sie werden gecoacht und erhalten Ernährungspläne. Zahlreiche andere Vereine wie der SC Freiburg, VfB Stuttgart, die TSG 1899 Hoffenheim, der 1. FC Kaiserslautern sowie der Karlsruher SC haben sich ebenfalls bereits mit entsprechenden Überlegungen auseinandergesetzt. Einige haben sie mittlerweile in die Tat umgesetzt, darunter auch der 1. FSV Mainz 05.

Aus- und Weiterbildung im E-Sport gewinnt an Bedeutung

„Endlich kann ich heute offiziell mitteilen, dass ich ab sofort den 1. FSV Mainz 05 auf dem virtuellen Rasen vertreten werde. Ich freue mich riesig auf die kommende Zeit und bin sehr dankbar, eine solche Chance zu bekommen“, teilte Francesco Bajazzo (Bajazzo_7) am 19. Oktober 2018 über seinen Twitter-Kanal mit. Und auch der 1. FSV Mainz 05 lässt seine erste Investition in E-Sports nicht unkommentiert. Auf seiner Webseite erklärt der Bundesligist ebenfalls an dieser „aufregenden sowie aufstrebenden Sportart“ teilhaben zu wollen. Dabei habe man sorgfältig einen passenden Spieler zur Verpflichtung ausgewählt. Für die Zukunft seien zudem weitere Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Trainern sowie Spielern geplant, um das Entwicklungspotenzial voll auszuschöpfen. Pläne, die auch viele andere Fußballvereine aus der ganzen Welt hegen.

Digitaler Sport ist vor allem unter Fußballfans umstritten

Dennoch haben die meisten den Schritt der Investition in den E-Sport noch nicht gewagt. Die Zögerlichkeit vieler Vereine bei der Investition in den E-Sport hängt (auch) zu großen Teilen mit den Fans zusammen. Viele Fußballliebhaber schmunzeln nämlich nur über die digitalen Sportler. Das Gaming habe schließlich nichts mit körperlichen Höchstleistungen zu tun, so das Argument. Natürlich rennen die E-Sportler nicht über einen grünen Rasen von einem Tor zum anderen. Dennoch vollbringen sie beim digitalen Sport selbst körperliche Höchstleistungen, und zwar auf kognitiver sowie motorischer Ebene. Und noch etwas haben die „klassischen“ und die „digitalen“ Fußballer gemeinsam: Sie alle durchleben während des Spiels große Emotionen. Ob diese Höchstleistungen als Sport definiert werden, ist Ansichtssache. Fakt ist jedoch, dass auch die E-Sportler eine gehörige Portion Respekt verdient haben.

Angst vor Aufregung unter den eigenen Fans haben viele Vereine aber zudem, weil es in der deutschen Fußballwelt bekanntlich eine große Abneigung gegen die Digitalisierung im Allgemeinen gibt. Das wurde bereits bei der Debatte um den Videobeweis deutlich. Die Gründe, weshalb sich so viele deutsche Fußballfans gegen den digitalen Helfer wehren, sind vielfältig. Viele haben gute Argumente. Viele andere wissen es wohl selbst nicht und gehen einfach mit der Masse. So oder so, war die Einführung des Videobeweises in vielen anderen Ländern sowie Sportarten deutlich unkomplizierter. Er störe den Spielfluss, heißt es immer wieder auf den Zuschauerreihen. Zudem sei es nicht notwendig, den Fußball zu revolutionieren – schließlich ging es die vergangenen Jahrzehnte auch ohne Videobeweis.

Fußball muss mit der Zeit gehen…

Die Befürworter argumentieren hingegen, dass der Sport mit der Zeit gehen und sich regelmäßig modernisieren müsse. Das gilt sowohl für den Videobeweis als auch das Investment in moderne Varianten wie den E-Sport und das gilt für die Zukunft ebenso wie für die Vergangenheit. Auch früher schon gab es nämlich Veränderungen im Fußball, die in erster Linie der Vermarktung dienten. Das wohl beste Beispiel dafür war die Umwandlung des „Europapokals“ in die heutige „Champions League“. Eine ähnliche Erfolgsgeschichte erhoffen sich die Vereine nun von der Investition in den E-Sport.

Denn wie bereits erwähnt, handelt es sich dabei in Zukunft voraussichtlich um einen Milliardenmarkt. Bis jetzt nahmen schon mehr als vier Millionen deutsche E-Sportler an Turnieren teil – drei Viertel davon sogar regelmäßig. Neun Millionen Spieler könnten sich eine solche Teilnahme in Zukunft vorstellen und weltweit haben sich im Jahr 2016 mehr als 300 Millionen Menschen E-Sport-Wettkämpfe im Fernsehen oder online angesehen. Tendenz steigend. Dieser rasant wachsende Markt lässt sich also nicht einfach ignorieren. Vor allem, wenn die Konkurrenz wie eben der FC Schalke 04 oder VfL Wolfsburg bereits einen Fuß in der Tür zur E-Sport-Welt hat.

…aber wo liegen die Grenzen?

Mittlerweile hat sich dazu auch der DFB offiziell geäußert. „Wenn fußballbezogene Spiele als Ergänzung zum Sport im Verein wirken und über diesen Weg vielleicht sogar der eine oder andere in den Verein kommt, findet das unsere Unterstützung“, so DFB-Präsident Reinhard Grindel. Dennoch müssten klare Grenzen zu anderen Formen des Gamings beziehungsweise E-Sports gezogen werden, allen voran den sogenannten „Killerspielen“ im Sinne der Ego-Shooter. Deshalb möchte der DFB zukünftig den Begriff E-Soccer etablieren, um eine klare Definition dessen, was der Verband als Investition für Vereine als sinnvoll erachtet, zu erwirken. Als Konsequenz werden nun beim DFB auch E-Soccer-Vereine als Mitglieder aufgenommen. Eine Entscheidung, die bei einigen Fans auf heftigen Gegenwind stößt – aber auch auf viel Zuspruch, vor allem natürlich aus der E-Sport-Szene.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist hingegen noch nicht so aufgeschlossen. Er hat sich bereits mehrmalig gegen die Anerkennung des E-Sports ausgesprochen und eine Änderung dieser Meinung ist vorerst nicht in Sicht. Dennoch wird diese eines Tages kommen, sind sich Experten einig. Denn je mehr der Markt wächst, umso größer wird auch der mediale Druck, E-Sports anzuerkennen sowie kommerziell zu verwerten.

Quelle: Fotolia.com; Marcus Retkowietz

Quelle: Fotolia.com; Marcus Retkowietz Foto: Marcus Retkowietz - stock.adobe.

Fazit: Ein Ausblick in die Zukunft

Die Antwort lautet also: Jein! Einerseits wird die Digitalisierung den Fußballsport weiterhin verändern und Hilfsmittel wie der Videobeweis werden vermutlich eines Tages zum ganz normalen „Fußballalltag“ gehören. Dass E-Sports solche klassischen Sportarten eines Tages vollständig ablösen wird, ist zum Stand heute hingegen nicht zu erwarten. Dafür ist einerseits der Widerstand innerhalb der Fußballszene zu groß. Andererseits sprechen die beiden Sportarten unterschiedliche Zielgruppen an. Wer also Angst hat, sich eines Tages aufgrund der E-Sports vom „klassischen“ Fußball verabschieden zu müssen, darf erst einmal beruhigt sein. Ein bisschen mehr Offenheit gegenüber der Einführung digitaler Technik oder modernen Sportarten wäre hingegen wünschenswert. Sinnvoll ist es aber durchaus, klare Grenzen zu ziehen zwischen dem Sport auf dem Fußballplatz und dem „E-Soccer“. Dies dürfte also zukünftig eine der größten Herausforderungen für deutsche Fußballvereine werden. Ob deren Investitionen in Gamer langfristig also wirklich sinnvoll sind, wird sich erst mit der Zeit zeigen.

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