
Am 15.03.2014
Allgemeine BerichteAuf Premiumweg den Iserbach erwandern
Die 21 Kilometer lange Rundstrecke wurde in Anhausen von Fürst zu Wied und Landrat Kaul eröffnet
Kreisgebiet/Anhausen. „Es ist ein wichtiger Tag für den Naturpark Rhein-Westerwald und seine Wanderwege. Denn heute wird der erste größer angelegte zertifizierte Wanderweg eröffnet“, erklärte Carl Fürst zu Wied als Vorsitzender des Naturparks Rhein-Westerwald im Dorfgemeinschaftshaus Anhausen im Beisein zahlreicher Organisatoren. Der fast 21 km lange gut beschilderte Rundwanderweg Iserbachschleife führt von Anhausen nach Isenburg über Thalhausen nach Rüscheid und zurück nach Anhausen. Wanderer müssen aber nicht unbedingt in Anhausen starten, sie können ihr Auto auch in Isenburg, an der Thalhauser Mühle oder in Rüscheid parken und von dort aus in den Rundwanderweg einstiegen. Möglich ist aber auch ihn abzukürzen und von Anhausen über Meinborn zur Thalhauser Mühle und von dort aus über Isenburg oder über Rüscheid wieder nach Anhausen zu gehen. Laut Naturpark-Geschäftsführerin Dr. Friedericke Weber machen schon jetzt viele Wanderer von diesen moderaten Strecken gebrauch. Vorausgegangen war eine Machbarkeitsstudie, die von Dr. Rainer Braemer und dem Wanderexperten Dipl. Ing. Michael Sterr vom gleichnamigen Vermessungsbüro in Straßenhaus im Jahre 2010 vorgestellt wurde, der insgesamt zehn Wege im „Rucksack“ hat. Sterr ist in dieser Richtung sehr erfahren, hat er doch schon Mitte des vergangenen Jahrzehnts die Rundwanderwege im Kreis Mayen-Koblenz konzipiert. Dort wurden bereits im Herbst 2007 die ersten elf von insgesamt 26 Traumpfaden eingeweiht, die als Premiumwanderwege bundesweit einen unglaublichen Zulauf haben. Als Konkurrenz will Landrat Rainer Kaul die zehn geplanten Rundwanderwege im Kreis Neuwied nicht bezeichnen: „Wenn man alle Traumpfade erwandert hat, ist man froh, Neues auf der rechten Rheinseite zu erleben. Und wer kann schon Premiumwanderwege in einem Naturpark bieten?“, fragte der Kreischef.
„Paukenschlag für das Wanderkonzept diesseits des Rheins“
Rundwanderwege, über die man zum parkenden Auto zurückkehrt, sind heute einfach der Hit und so werden sicherlich auch die so genanten rechtsrheinischen „Wällertouren“ (Strecken im Westerwald) und „Rheinschleifen“ sehr erfolgreich. Schließlich steht der Kreis Neuwied in Sachen Landschaft, Ausblicke und Sehenswürdigkeiten dem linksrheinischen Nachbarkreis in nichts nach. Durch den Kreis Neuwied führen ja auch die bundesweit bekannten und beliebten Wanderstrecken Rhein-Steig und Westerwald-Steig, die sich bei Rheinbrohl sogar kreuzen. Aber es ist eben nicht jedermanns Sache eine gewisse Strecke zu wandern, um dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zum Auto zurück zu fahren. Vor allem im Westerwald ist dies an Sonntagen oft sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. So hat Monika Edling (VG Rengsdorf) als Betreuerin der Iserbachschleife Recht, wenn sie von einem „Paukenschlag für das Wanderkonzept diesseits des Rheins“ spricht. Schon seit Jahren gibt es den stark frequentierten Klosterweg rund um Waldbreitbach, der aber nicht zu diesem Konzept gehört. So soll aber noch in diesem Jahr in, und um Neuwied der „Fürstenweg“ eröffnet werden und im nächsten Jahr weitere folgen. Pro Weg – Kosten etwa 20 000 Euro – gibt es Zuschüsse von 6000 Euro vom Naturpark. Da die Kommunen für die restliche Finanzierung geradestehen, waren auch die VG-Bürgermeister Hans-Werner Breithausen (Rengsdorf), Horst Rasbach (Dierdorf), die Ortsbürgermeisterinnen Heidi Momm (Anhausen) und Heike Schmitz (Rüscheid) sowie Ortsbürgermeister Volker Lemgen (Thalhausen) bei der kleinen Eröffnungsfeier. Ein super ausgeschilderter Rundwanderweg mit atemberaubenden Ausblicken reicht heute nicht mehr aus, die Wanderer wollen auch irgendwann einkehren. An der Iserbachschleife gibt es da fünf Möglichkeiten, man hofft aber, dass eine weitere, der Bikertreff in Isenburg, auch wieder öffnet. Renovierungszuschüsse, die zur Qualitätsverbesserung an Gastronomen und Hoteliers an den Traumpfaden in Mayen-Koblenz gezahlt wurden, wird es im Kreis Neuwied nicht geben. „Da die Gastronomen von den Schleifen profitieren, setzen wir hier auf den freien Markt“, sagte Landrat Kaul. Dass dieser attraktive Wanderweg vor allem mit der tatkräftigen Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer realisiert werden konnte, würdigte VG-Wegemanager Wilfried Dietz: „Der Weg musste an einigen Stellen instand gesetzt, Bänke und Tischgruppen gebaut, Wegweiser und Tafeln gesetzt und der Weg eindeutig in beide Richtungen mit dem Wäller Tour-Logo markiert werden“, so Dietz, der die Umsetzung gemeinsam mit Wegewart Reiner Eisenhard und einem sehr aktiven Helferteam vor Ort koordinierte. Auch die Ortsgemeinden und die beteiligten Revierförster waren ständig in das Geschehen eingebunden. So konnte die Iserbachschleife nach neunmonatiger Bauzeit im November 2013 fertiggestellt werden und ist mit großartigen 64 Punkten vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert worden. Jetzt trägt sie voll Stolz das Deutsche Wandersiegel. Fürs Marketing sorgt Monika Edling gemeinsam mit der Westerwaldtouristik in Montabaur u.a. auf der ITB in Berlin, Berichten in Wandermagazinen, dem Internetauftritt www.iserbachschleife.de und dem Verteilen von Flyern im Köln-Bonner Raum. Offiziell eröffnet wird die Iserbachschleife am 3. Mai ab 14 Uhr mit einer Feierstunde im Dorfgemeinschaftshaus Anhausen, zu der die Organisatoren Jung und Alt aus Nah und Fern einladen. Um die Bewirtung kümmern sich u.a. die Agenda-Frauen aus dem Kirchspiel Anhausen. Aus vielen umliegenden Orten werden Sternwanderungen nach Anhausen organisiert. Der Rücktransport der Wandergäste erfolgt ab 16 Uhr mit einem kostenlosen Busshuttle.
