Jazzclub - Atmosphäre bei der zweiten Vocal Jazz Night
Das Publikum war begeistert von der tollen Musik

Neuwied. Nach gelungener Premiere im vergangenen Jahr lud der Jazz!Chor Neuwied zur zweiten Vocal Jazz Night, diesmal in die ausverkaufte Musikaula der Christiane - Herzog Schule in Neuwied - Engers ein und knüpfte mit einem großartigen Programm einmal mehr an die Jazztradition in der Deichstadt an. Der Veranstalter hatte die Musikaula mit vielen fleißigen Helfern um Ideengeberin Britta Lenkeit in einen wahren Jazzclub verwandelt. Lounges und ein ansprechendes gastronomisches Angebot bestimmten das Bild und den lockeren Rahmen der Veranstaltung, was die Gäste honorierten und sichtlich genossen.
Vor allem aber wurden die Erwartungen des Publikums an den angekündigten „Vocal - Jazz vom Feinsten“ voll erfüllt. Der Jazz!Chor Neuwied eröffnete unter der Leitung von Jürgen Böhme den Abend hymnisch mit „Evening rise“ um danach mit dem schrillen „Fisch im Wasser“ von Nina Hagen für einen ersten musikalischen und choreografischen Höhepunkt des Abends zu sorgen. „The shadow of your smile“, ein Vocal Jazz - Klassiker der 50iger Jahre mit stilechten Soli von Mohani Poulet und Rolf Gross, rundete die Eröffnung ab. Choriander aus Höhr - Grenzhausen setzte mit „With a little help from my friends“, einem frühen Beatles - Hit, in einem Arrangement von Jens Johansen, das Programm fort.
Ebenfalls unter Leitung von Jürgen Böhme folgten auf „Sweetest feeling“, einem gefühlvoll vorgetragenen Ausflug in den Soul der 60iger Jahre, „Stand up“ von Jessie Jay und „Love runs out“ von One Republic - speziell von Jürgen Böhme arrangierte und von Choriander mitreißend vorgetragene Stücke. Vocal Jazz ist wie die Menschen selbst, deshalb sang und klatschte das Publikum ausgelassen bei „Splish splash“ von Bobby Darin mit und dankte CHORiander mit lang anhaltendem Applaus.
Bird´s Talk
Den Top Act der Veranstaltung stellte nach der Pause zweifellos der Auftritt von Bird´s Talk aus Frankfurt dar. Das Ensemble, unter Leitung von Regina Klein brillierte durch eine anspruchsvolle, geschlossene musikalische Leistung, gesangliche Experimentierfreude und hervorragende Einzelleistungen. Alles mit Witz und Charme vorgetragen, bot Bird´s Talk Vocal Jazz vom Feinsten und begeisterte das Publikum mit einen Gruß aus der Metropole. Westend - feeling machte sich breit bei „ It´s oh so quiet“ und „Sei mal verliebt“, gefolgt von „Sina“, „Grie Bop“ und einem fulminant jazzigen „Wenn ich ein Vöglein wär“. Mit „Birdland“ von Jon Hendricks und Joe Zawinul machte sich Broadwaystimmung breit. „Tekkno“ und „Nothing´s gonna change“ rundeten den Vortrag von Bird´s Talk ab, den das Publikum stürmisch feierte. Der Chor bedankte sich natürlich gerne mit einer Zugabe.
Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn junge Menschen singen. Frisch und unbekümmert brachte der Junge Chor Koblenz unter der Leitung von Mohani Poulet und Jürgen Böhme eine starke Leistung auf die Bühne. Insbesondere die Interpretation aktueller Hits wie „Some nights“ von Fun und der „Cup song“ von Anna Kendrick aber auch Gospels wie „Go down Moses“ oder „Praise his holy name“ stellten das Repertoire des Jungen Chores dar. Dass der „Butzemann“ tatsächlich im Raum war, konnten die jungen Sängerinnen und Sänger dem Publikum gesanglich und choreografisch hör - und spürbar machen. Der „Butzemann“, arrangiert von Jürgen Böhme , ein ganz besonderes Highlight, welches das Publikum lang anhaltend beklatschte. Mit einem souligen „ I´ll be there“ des jungen Michael Jackson läutete der Gastgeber Jazz!Chor Neuwied das Finale des Konzertes ein.
„It´s alright“, ein grooviger a capella - Swing von Huey Lewis, ließ noch ´mal Finger schnipsen und Füße wippen. Peter Schwarz dankte abschließend dem Publikum, allen Akteuren und Helfern, insbesondere Jürgen Böhme für die musikalische Gesamtleitung. Mit einer herzlichen Einladung zur dritten Vocal Jazz Night am 3. November 2016, für die der Veranstalter schon jetzt den renommierten Bonner Jazzchor als Top Act gewinnen konnte, verabschiedete Schwarz das Publikum, was jedoch ohne Zugabe nicht möglich war: Bei „ Midnight hour“ von Wilson Pickett war noch mal Mitsingen und Mitklatschen angesagt. Die Gäste bedankten sich mit langem Applaus für das gelungene Konzert.