Die Familien Roentgen und Stobwasser waren nicht nur durch ihre jeweilige herausragende Kunstfertigkeit, sondern auch durch verwandtschaftliche Beziehungen miteinander verbunden. privat

Am 30.05.2013

Allgemeine Berichte

Ausstellung in Neuwied bis 18. August

Reinheit, Feuer und Glanz

Roentgen-Museum präsentiert Kunsthandwerk von Weltrang aus der Manufaktur Stobwasser

Neuwied. Mit hervorragender Resonanz zeigt das Roentgen-Museum Neuwied bis zum 18. August die einzigartige Ausstellung „Reinheit, Feuer & Glanz - Stobwasser und Roentgen. Kunsthandwerk von Weltrang“. Das von Johann Heinrich Stobwasser in Braunschweig gegründete Lackwarenunternehmen entwickelte sich schon bald nach seiner Gründung im Jahr 1763 zur einzigen deutschen Lackkunstmanufaktur, die Weltgeltung erlangte. Die Möbel der Kunsttischlerwerkstatt Abraham und David Roentgens gelten mit ihren kunstvollen Marketeriearbeiten seit der Zeit 18. Jahrhunderts ebenfalls als Handwerksarbeiten allerhöchsten Rangs. So stehen beide Namen bis heute für bestes handwerklich und künstlerisch überragendes Können, das damals jeweils die Marktführerschaft inne hatte. Nach genau 250 Jahren seit Gründung der Manufaktur Stobwasser zeigt das Roentgen-Museum Neuwied nun eine Werkschau beider Kunsthandwerksbetriebe in direkter Gegenüberstellung. Neben der Manufakturarbeit nahm auch die gemeinsame Mitgliedschaft zur pietistisch ausgerichteten Glaubensgemeinschaft der Herrnhuter Brüdergemeine eine herausragende Rolle im Leben beider Familien ein. Durch die Verheiratung von Stobwassers Tochter Henriette mit dem Sohn David Roentgens, Philipp Jakob, sowie die in zweiter Ehe geschlossene Verheiratung Johann Heinrich Stobwassers mit der Witwe David Roentgens, Dorothea, entstand eine direkte verwandtschaftliche Verbindung. Neben der Stammadresse in Braunschweig etablierte sich Stobwasser auf Einladung Friedrichs des Großen schon bald auch mit einer Zweitniederlassung in Berlin. Das Unternehmen befand sich dort in der Wilhelmstraße, das Verkaufsgeschäft in der vornehmen Adresse Unter den Linden. So aufgestellt hatte die Firma bedeutenden Anteil an der Blütezeit der europäischen Lackkunst, die bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts währte. Ihren größten Erfolg verdankte die Manufaktur vor allem den aus hochwertigem Papiermaché gefertigten und mit feinster Malerei versehenen Schnupftabaksdosen sowie einem breiten Sortiment reich dekorierter Möbel, Spiegel, Gemälde, Tabletts, Vasen und vieler anderer Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Dekore mit romantischen Landschaften, beschaulichen Genreszenen, Darstellungen aus der Mythologie, Bildnisse bedeutender Persönlichkeiten oder zeitloser Schönheiten sowie Karikaturen und erotische Szenen, vervollkommnet durch herausragende kunsthandwerkliche Verarbeitung, begründen den Ruhm der Lackmanufaktur Stobwasser. Dank einer perfekt auf die aktuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Produktion erfreuten sich die Erzeugnisse aus dem Hause Stobwasser vorwiegend beim Adel und dem wohlhabenden Bürgertum - bei Einzelanfertigungen besonders beim Braunschweiger und Weimarer Herzoghaus sowie am hannoverschen und preußischen Königshaus - großer Wertschätzung. Die Ausstellung in Neuwied präsentiert über 300 Leihgaben aus Museums- und Privatbesitz, die in dieser Zusammenstellung zum größten Teil erstmals gezeigt werden. In dieser Form bietet sie einem breiteren Kreis von Interessierten die Möglichkeit, die historische und künstlerische Entwicklung der beiden vormals berühmten „Fabrikationsstätten“ nachzuvollziehen. Der begleitende, opulent bebilderte Katalog beschreibt detailliert die Geschichte der Familien Stobwasser und Roentgen und ihre jeweiligen Manufakturen. Die Kuratoren der Ausstellung und Autoren des Katalogs, Detlev Richter und Bernd Willscheid, haben sich inzwischen nicht nur als Ausstellungsmacher, sondern auch durch zahlreiche Publikationen und Vorträge als ausgewiesene Kenner der Materie einen Namen schaffen können.

Geöffnet: Dienstag bis Freitag, 11 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag, 14 bis 17 Uhr, Montag geschlossen, Feiertage 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Diese Stobwasser-Dose zeigt eine Ansicht von Ehrenbreitstein.
Reinheit, Feuer und Glanz

Die Familien Roentgen und Stobwasser waren nicht nur durch ihre jeweilige herausragende Kunstfertigkeit, sondern auch durch verwandtschaftliche Beziehungen miteinander verbunden. Fotos: privat

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