Politik | 28.12.2018

Jobcenter im Kreis Ahrweiler macht Flüchtlinge fit für die Arbeit

33 Vermittlungen pro Monat

So werden Bewerber in Jobs oder Ausbildung gebracht

Kreis Ahrweiler. Sie kamen als Flüchtlinge, sie wurden als Asylbewerber anerkannt – und irgendwann sollen sie ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen. Dass die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt, ist Aufgabe des Jobcenters. Dessen Bemühungen zahlen sich zunehmend aus, wie Daniel Stellmacher-Huck, Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Ahrweiler, berichtet: „Die Qualifizierung der geflüchteten Menschen zahlt sich jetzt aus – die Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt deutlich zu.“ Über diese Entwicklung ist auch Landrat Dr. Jürgen Pföhler als Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters sehr erfreut: „Gut qualifizierte Flüchtlinge sind eine Chance für den Landkreis – diese Chance haben wir erfolgreich genutzt. Diese Entwicklung hat einen wichtigen Anteil an der guten Arbeitsmarktlage im Landkreis“, so Pföhler. Tatsächlich hat das Jobcenter im Jahr 2018 mehr Flüchtlinge in Arbeit vermittelt, als es neue Asylbewerber aufnehmen musste. Im Zeitraum von Januar bis Oktober haben 332 Flüchtlinge, die vom Jobcenter betreut wurden, eine Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz gefunden. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 74 Prozent und einem Schnitt von 33 Vermittlungen pro Monat. Im selben Zeitraum kamen monatlich 27 Flüchtlinge neu in den Leistungsbezug des Jobcenters. Insgesamt erhalten aktuell gut 1300 Flüchtlinge Leistungen vom Jobcenter – und damit etwas weniger als noch vor einem Jahr.

Diese Entwicklung liegt zum einen daran, dass die Zahl der Flüchtlinge insgesamt im Vergleich zu den Vorjahren stark zurückgegangen ist. Zum anderen liegt es aber auch an der erfolgreichen Arbeit des Jobcenters, ohne die eine dauerhafte Vermittlung in den Arbeitsmarkt kaum möglich wäre.

Bei dieser Arbeit gilt der Grundsatz „Fördern und Fordern“ für einen Flüchtling ganz genauso wie für jeden anderen Hilfeempfänger auch, betont Jobcenter-Geschäftsführer Daniel Stellmacher-Huck. „Wir machen hier keine Unterschiede. Flüchtlinge sind für uns eine Personengruppe, so wie es zum Beispiel Ältere oder Langzeitarbeitslose auch sind“.

Umfassendes Beratungsgespräch

Über den einzelnen Betroffenen muss das Jobcenter aber möglichst gut Bescheid wissen. Deswegen beginnt die Arbeit mit den Flüchtlingen mit einem umfassenden Beratungsgespräch. „Wir müssen herausfinden, welche individuelle Betreuung gebraucht wird“, erklärt Tino Stockhausen, Teamleiter beim Jobcenter. Zunächst geht es um grundsätzliche Fragen: Welche Qualifikationen bringen die Flüchtlinge schon mit, und welche Qualifikationen brauchen sie noch? Ein Schlüssel für eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung ist, dass die Flüchtlinge Deutsch lernen. „Erst die Sprache, dann die Vermittlung in Arbeit, das ist unsere Integrationsstrategie“, sagt Stockhausen.

Zusammenarbeit mit Projektpartnern

Damit die Flüchtlinge fit für die Vermittlung werden, macht ihnen das Jobcenter in Zusammenarbeit mit Projektpartnern eine Reihe von Angeboten. Dabei geht es zum Beispiel darum, das Leben in Deutschland zu erklären: Welche Geschichte hat das Land, wie funktioniert eine Verwaltung, was ist ein Vertrag, wie arbeiten Banken, Sparkassen und die Polizei – solche Fragen stehen im Mittelpunkt. „Wir sind da mit unseren Netzwerkpartnern sehr erfolgreich unterwegs“, sagt Stockhausen.

Ein anderer Aspekt ist die Anerkennung von Bildungsabschlüssen. „Wir haben es hier durchaus mit gebildeten Menschen zu tun“, sagt Daniel Stellmacher-Huck. Die meisten der betreuten Flüchtlinge – immerhin fast 80 Prozent – stammen aus Syrien, einem Land mit einem funktionierenden Bildungssystem, wie Stellmacher-Huck erläutert. Von dort bringt ein Teil der Flüchtlinge gute Qualifikationen mit. Ein wichtiger Teil der Arbeit des Jobcenters ist es, dass diese Abschlüsse auch in Deutschland anerkannt werden. „Auf diese Qualifikationen können wir dann hier aufbauen“, sagt Stellmacher-Huck. Weiterarbeiten – das bedeutet, die Flüchtlinge für eine auf Dauer angelegte Beschäftigung vorzubereiten. Manchen Betroffenen dauert das aber zu lang, erzählt Tino Stockhausen. „Viele wollen so früh wie möglich arbeiten.“ Doch das Jobcenter will nichts überstürzen. „Wir möchten aus den Flüchtlingen Fachkräfte machen – ein wichtiger Baustein zur Deckung des Fachkräftebedarfs und zur Vermeidung von Altersarmut“, betont Stockhausen. Pressemitteilung des

Jobcenters im Landkreis Ahrweiler

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