Möglicherweise liegen noch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg im Flussbett
Bad Neuenahr: Geschiebebeseitigung aus der Ahr verzögert sich
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die von der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler mbH (AuEG) geplante Geschiebeberäumung im Flussbett der Ahr zwischen der Kurgartenstraße und der berufsbildenden Schule (BBS) im Stadtteil Bad Neuenahr verzögert sich aufgrund der Ergebnisse einer Oberflächendetektion zum Aufspüren von Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg.
Infolge einer vorliegenden Luftbildauswertung wurde das gesamte Geschiebematerial als kampfmittelverdächtig eingestuft. Die AuEG beauftragte eine Oberflächendetektion mittels Geomagnetik. Die dabei festgestellten Verdachtspunkte sollten im Nachgang mit einem sprenggeschützten Bagger und unter Begleitung eines Sachverständigen für Kampfmittelräumung vorsichtig aufgegraben und bei Bedarf geräumt werden. Aufgrund der Fremdstoffe im Geschiebe wurde für die Ausschreibung von rund 150 Verdachtspunkten ausgegangen. Für den geplanten Bauabschnitt wurden aber 1749 Verdachtspunkte und einige größere, nicht auswertbare Flächen ausgewiesen.
Es ist jedoch anzunehmen, dass, wenn überhaupt, nur ein minimaler Teil dieser Verdachtspunkte zu Kampfmittelfunden führt, denn die eingesetzten Sonden können nicht zwischen potenziell gefährlichen Kampfmitteln und harmlosen ferromagnetischen Gegenständen (bspw. Baustahl) unterscheiden, die durch die Flut mitgeschwemmt und in der Ahr abgelagert wurden. Die AuEG bemüht sich intensiv um einen Bauablauf, der eine Gefährdung der Anwohnenden und Arbeitenden vor Ort vorbeugt, wobei die Gefahrenabwehr und der Schutz der Bevölkerung höchste Priorität haben, übergeordnet den Baukosten und Zeitplänen. Die Zeit, die es bedarf, um die Erdbaumaßnahme mit Schutzvorkehrungen umzusetzen, überschreitet das bisher geplante und durch den Naturschutz und die Winterschonfrist aus der Fischerei begrenzte Bauzeitfenster. Vor Beginn der Bauarbeiten sind aufgrund der Bauzeitverlängerung weitere Abstimmungen mit den zuständigen Stellen des Landes erforderlich. Die AuEG ist zuversichtlich, dass die Arbeiten im November beginnen können und bis Ende März abgeschlossen sind.Der geplante Bauablauf sieht vor, dass die Arbeiten zunächst fast ausschließlich innerhalb der Ahr stattfinden, sodass von einer durchgehenden Beeinträchtigung des Radweges entlang des Bauabschnitts nicht auszugehen ist.
Pressemitteilung der
Stadtverwaltung
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Reden wir hier jetzt noch von einer angemessenen Vorsichtsmaßnahme, oder sind wir mal wieder im Bereich der Überregulierung, bei Verantwortung die hin und her geschoben wird weil für den 0,001%igen Fall, dass nachher doch noch irgendwo eine Granate hochgehen sollte, ein Schuldiger gefunden werden muss? Diese Granate lag dann im Zweifelsfall 80 Jahre im/am Fluß, hat die Bewegung durch die Flut folgenlos überstanden, und wartet jetzt im/am Fluß darauf, in neuer, ruhiger Lage doch noch Schaden anrichten zu können, klingt plausibel...