Grafschafter Bauausschuss drückt aufs Gas

Baulücke wird geschlossen

Ringen. In der Gemeinde Grafschaft fehlen zahlreiche Plätze in den Kindertagesstätten, deshalb soll in Ringen ein sechster Kindergarten gebaut werden.

Da auch im Seniorenbereich Defizite vorhanden sind, soll das neue Gebäude ein Mehrfunktionenhaus sein, in dem zusätzlich auch seniorengerechtes Wohnen ermöglicht wird. Das hat der Gemeinderat bereits beschlossen, doch jetzt geht es an die Umsetzung der Pläne. Dafür muss zuallererst die Bauleitplanung geändert werden, denn an der Stelle, wo künftig das Mehrfunktionenhaus gebaut werden soll, steht derzeit noch das Pfadfinderheim des DPSG-Pfadfinderstammes Galileo Galilei, unterhalb des Pfarrheims. Das tat der Bau-, Planung- und Dorfentwicklungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Künftig sollen die Flächen als Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung Mehrfunktionenhaus „Seniorentagesstätte/Kindergarten“ dargestellt werden.

Darüber hinaus wird das Pfarrheim, das erhalten werden soll, als ein „kirchlichen Zwecken dienendes Gebäude“ dargestellt, hinzu kommen Flächen für Sport und Spielanlagen mehr Zweckbestimmung „Spielplatz“ sowie eine Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Parkplatz“. Das Ganze soll auch im Bebauungsplan entsprechend ausgewiesen werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Beteiligungsverfahren von Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange zügig vorzubereiten.

SPD: Der Standort ist nicht ideal

„Der Standort ist zwar nicht ideal, aber wir tragen ihn heute mit, denn wir müssen vorankommen. Wir brauchen die Plätze für unsere Kinder“, erklärte Udo Klein (SPD) die Zustimmung seiner Fraktion. Zumal auch die Frage mittlerweile geklärt sei, wo die Pfadfinder künftig ihr Domizil haben werden, denn dafür wurde ein Gelände im Bölinger Wald auserkoren, wo jetzt die Bölinger Hütte steht.

Außerdem gab der Gemeinderat einem Bürgerantrag statt, eine Baulücke in direkter Nachbarschaft zu Ringener Friedhof zu schließen. Dort soll in der Straße „Auf’m Schießberg“ ein Einfamilienhaus entstehen. Bislang ist dort eine Bebauung allerdings nicht möglich, erläuterte Bürgermeister Achim Juchem (CDU).

Doch eine Bebauung sei an dieser Stelle nicht nur städtebaulich vertretbar, sondern im Hinblick auf die damit erzielte Innenverdichtung sogar zu begrüßen. Allerdings reserviert der derzeitige Bebauungsplan auf dem Grundstück einen etwa drei Meter breiten Streifen als Straßenland für den Ausbau des „Stadtweges“, was aber nicht zum Tragen komme. Denn wenn man die Straße tatsächlich auf ihrer gesamten Länge auf jene zwölf Meter verbreitern wollte, müsste man über die Gräber auf dem Friedhof fahren, und das sei verständlicherweise völlig ausgeschlossen.

Straße soll nicht

verbreitet werden

Daher soll in der Änderung des Bebauungsplanes die Breite des „Stadtweges“ in diesem Bereich von zwölf auf neun Meter reduziert, was auch der tatsächlichen Breite auf dem sonstigen Straßenverlauf entspreche.

Da es sich hier um einen typischen Fall der Nachverdichtung und somit eine Maßnahme der Innenentwicklung handele, könne die Bebauungsplanänderung im beschleunigten Verfahren durchgeführt werden, was auch die Zustimmung des Gremiums fand.

„Wohnbauflächen in der Grafschaft sind gesucht“, wusste etwa Roland Schaaf (CDU) und nannte das Projekt ebenfalls „ein wunderbares Beispiel der Nachverdichtung von Baulücken.“