Politik | 12.05.2023

Leserbrief zu „BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus: Rückkehr des Wolfes: Segen für die Natur oder Sicherheitsrisiko?“ in BLICK aktuell 18/23

„Ein Sicherheitsrisiko ist der Mensch für den Wolf, und nicht umgekehrt“

Natürlich ist der Wolf so wie jedes andere Tier auf dieser Erde, das noch nicht vom Menschen ausgerottet wurde, ein Segen für die Natur. Ein Sicherheitsrisiko ist der Mensch für den Wolf, und nicht umgekehrt. Oder wurde in Deutschland schon mal ein Mensch durch einen Wolf getötet?

Hier im BLICK aktuell erscheinen ja immer wieder Berichte über den Wolf. Vorneweg fordern da die christlichen Politiker Rüddel und Hallerbach, dem Wolf den Garaus zu machen. Garaus machen wird politisch korrekt, weil es ja harmloser als töten klingt, mit Entnahme aus der Natur bezeichnet. Dabei stellen sie Behauptungen auf, die recht zweifelhaft sind und dem Leser Schlimmes vorgaukeln und verunsichern.

Im BLICK aktuell 12/2023 wird von Rüddel behauptet, dass der Wolf nicht nur aus Hunger tötet. Tötet der Wolf in der freien Natur ein Tier aus einem Rudel, können die anderen weglaufen. Was leider bei vom Menschen gehaltenen Tieren nicht möglich ist, da sie eingezäunt sind und dann aufgeregt durch das Gehege laufen, was den Wolf wieder dazu antreibt, weitere (als leichte Beute) zu töten.

Im BLICK aktuell 18/2023 schreibt Rüddel über das verbundene Tierleid durch diese Tötungen. Herr Rüddel: Das ist Natur. Wölfe haben keine Waffe für einen aufgesetzten Kopfschuss. Die Zahl der in 2021 gerissenen Nutztiere und dessen Leid, erreichen noch lange nicht die weit höhere Zahl der Nutztiere, die von Menschenhand getötet wurden. Dabei ist noch anzumerken, in welch üblen Anlagen diese Tiere gehalten werden. Und die Art der oft grausamen Tötung dieser Tiere durch den Menschen.

Hallerbach schreibt im BLICK aktuell 50/2022, dass im Jahr 2020 fast 4000 Nutztiere gerissen, was heimische Landwirte in Existenznot bringe. Im Jahr 2020 gab es in Deutschland lt. Statistischem Bundesamt 263.500 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland. Umgerechnet verliert dann jeder Landwirt anteilmäßig 0,015 eines gerissenen Nutztieres (entspricht bildlich etwa der Schwanz einer Kuh).

Und als christliche Politiker haben sie bestimmt auch schon mal in der Bibel gelesen, dass Gott erst die Tiere und dann den Menschen geschaffen hat. So hat der Wolf die älteren Rechte!

Und da gibt es noch viele Menschen aus dem Bereich Hobby. Die, die Rot- und Damwild zum Teil in zweifelhaften Gehegen halten. Gehege sind nie artgerecht. Artgerecht ist die freie Wildbahn. Wer zu bequem ist, sein Hobbygehege ordentlich auszustatten, sollte vielleicht mal den Hintern heben, nicht herumjammern, nicht versuchen, evtl. Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen.

Dann noch Hobby-Jäger. Warum macht jemand den Jagdschein? Um auf der Jagd zu töten. Ein Jäger, der hegt und pflegt, ist mir draußen noch nicht begegnet. Im Gegenteil. Die Teilweise in Hörweite aufgestellten Hochsitze verrotten bei Nichtbedarf im Wald und stellen oft eine Gefahr , z. B. bei Benutzung durch Kinder, dar.

Der Wolf ist für sie ein Nebenbuhler in ihrem teuer bezahlten Jagdrevier. In Rheinland-Pfalz gab es in 2020 lt. DJV 22.300 Jagdberechtigte. Bedeutet auf 184 Einwohner kommt ein Jagdberechtigter! In meinem Dorf sind es derzeit mehr. Zieht man dann noch die mit gezählten Kinder unter 16 Jahren als Einwohner ab, ändert sich die Zahl nochmals nach unten.

Eine leider oft gerissene Beute sind Schafe, die für die Erhaltung der Landschaft wichtig sind. Dazu gab es kürzlich eine Doku über die Schäfer in der Lausitz, wo es doch einige mehr Wölfe gibt. Einer der langjährigen Schäfer war mit dem durchschnittlichen Riss eines Tieres im Jahr zufrieden. Er hatte dafür auch Maßnahmen getroffen. Vielleicht sollten die hiesigen Schäfer dort mal Kontakt suchen.

Ich bin für die Rückkehr des Wolfes. Die Politiker natürlich dagegen, weil sie doch Wählerstimmen brauchen. Und die bekommen sie von den Betroffenen Landwirten, Jägern usw. Und da heult dann so ein Politiker gerne mal im Rudel der Wolfsgegner mit.

A.Paduch,

Kreis Neuwied

Leser-Kommentar
12.05.202312:58 Uhr
juergen mueller

Ein sauberer und treffsicher formulierter Artikel dem nichts mehr hinzuzufügen ist.
Rüddel und Hallerbach: "Bei manchen Menschen stell ich mir die Frage: WAS will die Natur uns damit sagen".Und was vor allem Rüddel betrifft: "Wer glaubt etwas zu sein, hat bereits aufgehört etwas zu werden".

12.05.202312:46 Uhr
Helmut Gelhardt

Besten Dank für diesen inhaltlich ausgezeichneten Leserbrief gegen den Aufbau des Schreckgespenstes ' Wolf '. Das, was u.a. Herr MdB Erwin Rüddel, CDU, und Herr Landrat Achim Hallerbach, CDU, zum Thema ' Wolf ' produzieren und äußern, ist vielfach von purem Populismus, unreflektierter Panikmache und auch einseitigem Lobbyismus genährt.

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Ronald Schmidt : Ich bin mir nicht sicher aber ich denke ich habe ihn in Bremerhaven Stadt Mitte gesehen er sah ok aus gegen 12 Uhr
  • H. Köpenick: Sie behaupten Unsinn, denn ohne gefahrlos nutzbaren Zugang erreicht der Fahrgast auch keinen pünktlichen Zug. Das Beispiel zeigt aber wieder einmal, wie sich die Bahn aus ihrer Verantwortung stiehlt, da Profit offenbar vor Unfallsicherheit geht.
  • Michael Krah: Was nützt die Barrierefreiheit wenn der Zug ausfällt oder zu spät ist? Wie so oft bei den Grünen werden Probleme in den Vordergrund gezerrt die vom eigentlichen Thema ablenken.

Ahrtalbahn: Wiederaufbau geht schnell voran

  • Hans Meyer: Der nächste Werbebeitrag. Natürlich ohne einen einzigen Hinweis auf die zukünftigen Stromgefahren für Mensch und Tier. Leider besteht an über 800 Fahrleitungsmasten Stromschlaggefahr, denn diese werden...
Alles rund ums Haus
Weinfest in Dernau
Weinfest in Dernau
Ausverkauf - Michelsmarkt
Seniorengerechtes Leben
Anzeige Shop Eröffnung Bonita / Oktoberfest
Stellenausschreibung Tourismus VG
Dilledapp-Fest Ettringen
Titelanzeige
Stellenanzeige
Empfohlene Artikel

Winningen. „Auf die DLRG, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, ist Verlass - und das nicht nur, wenn es ums Wasser geht“, sagt der Koblenzer Bundestagsabgeordnete Josef Oster (CDU). Im Rahmen seiner Sommertour besuchte der rührige Politiker neben vielen weiteren Institutionen, Unternehmen und Vereinen auch die DLRG Untermosel und tauschte sich in Winningen mit dem Vorsitzenden Michael Fischer über die wertvolle Vereinsarbeit aus.

Weiterlesen

Rheinland-Pfalz. Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt kündigt für kommenden Donnerstag angesichts der möglichen Streichung zentraler Verkehrsprojekte durch den Bund einen Infrastrukturgipfel mit den Präsidentinnen und Präsidenten der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern sowie der Landesvereinigung Unternehmerverbände in Rheinland-Pfalz an. „Wir werden gemeinsam die Bedeutung dieser Projekte für unsere Wirtschaft verdeutlichen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Weibern

Einladung zu Mitgliederversammlung

Weibern. Hiermit werden alle Mitglieder zur Mitgliederversammlung des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Weibern eingeladen. Die Versammlung findet am Freitag, 17. Oktober 2025, 19 Uhr in der Robert-Wolff-Halle im Foyer statt.

Weiterlesen

Auch die Grundversorgung ist gesichert!

Rettung geglückt: Das Krankenhaus Remagen bleibt bestehen

Remagen. „Es gibt ein Silberstreifen am Horizont, was das Remagener Krankenhaus betrifft“, betonte am Montag im Remagener Stadtrat der Geschäftsführer der Angela von Cordier-Stiftung, Thomas Werner. Werner berichtete zu Beginn der Sitzung über den aktuellen Sachstand des Verbundkrankenhauses Remagen-Linz. Bei beiden Häusern ist die Angela von Cordier-Stiftung der Träger. Die gute Nachricht vorweg: Das Remagener Krankenhaus bleibt besehen, auch die Grundversorgung ist gesichert.

Weiterlesen

Jährlicher Probeaufbau der mobilen Hochwasserschutzwand

30.09.: Koblenz: Hochwasserschutz im Test

Koblenz. Einmal jährlich wird in Ehrenbreitstein die mobile Hochwasserschutzwand aufgebaut. Unabhängig vom aktuellen Wasserstand von Rhein und Mosel werden so die Abläufe geübt und das vorhandene Material auf Schäden oder fehlende Teile überprüft. Die Hochwasserwand schützt Ehrenbreitstein seit Jahren gegen die Folgen von jahreszeitbedingten Hochwassern als auch gegen die Folgen von Starkregenereignissen.

Weiterlesen

Rund ums Haus
Dauerauftrag
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Dauerauftrag Imageanzeige
Anzeige Holz Loth
Rund um´s Haus
Heizölanzeige
Weinherbst 2025
Dorffest in Bad Bodendorf
Weinfest Dernau
Expertise Bus
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0411#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0411#
Dilledapp-Fest Ettringen
dimido Anzeige Neuwied
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, August/September2025
Rechtsanwaltsfachangestellte
Neues Bestattungsgesetz