An der Swistbachaue gibt es jetzt einen Hochwasserschutzwall – Neuer Schutzwall kann im Ernstfall geschlossen werden
„Ein wesentlicher Bestandteil des Hochwasserschutzes“
Meckenheim. Ein Ergebnis der gründlichen Analysen nach dem Hochwasser 2016 und vor allem dem verheerenden Starkregenereignis im Juli 2021 konnte jetzt seiner Bestimmung übergeben werden: Die Bauarbeiten zur Errichtung des Hochwasserschutzwall in der Swistbachaue, die vor gut sieben Monaten begonnen hatten, wurden kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Entstanden ist der gut 350 Meter lange und rund 60 Zentimeter hohe Erdwall in der Swistbachaue zwischen der Adendorfer Straße und Adolf-Kolping-Straße. Er dient insbesondere zum Hochwasserschutz der im Juli 2021 besonders stark betroffenen Schützenstraße sowie der Mühlenstraße. Bei Hochwasser-Ereignissen lässt sich der Damm durch entsprechende Balken verschließen.
Synergieeffekte beim Bau
Um während der Bautätigkeiten Synergieeffekte zu nutzen, wurde Erdaushub, der beim Errichten des Regenrückhaltebeckens im Merler Keil angefallen war, zum Bau der Verwallung verwendet. Die Arbeiten wurden von der Firma Wahl ausgeführt, nachdem die Untere Wasserbehörde des Rhein-Sieg-Kreises ihre Zustimmung erteilt hatte. Zuvor hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt in seiner Sitzung am 3. September 2020 die Verwallung im Rahmen des Hochwasserschutzes einstimmig beschlossen und die Stadtverwaltung beauftragt, das notwendige planungsrechtliche Genehmigungsverfahren mit dem Rhein-Sieg-Kreis voranzutreiben. „Diese Maßnahme stellt einen ganz wesentlichen Baustein dar, nicht den einzigen Baustein, aber einen ganz wesentlichen Baustein, auch zum Schutz unserer Altstadt. Während des gesamten Prozesses haben wir uns von ausgewiesenen Fachleuten beraten lassen und die Bürgerschaft, Wasserbehörden und den Erftverband aktiv mit einbezogen. Es ist ein Bestandteil vieler, auch interkommunaler Maßnahmen, der uns sehr wichtig ist. Wir tun Stück für Stück etwas für den Hochwasser- und Starkregenschutz.
Das ist eine Daueraufgabe. Zudem appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger, ihr Eigentum durch Vorsorge zu schützen. Eigenschutz ist immer wichtig, jeder ist gefragt. Die Hochwasserdemenz ist noch nicht so eingetreten, wie es zu befürchten war, worüber ich froh und dankbar bin“, so Bürgermeister Holger Jung, der zudem betonte, dass es einen hundertprozentigen Schutz und eine absolute Sicherheit nicht geben würde.
„Guter Schutz mit relativ überschaubaren Mitteln“
„Dieses Projekt ist wichtig, weil es einerseits den Schutz erhöht, aber weil es auch zeigt, dass etwas passiert und umgesetzt wird“, ergänzte Prof. Heinrich Schäfer, ständiger Vertreter des Erftverbandes. Dem schloss sich Diplom-Ingenieur Thorsten Ohlert vom Berthold Becker Büro für Ingenieur- und Tiefbau an: „Dies hier ist ein Beispiel, wie man mit relativ überschaubaren Mitteln einen guten Schutz erzielen kann.“
Dass der Wall nicht höher gebaut wurde, hat mit der komplexen Wasserspiegellageberechnung zu tun, bei der durch eine Schutzmaßnahme an anderer Stelle Gefahren verursacht werden können.