Sitzung des Bauausschusses der Stadt Sinzig

Einstimmige Beschlüssetrotz intensiver Diskussionen

Sinzig. Diskutiert wurde in der jüngsten Sitzung des Sinziger Bauausschusses eifrig und heftig. Dennoch standen am Ende durchweg einstimmige Beschlüsse des Gremiums.

Diskussion um Fassade

Zunächst im Fokus stand eine bauliche Entwicklung mitten in der Stadt, und zwar an der Ecke Münzgasse/Geißenmarkt in der Nähe des Franziskushauses. Dort will Sebastian Schuldt nach dem Abriss des teils maroden Altbestands neue Geschäfts- und Wohnräume errichten. Carsten Herges vom Ingenieur- und Architekturbüro Haidt erläuterte die bisher vorliegenden Grobplanungen. So sollen zwei Gewerbeflächen und insgesamt 24 Wohneinheiten entstehen, dies auf einer Tiefgarage mit 35 Stellplätzen und acht Parkplätzen im Außenbereich. In der Höhe soll sich der Neubau dabei am benachbarten Franziskushaus orientieren. Friedhelm Münch (FWG) und Hardy Rehmann (Bündnis 90/Die Grünen) machten sich dabei für die Fassade vor allen Dingen des alten Backsteinhauses in der Renngasse stark. Münch und Rehmann wehrten sich gegen „gesichtslose Fassaden“ und wollten in Sinzig nicht Fehler wiederholt wissen, die man etwa in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit dem Abriss zahlreicher historischer und alter Häuser begeht. Der Planer versprach, die entsprechenden Einwände in den Planentwürfen zu überdenken.

Gespräche

mit dem Kreis führen

Ein Antrag der Grünen beschäftigte sich zudem mit der Einrichtung einer zentralen Kraft-Wärmeanlage im Sinziger Schulzentrum. Zum Hintergrund: Die weit über 30 Jahre alte Heizungsanlage des Rhein-Gymnasiums ist akut ausfallgefährdet und marode. Der Kreis hat rund 330.000 Euro für den Neubau der Heizung im Rhein-Gymnasium vorgesehen, ist aber einer Integration der Heizanlage in ein Nahwärmekonzept für das gesamte Schulzentrum nicht abgeneigt. Nun sollen intensive Gespräche für eine gemeinsame Konzepterstellung mit dem Kreis geführt werden. Das Sinziger Schulzentrum wurde übrigens bereits vor Jahrzehnten als idealer Standort einer Kombination aus Heizung und Stromerzeugung angesehen. Denn neben den Schulen sind dort auch die beiden großen Sporthalle und in direkter Nachbarschaft die Kindertagesstätten und das Schloss mögliche Wärmekunden. Einstimmig verabschiedet wurde auch das Radwegekonzept für die Stadt, das insgesamt 115 Vorschläge des Kölner Planungsbüros „via“ mit einem Gesamtauftragsvolumen von rund 1,35 Millionen Euro beinhaltet. Für die 64 Sofortmaßnahmen, die insgesamt rund 386.000 Euro kosten, sollen soll nun nach längerer Diskussion eine Prioritätenliste bis zu den Haushaltsberatungen 2021 erstellt werden. Gunter Windheuser (FWG) hatte den entsprechenden gemeinsamen Antrag von FWG und Grünen formuliert. Auch in diesem Punkt hatte es vor der einstimmigen Entscheidung langwierige Diskussionen gegeben.

Dringend erforderlich ist auch der Umbau des als Mehrzweckraum genutzten Kellergeschosses der Westumer Hellenbach-Grundschule. Dort bedarf es umfangreicher Erdbauarbeiten, um genug Luft und Licht in den Raum zu bringen, damit die Auflagen der Landesbauverordnung erfüllt werden können. Eine entsprechende Empfehlung erging ebenfalls einstimmig an den Stadtrat. Rund 125.000 Euro müssen dafür aufgewendet werden. Dabei könnte es auch zu überplanmäßigen Ausgaben kommen.