Bürgerforum Sinzig
Erinnerung an die "Reichskristallnacht"
"Stolpergang" am 10. November
Sinzig. Wie im Vorjahr wird es am 10. November zum Zeichen der Erinnerung an die jüdischen Opfer der sogenannten Reichskristallnacht einen Gedenk-Rundgang durch die Stadt geben. Der „Stolpergang“, den eine Projektgruppe des Bürgerforums Sinzig e.V. organisiert, wird um 16 Uhr am Kirchplatz starten.
In einer gegenüber dem Vorjahr veränderten Route wird der Rundgang zu Wohnstätten jüdischer Mitbürger führen, die vor 81 Jahren Opfer des Holocausts wurden. Der Bonner Klarinettist Georg Brinkmann begleitet den Rundgang mit Klezmer-Klängen. Am Jüdischen Mahnmal können mitgebrachte Kerzen entzündet werden.
Mit dem Erinnern an die Vorgänge im Nazideutschland und dem respektvollen Gedenken an die Opfer wollen die Veranstalter deutlich machen, dass die damals hier ansässigen Menschen jüdischen Glaubens, ihre Verfolgung und Ermordung nicht vergessen sind.
Gleichzeitig wollen sie damit den heutigem Antisemitismus und die Ressentiments gegenüber Fremdem ins Bewusstsein rücken. Laut einer Studie des Jüdischen Weltkongresses hat jeder vierte Deutsche antisemitische Gedanken. Unser Gedenken an die Opfer der Schoah soll auch dazu einladen, sich mit aktuellen Formen des Antisemitismus auseinanderzusetzen“, sagt die Koordinatorin der Projektgruppe, Veronika Wertz.
Rudolf Menachem, Mitautor des Buches „Knoblauch und Weihrauch“, wird während des Rundgangs in wenigen Worten an die Ereignisse in Einzig am 10. November 1938 erinnern. Anschließend wird der gemeinsame Gedenkgang durch die Gudestraße über Koblenzerstraße, Münzgasse, ausdornen Straße, Jüdisches Mahnmal in der Rheinstraße, Grabenstraße bis zur Barbarossastraße führen. An der letzten Station in der Barbarossastraße wird Friederike Gross-Koschinski beispielhaft vom Schicksal der Familie, die dort gelebt hat, berichten.
„Es wäre schön, wenn sich wieder viele Sinzigerinnnen und Sinziger an unserem Gedenkgang beteiligen würden“, hofft Veronika Wiertz. Im Vorjahr nahmen fast 150 Personen daran teil.
Pressemitteilung des
Bürgerforums Sinzig
