Politik | 15.09.2023

„Elterntaxis: Muss das Kind bis vor die Tür gefahren werden?“ in BLICK aktuell 37/23

Es geht um die persönliche Sicherheit

Als ehemaliger Polizibeamter in Mayen und amtierender und stolzer Opa einer Viertklässlerin glaube ich ,sagen zu können, dass ich die Problematik aus verschiedenen Sichtwinkeln beurteilen und einschätzen kann.

Als Polizeibeamter war ich oft vor Ort, wenn mal wieder „Chaos“ gemeldet wurde. Oft kam es zu Behinderungen für Anwohner, die zwar im Einzelfall sicherlich ärgerlich waren, aber im Laufe der Zeit hochgespielt wurden. Aber immer war es ein zeitlich begrenztes Problem. Dabei waren nicht alle Eltern einsichtig.

Ob hier der Sicherheitsgedanke im Vordergrund stand, vermag ich nicht zu beurteilen. Natürlich verursachen die Fahrzeuge der Eltern, aber auch alle anderen, ein Risiko, weil die Kinder zwischen den Fahrzeugen auf die Fahrbahn laufen können. Das ist aber meiner Meinung nach auch eine Frage der Aufklärung und Erziehung. Auch die Schulbusfahrer zeigten sich hier nicht immer kooperativ und sorgten für Behinderungen, die nicht hätten sein müssen.

Als Opa hole ich öfter meine kleine Enkelin von der Schule ab - entfernungsbedingt mit dem Auto. In der Regel bin ich einige Zeit früher vor Ort und beobachte das Geschehen. Da kommt natürlich immer noch der Polizeibeamte durch, der das Verkehrsgeschehen mit anderen Augen sieht als der Normalbürger. Und dann fällt auf: Manche Eltern beachten die Halteverbote nicht - kein Wunder, denn auch die Post oder Paketdienstfahrer und Anwohner beachten sie auch nicht. Und dann ist es ja auch „nur für kurze Zeit!“ Das ist menschlich und ich habe es in meiner langen Dienstzeit sicher 1000000 Mal gehört.

Viel schlimmer sind aber die Fahrzeug-Führer, die an der Schule vorbeifahren, als seien sie auf dem Nürburgring. Hier wären Überwachungsmaßnahmen der Ordnungsbehörden erforderlich, was jedoch aufgrund des hohen Personalbedarfs solcher Maßnahmen nicht in jedem Fall praktikabel ist. Das kenne ich leider aus eigener Erfahrung.

Aber noch etwas - für mich viel Entscheidenderes - fällt mir immer wieder auf: Wenn die Kinder vom Schulhof auf die Straße bzw. den Gehweg kommen, ist kein Lehrer weit und breit zu sehen. Stünden nicht die Eltern vor dem kleinen Tor, würden die Kinder sicher unkontrollierter über die Fahrbahn laufen.

Das ist aber ein Problem der Schule, nicht der Eltern. Früher gab es sogenannte Schülerlotsen...

Wenn ich meine Enkelin abhole, steht bei mir der Sicherheitsgedanke an aller erster Stelle, weil sie durch ein Parkgelände den Heimweg antreten müsste. Die Verkehrssicherheit ist ganz bestimmt ein Problem, das berücksichtigt werden muss. Viel wichtiger ist aber auch die persönliche Sicherheit der Kinder.

Wer garantiert die? Keiner! Warum? Weil es keiner kann! Den äußerst traurigen Beweis sehen wir in diesen Tagen leider in Edenkoben. Ich denke, dass da niemand mehr ein Problem damit hat, dass Eltern ihre Kinder zur Schule fahren und auch wieder abholen - im Gegenteil - und das mit Recht.

Verkehrsbehinderungen oder persönliche Einschränkungen sind die eine Seite. Die persönliche Gefährdung und der Schutz unserer Kinder die andere, für mich ungleich wichtigere und schützenswertere Seite. Hier ist vor allem die Politik gefordert, aber das ist ein anderes leidiges Thema.Jochem Stein,

Mayen

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Neue Haltepunkte für die Ahrtalbahn?

  • H. Müller: Herr Krah verwechselt (offenbar vorsätzlich) sichtbare Lebensgefahren der Autobahn mit unsichtbaren der elektrischen Bahn. Dass ein tödlicher Lichtbogen bereits bei 1,5 m Abstand von einer Bahnleitung...
  • Michael Krah: Soll man dann auch Autobahnen einzäunen damit keiner drauf spielt? Brückengeländer 2Meter hoch machen damit keiner Steine wirft? Aussichtspunkte schließen damit niemand runter fällt? Rolltreppen stehen...
  • Michael Krah: Wer heutzutage zu dumm ist um zu wissen das Strommasten gefährlich sind geht auch zum spielen auf die Autobahn. Es ist weder die Aufgabe der Bahn noch des Verkehrsministeriums das zu verhindern. Das ist Aufgabe der Eltern.
  • Joachim Steig : Eine gebotene Klarstellung! Fake und schlechte Stimmung gibt es leider schon genug.

Musik mit Herz, Humor und Haltung

  • Björn Denekamp: Tolle Truppe
Imageanzeige
Infoveranstaltung
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
5. KONEKT Rhein-Mosel
Weinfest Dernau
Herbstkirmes in Franken
Stellenanzeige Pflegefachkraft
Ausverkauf - Michelsmarkt
Empfohlene Artikel

Linz. Am Freitagabend, den 19. September, lud die Linzer SPD zu einem geselligen Abend ins Café Restaurant am Markt ein, um die Halbzeitbilanz des 5-Millionen-Euro-Modellprojekts „Smart City“ zu beleuchten. Unter dem Motto „Smart City – was heißt das eigentlich konkret?“ diskutierten die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion Dieter Lehmann, Doris Brosowski und Wolfgang Latz mit den Gästen über die bisherigen Erfolge und zukünftigen Maßnahmen des Projekts.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nicht erst seit Corona und dem russischen Überfall auf die Ukraine ist das Konzept der Resilienz in aller Munde und wird auch in sicherheits- und verteidigungspolitischen Communities intensiv bearbeitet. Resilienz als Eigenschaft von Menschen, Organisationen und Staaten ist ein vielversprechender Ansatz, um mit der zunehmenden Komplexität heutiger Herausforderungen erfolgreich umzugehen.

Weiterlesen

Kreis Ahrweiler. Der Kreis Ahrweiler setzt sich weiterhin für die Unterstützung von Menschen ein, die infolge der Flutkatastrophe 2021 in finanzielle Not geraten sind. Um dem weiterhin hohen Beratungsbedarf gerecht zu werden, wird die Schuldnerberatung im kommenden Jahr erneut bezuschusst. Das hat der Kreis- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Weiterlesen

Kreis Ahrweiler. Im September 2025 kam der Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Demografischen Wandel erneut zu einer Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem ein Bericht der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) zur vertragsärztlichen Versorgung im Kreis Ahrweiler sowie der Ergebnisbericht des Projekts zur Sicherung und Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in der Region Adenau.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Rund ums Haus
Essen auf Rädern
Anzeige Holz Loth
Stellenanzeige
Michelsmarkt Andernach
Michelsmarkt Andernach
Herbstkirmes in Franken
Anzeige zu Erhard Bußmann
Sonderseite 3.Ettringer Vahrieté
Dilledapp Fest in Ettringen
Auftragsnummer: 343358077AA vom 09.09.2025
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, August/September2025
Rechtsanwaltsfachangestellte
Neues Bestattungsgesetz
Stellenanzeige "Baumkontrolleur"
Neueröffnung Wolken
Herbstmarkt Mertloch
Ganze Seite Remagen