Politik | 01.03.2019

Trotz Verbesserungen bleiben viele Erwartungen an die Politik

Familien zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Hedi Thelen (v.l.), Brigitte Steck, Dorothee Geishecker, Jessica Bühler, Antje Dieser, Helma Göbel, Ute Stuhlträger-Fatehpour (stv. Fraktionsvorsitzende der CDU Bendorf) und Monika Ramscheid (Vorsitzende der FU Bendorf).Foto: privat

Bendorf. „Beruf? Familie? Beides gleichzeitig, aber wie?“, dies waren die Fragestellungen, zu denen die Frauen Union der CDU in der Stadt Bendorf und des Landkreises Mayen-Koblenz zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung nach Bendorf eingeladen hatte.

Dr. Ute Stuhlträger-Fatehpour konnte jüngst für beide Gremien zahlreiche Gäste in der „Bierschmiede“ in Bendorf willkommen heißen. Probleme, aber auch Lösungswege zeigten die vier Expertinnen Helma Göbel, Schwangerschaftsberaterin des SKF Koblenz, Antje Diesler, Bedarfsplanerin für die Kitas und Dorothee Geishecker, verantwortlich für die Tagespflege, beide vom Kreisjugendamt und Jessica Bühler vom Jobcenter Mayen-Koblenz zu Bildungs- und Teilhabeleistungen auf. Die eigene aktuelle und künftige finanzielle Absicherung oder die notwendige Fortsetzung einer laufenden Ausbildung zwingen viele junge Mütter, möglichst kurz nach der Geburt des Kindes wieder in den Beruf einzusteigen, wie Helma Göbel an einigen konkreten Beispielen anschaulich schilderte. Für viele Betroffene ist die Suche nach einer zeitlich passenden, möglichst guten und finanziell leistbaren Betreuung ein schwieriges Unterfangen. Daneben sehen sie sich einem Berg an Bürokratie gegenüber: Zahlreiche Anträge und Informationspflichten bei unterschiedlichen Ämtern mit zum Teil recht komplizierten Formularen müssen abgearbeitet werden. Dies müsse dringend vereinfacht und möglichst an einer Stelle konzentriert werden, so Göbel. Antje Diesler machte anhand aktueller Zahlen deutlich, wie schwer eine gute Planung der erforderlichen Kita-Plätze ist.

Statt des lange erwarteten Einwohnerrückgangs kann sich der Landkreis und vor allem die Rheinschiene über Zuzüge und eine steigende Zahl von Kindern freuen. Der Kreis, die Kommunen und verschiedene Träger versuchen, den zunehmenden Bedürfnissen nun auch gerecht zu werden. Die Zahl der Kitas im Bereich des Kreisjugendamtes ist in den letzten Jahren angestiegen und weitere Neubauten und Ausbauten sind in Arbeit oder in Planung. Dabei plant das Kreisjugendamt für mehr als 50 Prozent der einjährigen Kinder Plätze ein.

Mittlerweile kommen fast alle zweijährigen Kinder in die Kitas

Allerdings mache zwischenzeitlich der zunehmende Fachkräftemangel erhebliche Probleme. Eine wichtige Alternative zu den Kitas sind die Angebote der Tagespflege im Landkreis. 92 Tagespflegepersonen stellen zwischenzeitlich über 300 Betreuungsplätze zur Verfügung. Alle verfügen über die erforderliche Ausbildung und Genehmigung des Kreisjugendamtes. Dorothee Geishecker organisiert die Kindertagespflege im Kreis und sieht sich als Beraterin sowohl der Tagespflegepersonen aber gerne auch für die Betreuung suchenden Mütter. Manchen schwierigen Fall konnte sie durch die Einsatzbereitschaft von Tagespflegepersonen im Sinne von Mutter und Kind lösen. Beide machten deutlich, dass die Familienfreundlichkeit des Landkreises für sie täglich gelebtes Ziel ist. Wie wichtig gute Beratung und Information gerade für Familien mit kleinem Budget ist, machte neben Helma Göbel auch Jessica Bühler vom Jobcenter Mayen-Koblenz deutlich. Das Jobcenter unterstützt gerne aus Mitteln der Bildungs- und Teilhabeleistungen Schulessen, Teilnahme an Schulausflügen oder Klassenfahrten, die Mitgliedschaft im Verein, aber auch eine sinnvolle Nachhilfe und anderes mehr. Dabei ist sie überzeugt, dass noch mehr Familien als bisher diese Leistungen in Anspruch nehmen könnten.

In der anschließenden Diskussion stand auch die Frage im Raum, wie attraktiv der Beruf der Erzieherin sei. Als typischer Frauenberuf werde die aktuelle Bezahlung der hohen Verantwortung nicht gerecht. Wenn eine Tagespflegeperson schlechter bezahlt werde als ein Hundesitter, sei dies ein Armutszeugnis für die Gesellschaft. Die Frage, welche Bedingungen Familien brauchen, um tatsächlich so leben zu können, wie sie es sich wünschen, führte zu zahlreichen Anregungen der Expertinnen aber auch von Teilnehmerinnen. „Ich bin dankbar für die vielen fundierten Anregungen für notwendige Verbesserungen für junge Familien. Wir werden uns gerne für weitere Verbesserungen einsetzen und erneut die Errichtung einer Familienkasse fordern, bei der alle Leistungen rund um das Thema Kinder und Familie gebündelt werden sollten. So könnten Wege reduziert und Bürokratie abgebaut werden“, so das Resümee von Hedi Thelen, Kreisvorsitzende der Frauen Union.

Pressemitteilung der

FU der CDU Bendorf

Hedi Thelen (v.l.), Brigitte Steck, Dorothee Geishecker, Jessica Bühler, Antje Dieser, Helma Göbel, Ute Stuhlträger-Fatehpour (stv. Fraktionsvorsitzende der CDU Bendorf) und Monika Ramscheid (Vorsitzende der FU Bendorf).Foto: privat

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