Am 13.07.2018
PolitikLeserbrief der AfA-Fraktion zur Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler
Fluglärm wird für den Kreis Ahrweiler zunehmend zum Problem
Ahrweiler. Die Initiative des Landrates Dr. Pföhler legt den Finger zu Recht in die Wunde der Fluglärm-belastungen, denen die Bewohner des Landkreises Ahrweiler zunehmend ausgesetzt sind. Diese Belastungen sind in den letzten Jahren spür- und hörbar angestiegen. Die vorgestellten Zahlen zu den sogenannten Flugspuren sprechen da für sich. Hinzu kommt aber, dass nicht allein die Zahl der Überflüge zugenommen hat, sondern dass zudem die Überflughöhe für An- und Abflüge auf den Flughafen Köln/Bonn deutlich abgesenkt werden soll. Dies würde nach den Regeln der Akustik dazu führen, dass die Lärmeinwirkung am Boden infolge Überflugs nochmals deutlich ansteigt. Häufigkeit und Intensität der Fluglärmbelastungen steigen somit.
Zwar bestreitet der Sprecher der Deutschen Flugsicherung, dass die Absenkung des Luftraums der Kategorie C von ursprünglich 10.000 Fuß (ca. 3.000 Meter) auf nunmehr 7500 Fuß (ca. 2.300 Meter) „Konsequenzen“ auf die Flughöhe der Verkehrsfluge habe. Gleichzeitig werden die Sportflieger bei Flügen oberhalb von ca. 2.300 Meter aber künftig eine Kontrollfreigabe benötigen. „Und die Sportflieger in Wershofen befürchten, dass sie vom Tower in Wahn mal die Genehmigung erhalten würden, um künftig über 2.300 Meter fliegen zu können, unwahrscheinlich sei. Um überhaupt darum bitten zu können, bedürfe eines Transponders in dem Flugzeug, damit die Fluglotsen in Wahn oder Düsseldorf das Flugzeug auf dem Radar erkennen können“ (siehe Bericht im Kölner Stadtanzeiger vom 12.01.2018 unter https://www.ksta.de/region/euskirchen-eifel/700-meter-verkehrsflugzeuge-duerfen-tiefer-ueber-das-euskirchener-stadtgebiet-fliegen-29469694).
Welchen anderen Grund sollten diese Maßnahmen haben, als potenzielle Kollisionen zwischen Sport- und Verkehrsfliegern in niedriger Höhe zu vermeiden? Bislang flogen die Verkehrsflieger offensichtlich wohl nicht so niedrig, dass es derartiger organisatorischer und technischer Schutzmaßnahmen bedurfte. Unverständlich ist zudem, dass es im Vorfeld seitens der Luftraumkonferenz keinerlei Abstimmung mit den betroffenen Landkreisen und Städten gab. Aber auch im Nachhinein gab es keine offiziellen Informationen. Wie soll da eine Beteiligung der Politik und vor allem der betroffenen Bürger zustande kommen? Fürchtet man vielleicht, dass sich Bürgerinitiativen, wie zum Beispiel die im Kölner Süden bilden (http://www.kein-fluglaermmehr.de/)?
Insbesondere für die nördlich gelegenen Städte im Kreis Ahrweiler mit einem „Bad“ im Namen sind die Zunahme der Häufigkeit und die Absenkung der Flughöhe nicht hinnehmbar. Sie „leben“ auch von ihrer Anerkennung als staatlich anerkannte Kur- und Erholungsorte. Und da macht sich zunehmender Fluglärm schlecht. Aber auch vor dem Hintergrund des geplanten Ausbaus des Flughafen Köln/Bonn ist es unverzichtbar, die schutzwürdigen Interessen der Bewohner des Landkreises Ahrweiler im Blick zu haben. Die Fraktion Allianz für Ahrweiler unterstützt daher ausdrücklich die Initiative des Landrates, dieses Thema transparent zu machen und auf „die Tagesordnung zu setzen“.
Pressemitteilung
Fraktion Allianz für Ahrweiler
im Kreistag Ahrweiler