Politik | 14.06.2025

Kreisjägerschaft Ahrweiler macht mobil gegen die Novellierung des Landesjagdgesetzes im Eilverfahren

Grollende Jäger informieren und grillen für Bürger

Auf dem Ahrweiler Marktplatz informierten Mitgliedre der Kreisjägerschaft die Bürger und sammelten Unterschriften. Fotos: GS

Kreis Ahrweiler. Die Jäger in Rheinland-Pfalz sind in Harnisch. Umweltministerin Karin Eder (Grüne) möchte im Eilverfahren ein neues Jagdrecht durchboxen. Denn nach einer aktuellen Umfrage vom 5. Juni von infratest dimap (CDU 30 Prozent, SPD 23 Prozent, Grüne elf Prozent, FDP drei Prozent, Linke fünf Prozent, AfD 17 Prozent) ) sieht alles danach aus, dass sie nach der Landtagswahl 2026 bei einer möglichen schwarz-roten Koalition ihren Ministersessel räumen muss. Dabei ist laut Birgit Gross, Vize der rund 1000 Mitglieder starken Kreisjägerschaft Ahrweiler, „Eile gar nicht nötig“. Das bestehende Gesetz funktioniere und es bestehe kein Zeitdruck. Gross: „Das Jagdgesetz ist sehr komplex und muss in Ruhe unter Prüfung aller Positionen erarbeitet werden.“ Eders Vorgehen sei ein Beispiel ideologisch geprägter grüner Politik, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf Expertenmeinung.“

Infostände im ganzen Kreis

Darauf machten die Jäger am Samstag mit Infoständen kreisweit aufmerksam. Mit Informationen, Unterschriftaktionen und Bratwurst vom Wildschwein: Grollende Jäger grillten von Adenau bis Ahrweiler sowie vom Rhein über die Grafschaft bis zum Brohltal gegen das geplante neue Landesjaggesetz. Biofleisch pur.

Die Kritik richtet sich vor allem gegen den Umgang mit dem Wild. Der Gesetzesentwurf setzt laut Kreisjagdmeister Joachim Polch „einseitig auf Abschusssteigerung und nimmt dabei massive Schäden in der Wildtierpopulation – insbesondere bei Reh- und Rotwild – billigend in Kauf. Noch stärker betroffen sind Dam- und Muffelwild, denen faktisch die Existenzberechtigung abgesprochen wird“. Zudem drohe ein unverhältnismäßiger Eingriff in die bewährten Strukturen der unteren Jagdbehörde und der ehrenamtlich organisierten Jagd. Künftig sollen viele Entscheidungen zentral durch eine Landesbehörde ohne parlamentarische Kontrolle getroffen werden. Das passt den Jägern überhaupt nicht, sie sprechen von „grüner Willkür statt Demokratie“. Denn der Forst entscheide alles, „Jäger als Fürsprecher für das Wild würden entmachtet“.

Großdemo in Mainz

Eder geht es laut Polch um „Schießen um jeden Preis“. Dabei zerstöre der grüne Grundsatz „Wald vor Wild“ das Gleichgewicht, das schon seit jeher funktioniere. Polch: „Die Grünen glauben, den Wald nur retten zu können, wenn sie alle Wildtiere totschießen lassen.“ Wildtiere seien aber nicht schuld am Klimawandel und am Fichtensterben. Trotzdem sollen sie ihr Leben lassen, damit die Fehler der Forstwirtschaft ausgeglichen werden.“ All dies macht die Jäger richtig sauer. Das wollen sie am 25. Juni bei einer Großdemo in Mainz mit kräftiger Unterstützung aus anderen Bundesländern kundtun. Denn, so Polch: „Denn was die Landesregierung plant, ist ein Frontalangriff auf unser Wild. Es drohen Bürokratie, Bevormundung und das bewusste Ausrotten ganzer Wildarten.“

„Es wird der Landesregierung nichts bringen, das Gesetz im offensichtlich gewollten Hauruck-Verfahren zu verabschieden. Wir schöpfen alle Mittel aus. Das Gesetz in dieser Form ist ein und bleibt ein Riesenfehler. Deswegen wehren wir uns“, unterstreicht denn auch Dieter Mahr als Präsident des Landesjagdverbandes, der ein anerkannter Naturschutzverein ist. Die Forderung der Jäger bei einer Novellierung des Landesjagdgesetze ist laut Polch „ein objektives und von ideologiefreies Vorgehen mit Respekt vor Natur und Wild“. Klares Ziel sei ein Wald mit Wild. Eder wolle das krasse Gegenteil. GS

In Kempenich machten Jagdhornbläser auf den Infostand der Jäger aufmerksam.

In Kempenich machten Jagdhornbläser auf den Infostand der Jäger aufmerksam.

Auf dem Ahrweiler Marktplatz informierten Mitgliedre der Kreisjägerschaft die Bürger und sammelten Unterschriften. Fotos: GS

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  • Boomerang : Eine tolle Aktion. Es dauert ja auch nur knapp 100Jahre bis sie ihre Vorgänger ersetzen werden. Aber Hauptsache ein toller Radweg. Wer braucht schon Bäume. Das gleiche geschieht am Moselufer, zwischen Gülser Brücke und Ruderclub.

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