Politik | 27.11.2025

Leserbrief Eindrucksvolles Graffiti in Mendig am Weg zum Bahnhof

Ist das Kunst oder kann (muss) das weg?

Das Graffiti auf dem Weg zum Mendiger Bahnhof hat eine Größe von ca. 15 x 3 m und stellte markante Punkte heimischer Geschichte dar.Fotos: privat

Mendig. „Anfang Oktober stellte der neugegründete Verein „KulturVereint“ im Rahmen der .ersten „Mendiger Tage der Kunst“ die Frage: Ist das Kunst oder kann das weg?

An diese Frage einer Veranstaltung wurde ich vor kurzem erinnert, als mich mein Weg Richtung Mendiger Bahnhof führte, auf dem kleinen Fußweg von der Bahnstraße, unterhalb der Gleise. Dort wurde ich an einer Gebäudewand rechts des Weges überrascht von einem wandfüllenden Graffiti an der Rückwand einer ehemaligen Zimmerei.

Zunächst kam mir der Gedanke: Wer hat hier wieder die Abgeschiedenheit eines wenig frequentierten Weges genutzt, um sich auszulassen und die Wand zu beschmieren? Es wurde mir jedoch schnell klar, dass es sich hierbei nicht um einfache Sachbeschädigung durch Besprühen handelt. Ich hielt inne und betrachtete das Werk, das wohl an die 15 m Breite und etwa 3 m Höhe hat. Das ist sauber, gekonnt und kreativ gearbeitet, und stellt bei näherer Betrachtung Ausschnitte der Historie in unserer Region dar. Das Motiv besteht aus drei Abschnitten, die zusammengehören. Der rechte Teil gibt einen Text wieder, der wie folgt lautet:

Du kamst geflogen mit dem Schwarz der Nacht

Und fandest den Tod im kleinen See des Waldes

Für immer scheinst du zu ruhen in den Tiefen

Doch der Vulkan, er schläft nicht, bald wird er erwachen

Dann trägt er dich empor in einer riesigen Fontäne

Und dann wirst du wieder fliegen über einem Meer aus Lava

Hieraus kann man sich nun die Darstellungen erklären. Die linke Seite des Werkes ist die künstlerische Interpretation mit feurigen Ornamenten und entpuppt sich als eine aktive Vulkanlandschaft mit feuerspeienden Bergen, wie es bei uns wohl vor 13.000 Jahren beim Ausbruch des Laacher Sees ausgesehen hat. Dann folgt ein großer Zeitsprung in die Zeit des 2. Weltkrieges. In der Nacht zum 30. August 1942 stürzte ein britischer Halifax-Bomber brennend über dem Laacher See ab. Vier der sieben Besatzungsmitglieder starben bei dem Unglück. Die 4-motorige Maschine liegt wohl in Ufernähe nahe dem Bootsverleih im See. Dieser Bomber ist im Zentrum des Graffitis dargestellt. Der Text geht auch auf die Gegenwart ein und gibt noch einen Ausblick in die Zukunft. Die Piloten sind wohl noch im Flugzeugwrack gefangen. Die Aktivitäten des Vulkans oder der Caldera sind noch nicht erloschen. Ein erneuter Ausbruch in naher oder ferner Zukunft könnte laut des Textautors sie wieder in die Lüfte schleudern.

Nach meiner Meinung handelt sich bei dem Graffiti um Kunst, die die Ansicht des Gebäudes verschönert, verschiedene Ereignisse unserer regionalen Geschichte wieder in den Fokus rückt, und so eine weitere Facette der Gestaltung für Mendig durch heimische Künstler darstellt. Auf meine Nachfrage erfuhr ich von der Eigentümerin des Gebäudes, dass es sich beim Sprayen nicht um eine Nacht- und Nebelaktion handelt. Der Künstler aus Andernach hat im Sommer die Erlaubnis der Eigentümerin für das Graffiti eingeholt.

Solche künstlerischen Wandgestaltungen können, natürlich in Absprache mit den Eigentümern, eine Bereicherung für Mendig darstellen. Vielleicht findet man noch andere Punkte in und um Mendig, die man in Absprache attraktiver gestalten kann.“

Hans-Peter Kranz, Mendig

Im Zentrum des Graffitis steht der britische Halifax-Bomber, der im Sommer 1942 für 4 Besatzungsmitglieder zum Grab wurde.

Im Zentrum des Graffitis steht der britische Halifax-Bomber, der im Sommer 1942 für 4 Besatzungsmitglieder zum Grab wurde.

Im linken Teil des Graffitis sind die dargestellten Themen noch einmal textlich wiedergegeben.

Im linken Teil des Graffitis sind die dargestellten Themen noch einmal textlich wiedergegeben.

Feurige Ornamente stellen eine Aktive Vulkanlandschaft dar.

Feurige Ornamente stellen eine Aktive Vulkanlandschaft dar.

Das Graffiti auf dem Weg zum Mendiger Bahnhof hat eine Größe von ca. 15 x 3 m und stellte markante Punkte heimischer Geschichte dar. Fotos: privat

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