Sitzung des Sinziger Kommunalparlaments
Kindertagesstätten für den Sinziger Osten und Koisdorf
Sinzig. Bei allen Diskussionen um die Nichtentlastung von Ex Stadtchef Wolfgang Kroeger gab es bei der jüngsten Sitzung des Sinziger Kommunalparlaments auch andere wichtige Entscheidungen. So wurde die Entscheidung für einen Neubau der geplanten Kindertagesstätten ein gutes Stück vorangetrieben. Der Stadtrat blieb dabei bei seinem Grundsatzbeschluss einer dezentralen Lösung. Sowohl im Sinziger Osten als auch im Höhenort Koisdorf sollen neue Kindergärten entstehen. Seine grundsätzliche Kritik an der dezentralen Lösung hatte erneut Grünen-Fraktionssprecher Klaus Hahn vorgebracht. „Das wird uns wohl eine Million Euro mehr kosten“, so Hahn, dessen Vorschlag es war, fünf Gruppen im Sinziger Osten zu bauen und die Planungen für Koisdorf vorläufig auf Eis zu legen. Diese Anträge lehnte der Rat aber mit großer Mehrheit ab. Mit ebenso großer Mehrheit einigte man sich nun auf folgendes Vorgehen: Die Kindertagesstätte in Sinzig (Ost) wird auf dem städtischen Grundstück im Weidenweg errichtet. Und dies in eingeschossiger Bauweise und für vier neue Gruppen. Ebenfalls ein Geschoss, allerdings für zwei Gruppen, soll in Koisdorf gebaut werden. Auch der Antrag der FDP-Fraktion, in Ergänzung zu den jetzt diskutierten Standorten die Einrichtung eines Waldkindergartens im Stadtgebiet Sinzig zu überprüfen, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Mit dieser Weichenstellung dürfte der jüngste Sinziger Nachwuchs in naher Zukunft ausreichend mit Kindergartenplätzen versorgt sein. In den städtischen Gremien wird es nun darum gehen, zu entscheiden, wie konkret gebaut wird und welche Ausstattung und Gestaltung die Gebäude und die Außenanlagen bekommen sollen.
Vergeben wurde auch der Auftrag für das integrierte Innenstadtentwicklungskonzept (ISEK). Wie bereits von den Ausschüssen vorbereitet, ging dieser Auftrag an das Kölner Planungsbüro CIMA. Bürgermeister Andreas Geron hatte in einer kurzen Stellungnahme noch einmal deutlich gemacht, dass es sich beim Stadtumbau keineswegs um eine kurzfristige Maßnahme handele. „Da muss sehr langfristig gearbeitet und gehandelt werden“, so der Sinziger Stadtchef. Auf Antrag der FWG-Fraktion wird die Stadt Sinzig der Initiative gegen den Bahnlärm im Mittelrheintal beitreten. Dafür gab es eine einstimmige Entscheidung. Zudem soll in einer der nächsten Ratssitzung ein Vertreter der Initiative zu einem Sachvortrag gehört werden. Vergeben wurden auch Aufträge zur Durchführung von Brandschutzmaßnahmen an der Grundschule in Bad Bodendorf. Begonnen hatte die Ratssitzung mit einer kühlen Überraschung. Für die letzte Sitzung vor der Sommerpause hatte Bürgermeister Andreas Geron ein Eis spendiert. Geron verkündete aber auch eine überraschende Personalie: Bernd Lischwé, Chef der erfolgreichen Sinziger Stadtwerke, hört im Oktober auf. Nach 27 Jahren in Sinzig wechselt Lischwé nach Niederzissen in die Verwaltung der Verbandsgemeinde Brohltal. Er übernimmt dort die Werkleitung des Abwasserwerks sowie des Entsorgungs- und Servicebetriebs Bad Breisig/Brohltal. Nicht nur Geron, sondern auch viele Ratsmitglieder bedauerten diesen Abgang.
BL
