Leserbrief zu „BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus: Ausgangssperre für Katzen: Vogelschutz oder Tierquälerei?“ in BLICK aktuell 26/23
„Lassen wir die Kirche im Dorf“
Zunächst ist ja da die Tatsache, dass die Haubenlerche nur vereinzelt noch in Bayern/Mainfranken vorkommt. Wir sind hier erst mal nicht betroffen.
Aber darum geht es nicht, es ist doch so, dass überall der Mensch diese Verhältnisse verursacht und nicht die Tiere. So ist es nicht plausibel, dass Katzen keinen Freigang haben sollen, während sich Waschbären zunehmend bei uns ausbreiten. Sie sind Allesfresser, egal was es ist, auch der Inhalt einer Mülltonne. Sie sind ausgezeichnete Kletterer, sie räubern Vogelnester aus ebenso wie die der Bodenbrüter, wozu die Feldlerche ja gehört, nicht zu vergessen auch die Rabenvögel, es ist die unverhältnismäßige Überzahl solcher Tiere, aber warum ist das so, die können ja nix dafür, es liegt am Verlust des Lebensraums für die Spezialisten, und die Allrounder sind da im Vorteil, was ja wiederum der Mensch verursacht hat.
Nun droht ja auch zunehmend die Ausbreitung des Marderhundes, der ja ein noch schlimmerer Räuber ist, nicht zu vergessen die niedlichen Eichhörnchen, die ebenfalls die Baumnester plündern.
Schon lange habe ich Katzen, die Freigang haben, aber es kam eher selten vor, dass sie einen Vogel erwischten, dabei leben hier im direkten Umkreis etwa acht Katzen, trotzdem wimmelt es hier zum Nachbargrundstück von Spatzen, Amseln, Meisen etc. Meine derzeitige Katze hat mal eine Amsel gefangen, die lebte und klar, sie wollte ihre Beute nach oben schleppen, quasi in ihre „Höhle“, es gelang mir, den Vogel in einen Karton zu stecken mit Löchern und in eine Auffangstation bei Mayen zu bringen, wo man meinte, dass sie ihn durchkriegen würden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich meine Katze monatelang drinnen halten könnte, sie ist aus dem Tierheim, da war sie 1,5 Jahre alt, als ich sie 2015 bekam und sie ausgerechnet wegen Aggressivität mangels Freigang abgegeben wurde. Es hat sehr lange gedauert, bis sie ihr Misstrauen ablegte, und auch heute noch ist sie vorsichtig, man kann sie immer noch nicht einfach so auf den Arm nehmen, das mag sie überhaupt nicht, dabei ist sie im Grunde eine recht liebe Katze.
Also lassen wir die Kirche im Dorf, zumal ich mal vor einiger Zeit im TV sah, dass sich bei Untersuchungen herausstellte, dass Katzen eher Mäuse verspeisen und wenige Vögel, galt auch für Wildkatzen. Warum auch sollte eine gut versorgte Hauskatze im Wald auf Bäume klettern, um Vogelnester auszurauben, jedenfalls hält sich meine Katze nur auf dem Grundstück auf, und bisher hat sie kaum mal einen Vogel angeschleppt.
Ilke Mixtacki , Unkelbach