Politik | 22.05.2025

Grüne Kreistagsfraktion Mayen-Koblenz unterwegs für den Artenschutz an der Mosel

Mauereidechse trifft Apollo und Flockenblume

(v.l.) Osama Rahhal, Grüne Mayen-Koblenz, Mechthild Haupt, Umweltberatung Cochem-Zell, Natascha Lentes und Klaus Meurer, Kreistagsfraktion Grüne Mayen-Koblenz.  Foto: Bernhard Gödert

Kreis Mayen-Koblenz. Im Rahmen der Aktionswoche „Artenvielfalt rockt die Mosel“ nahm die Grüne Kreistagsfraktion Mayen-Koblenz an einer besonderen Wanderung auf dem Apolloweg bei Cochem teil. Die Exkursion machte deutlich, wie eng Natur, Weinbau und Kulturlandschaft miteinander verflochten sind – und wie entscheidend es ist, dieses Gleichgewicht zu bewahren.

Mechthild Haupts von der Umweltberatung Cochem-Zell führte die Gruppe mit großem Herzblut und Fachkenntnis über den Apolloweg bis an den Rand der Brauselay.

„Jede einzelne Art erfüllt eine wichtige Aufgabe – fällt eine weg, entsteht eine Lücke im gesamten System. Genau diese Verbindungen müssen wir bewahren, um das Ökosystem als Ganzes zu erhalten“, betonte Mechthild Haupts. Mit spürbarer Begeisterung und großem Einsatz machte sie die Tour für alle Beteiligten zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Im Mittelpunkt stand der Apollofalter, einer der faszinierendsten, aber auch am stärksten bedrohten Schmetterlinge Deutschlands. Seine Lebensräume – Trockenmauern, offene Weinbergslagen und felsige Südhänge – bieten auch anderen Arten wie der Mauereidechse oder der Flockenblume wertvollen Lebensraum. Doch diese Biotope sind durch Bebauung, intensive Landwirtschaft und Klimawandel massiv gefährdet.

Klaus Meurer, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag Mayen-Koblenz, betonte: „Der Schutz des Apollofalters gelingt nur gemeinsam – mit Naturschutzorganisationen, dem Kreis, dem Land und vor allem den Winzerinnen und Winzern. Wenn alle an einem Strang ziehen, können wir hier wirklich etwas bewegen.“ Die Grünen unterstützen daher gezielt Schutzprogramme, die die Lebensgrundlagen dieses seltenen Falters verbessern und langfristig sichern. Zu den wirksamsten Maßnahmen zählen die Pflege von Magerrasenflächen, der Erhalt naturnaher Lebensräume sowie die drastische Reduzierung von Pestiziden. „Der Falter ist auf bestimmte Futterpflanzen wie die Weiße Fetthenne angewiesen, die fast nur auf entbuschten Flächen gedeiht“, so Meurer weiter. „Verschwinden diese Pflanzen, droht auch sein Aussterben. Deshalb müssen wir jetzt handeln.“

Natascha Lentes, Pressesprecherin der Grünen Kreistagsfraktion unterstrich: „Der Apollofalter ist mehr als ein schöner Schmetterling – er ist ein Symbol für die Artenvielfalt, aber auch ein Alarmsignal für unser Ökosystem. Sein Rückgang zeigt, wie dringend wir unsere heimische Natur besser schützen müssen. Nur gemeinsam können wir den Apollo und mit ihm viele weitere bedrohte Arten retten.“

Auch kulturelle Aspekte kamen bei der Wanderung nicht zu kurz. Die Teilnehmenden entdeckten vergessene Nutzpflanzen, die früher als Heil-, Färbe- oder Nahrungspflanzen genutzt wurden.

„Der Schutz der Artenvielfalt ist nicht nur ökologische Notwendigkeit, sondern auch kulturelle Verantwortung“, so Lentes. „Er sichert die biologische Grundlage unserer Region – und bewahrt ihr Gesicht.“

Hintergrund: Der Apollofalter – ein Überlebenskünstler in Gefahr

Der Apollofalter (Parnassius apollo) ist einer der auffälligsten Schmetterlinge Europas. An der Mosel lebt eine eigene Unterart – der Mosel-Apollo –, die auf wärmeliebende Pflanzen wie die Weiße Fetthenne und spezielle Lebensräume wie Felsfluren, Terrassenweinberge und Trockenmauern angewiesen ist. Durch den Verlust dieser Lebensräume gilt die Art heute als stark gefährdet. Schutzprogramme setzen auf extensive Bewirtschaftung, Entbuschung, Biotopvernetzung und regionale Kooperationen.

Pressemitteilung Bündnis90/Die Grünen Kreistagsfraktion Mayen-Koblenz

Der seltene Mosel-Apollo auf einer Flockenblume.  Foto: Mechthild Haupts

Der seltene Mosel-Apollo auf einer Flockenblume. Foto: Mechthild Haupts

(v.l.) Osama Rahhal, Grüne Mayen-Koblenz, Mechthild Haupt, Umweltberatung Cochem-Zell, Natascha Lentes und Klaus Meurer, Kreistagsfraktion Grüne Mayen-Koblenz. Foto: Bernhard Gödert

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