
Am 27.05.2025
PolitikLandtagsabgeordnete Müller besucht NAHRDRAN e.V.
Mehr Unterstützung für echte Inklusion
Remagen. „Ich merke, dass ich anders bin“, sagt ein Junge aus der vierten Klasse. Seit zwei Jahren wird er von einer Integrationskraft begleitet. Mit ihr fühlt er sich sicher. Aber mit den anderen Kindern kommt er kaum ins Gespräch. Seine Interessen sind andere. Sein Alltag ist oft von Rückzug begleitet. Es ist kein Desinteresse, sondern ihm geht vieles zu schnell. Solche Szenen sind Alltag für Integrationskräfte an Regelschulen.
Über diese Realität sprach die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Müller bei ihrem Besuch des Vereins NAHRDRAN e.V. in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Seit über 25 Jahren ist der Verein in der Region tätig. Er begleitet Kinder sowie Familien. Der Verein vermittelt Integrationskräfte, die im schulischen Alltag helfen, Brücken zu bauen. Sie bauen Brücken zwischen Kindern mit besonderem Förderbedarf, ihren Lehrkräften, Mitschüler:innen sowie Eltern.
„Integrationskräfte leisten viel. Sie stabilisieren, ermutigen und schaffen Struktur“, so Susanne Müller, die selbst Förderschullehrerin ist. Doch ihr Wirken stößt an manchen Stellen an Grenzen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Es geht um die Klassengröße, die individuelle Lernausgangslage und die zunehmende Heterogenität in den Klassenzimmern oder die vielfältigen Lernsettings vor Ort. Aus der inklusiven Forschung weiß man, dass besonders die Förderung ab der Sekundarstufe im inklusiven Setting zunehmend Herausforderungen bereithält. Auch das wurde im Gespräch thematisiert. Susanne Müller wies darauf hin, dass in den letzten Jahren die Ausbildungspläne von Erzieher*innen und Lehrer*innen angepasst wurden und weiterhin angepasst werden. Inklusive und sonderpädagogische Fähigkeiten werden hinsichtlich der Kompetenzen der angehenden Erzieher*innen und Lehrer*innen zunehmend benötigt und sollen auch in der Lehrerausbildung vermittelt werden.
Susanne Müller berichtete auch, was RLP auf den Weg gebracht hat. Dazu gehört die Einführung des Start-Chancen-Programms. Eine Veränderung der inklusiven Schulordnung gehört ebenfalls dazu. Sie bringt in den nächsten Jahren insgesamt 250 Förderschullehrer*innen in die Grundschulklassen. Hinzu kommen zunehmend multiprofessionelle Teams. Eine vorverlegte Schuleingangsuntersuchung und die eine Ausweitung von Familien-Grundschulzentren sind ebenso eingeplant. Familien-Grundschulzentren nehmen die gesamte Lebenssituation der Schüler*innen in den Blick und nicht nur die schulischen Leistungen.
„Das Gespräch war für beide Seiten gewinnbringend. Dieser Dialog um inklusive Förderung wird in Zukunft fortgesetzt. Es geht um eine Bildung, die keine Kinder zurücklässt, sowie Chancengerechtigkeit für alle Schüler*innen“, ergänzte die ehemalige Förderschullehrerin Schulleiterin Susanne Müller.
Pressemitteilung
Wahlkreisbüro
Susanne Müller