Empörung beim SPD-Ortsverein Niederbieber-Segendorf
Missbrauch des Segendorfer Brunnens

Segendorf. Am traditionsreichen Laufbrunnen an der Ecke Nodhausener Straße / Am Reichelbach in Segendorf wurde ein Vorfall beobachtet, der für große Irritationen sorgt. Ein Fahrzeug mit Koblenzer Kennzeichen nutzte den Brunnen, um mit einem Anhänger und rund 20 bis 30 Kanistern von jeweils etwa 20 Litern Fassungsvermögen mehrere hundert Liter Wasser abzufüllen. Mithilfe einer provisorischen Verlängerung des Auslaufs wurden die Behälter systematisch befüllt und anschließend abtransportiert.
Andrea Welker, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Niederbieber-Segendorf und Mitglied des Stadtrates, macht deutlich: „Es ist ein erheblicher Unterschied, ob Dorfbewohner in haushaltsüblichen Mengen Wasser entnehmen – zum Beispiel, um Blumen oder Obstbäume zu gießen – oder ob hier regelrechter Wassertourismus betrieben wird. Was wir in diesem Fall erlebt haben, ist ein starkes Stück und darf nicht zur Regel werden.“
Der neugotische Laufbrunnen, 1868 errichtet, ist nicht nur ein eingetragenes Baudenkmal, sondern auch ein Symbol für Tradition und Gemeinschaft in Segendorf. Bevor es moderne Wasserleitungen gab, diente er der öffentlichen Wasserversorgung. Heute ist er ein kultureller Mittelpunkt des Ortes, eng verbunden mit dem örtlichen Burschenverein, der zur Pflege und Bewahrung der Tradition beiträgt.
Der SPD-Ortsverein Niederbieber-Segendorf betont, dass ein solcher Missbrauch den Wert des Brunnens herabsetzt. Das Bauwerk ist Teil der Ortsidentität und soll in angemessener Weise genutzt und geschützt werden. Die Genossen werden den Vorfall im Ortsbeirat und gegenüber der Stadtverwaltung thematisieren, um für den Erhalt des Denkmals und klare Regeln zu sorgen.
Pressemitteilung
SPD Niederbieber-Segendorf