Politik | 08.07.2019

Gescheiterte Abtwahl in Maria Laach

Mitglieder des Freundeskreises bringen Unverständnis zum Ausdruck

Bei der Wahl am 5. Mai konnte kein neuer Klosterabt gefunden werden. Fotos: Abtei Maria Laach

Glees. Das Kloster Maria Laach befindet sich derzeit in einer besonderen Situation: Am 28. April ging die Amtszeit von Pater Andreas zu Ende. Neuwahlen waren für den 5. Mai angesetzt, die nach zwei Tagen ergebnislos unterbrochen wurden. Seither ist das Kloster jedoch nicht führungslos. Der Kongregationsrat unter der Leitung des Abtpräses der Beuroner Benediktiner, Pater Dr. Albert Schmidt, entschied aufgrund der gescheiterten Wahl für die nächsten drei Jahre einen Prior-Administrator einzusetzen. Zusätzlich möchte der Benediktinerorden eine Visitation durchführen.

Anfang Juni trafen sich die Freunde der Benediktiner Abtei Maria Laach e.V. zur gemeinsamen Sitzung von Kuratorium und Vorstand, Ende Juni beraumte der Freundeskreis die Mitgliederversammlung an. In beiden Treffen war die Abtwahl ein besonders heiß diskutiertes Thema. Besonders der Vorstandsvorsitzende und ehemalige rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler äußerte seine Sorgen über den Ist-Zustand. Wie Mittler in der Sitzung am 3. Juni berichtete, sei auch in der Bevölkerung die Unterbrechung der Abtwahl Gegenstand kritischer Diskussionen.

Zur gegenwärtigen Situation in der Benediktiner-Abtei berichtete seinerzeit auch Pater Petrus Nowack. Der Sub-Prior stellte fest, dass der gescheiterten Wahl kein Streit innerhalb der Klostermauern zu Grunde liegt. „Wir können miteinander leben“, fasste Nowack zusammen. Vielmehr habe man sich schlicht nicht auf einen neuen Oberen verständigen können. Generell herrsche derzeit im Kloster eine besondere Situation. Die traditionelle Form des Leitungsamts sei in der heutigen Zeit an seine Grenzen gestoßen und eine neue Leitungsstruktur sei noch nicht entstanden. Dies, und die vielfältigen Aufgaben, die an einen Abt herangetragen werden, erschwere die Wahl. Auf konkrete Details der Wahl konnte Nowack nicht eingehen - Einzelheiten unterliegen der Geheimhaltung.

Führungslosigkeit führt zu Vertrauensverlust

Über die gescheiterte Wahl bekundete Gernot Mittler im Anschluss des Vortrages sein Unverständnis. Die Zahl der im Kloster in Maria Laach lebenden Mönche sei überschaubar und die kennen sich bereits teilweise seit Jahrzehnten. Laut Mittler habe die gescheiterte Wahl ein negativen Wirkung nach außen und innen. Zudem stelle ein fehlender Abt auch ein existenzielles Risiko dar. Denn laut Mittler stehen Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe an und diese Summe will verwaltet werden. Durch die Investition verspreche man sich eine Verstetigung der positiven Wirtschaftssituation des Klosters. Ein fehlender Oberer führe zu einem Vertrauensverlust – dies gelte auch für potentielle Kreditgeber.

Schnelle Beendigung des jetzigen Zustands erwünscht

Der Wunsch des Freundeskreises liegt auf der Hand: Stillstand und oder die Angst vor Veränderung dürfen nicht im Kloster herrschen; vielmehr bedürfe es Mut, Veränderungen anzugehen. Im Rahmen der Sitzung wurden Sorgen um die Zukunft des Klosters laut. Seitens der Freunde der Benediktiner wünsche man sich „Visionen für die zukünftige Ausrichtung“. Trotz der Unsicherheiten und Bedenken habe man Hoffnung und Zuversicht, dass sich Maria Laach in der Zukunft positiv entwickeln wird. Dem pflichtete auch der neue Prior-Administrator, Pater Petrus Nowack bei, der betonte, dass das „Kloster Lebensmittelpunkt der Mönche ist und nicht unter den Füßen wegbrechen darf.“ Nowack lobte in diesem Zusammenhang die gute und notwendige Arbeit des Freundeskreises. Sowohl der Vertreter des Klosters als auch die Mitglieder des Freundeskreises waren sich einig, in dieser ungewissen Situation eine schnelle Beendigung der jetzigen, ungewissen Situation herbeiführen zu wollen. ROB

Pater Petrus Nowack.

Pater Petrus Nowack.

Bei der Wahl am 5. Mai konnte kein neuer Klosterabt gefunden werden. Fotos: Abtei Maria Laach

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