Viertes Treffen des kriminalpräventiven Rates in Sinzig
Nur wenige Teilnehmer aber erste Erfolge
Sinzig. Im Sitzungssaal des Rathauses gab es am Mittwoch das vierte Treffen des kriminalpräventiven Rates. Die vor etwas mehr als einem Jahr gegründete Einrichtung hat zwar erste Erfolge zu verzeichnen, lockte aber bei ihrem vierten Treffen nur rund ein halbes Dutzend Sinziger Bürger in den Ratssaal.
Zum Vergleich: Bei der Gründungsveranstaltung im September des vergangenen Jahres und bei der konstituierenden Sitzung im November, bei der erste Arbeitskreise gegründet wurden, waren es je etwa 50.
Sinzig Bürgermeister Andreas Geron, der von Anfang an den kriminalpräventiven Rat zur Chefsache gemacht hatte, nahm es gelassen. „Man kann die geringe Beteiligung heute auch so interpretieren, dass wir erste schöne Erfolge zu verzeichnen haben“, so der Sinziger Stadtchef.
Geron und Tim Palm vom Sinziger Ordnungsamt führten als Erfolge dabei ganz konkret die verbesserte Lage im Schlosspark an, für den ja eigens ein Arbeitskreis gegründet wurde. Zur Kolpingstraße hin wurde eine neue Bepflanzung gesetzt und das Rondell hin zur Gustav-Bunge Straße ist durch eine ebenso hässliche wie wohl effektiven Drahtverhau gesperrt. Die Folge: diese Standorte sind damit für laute nächtliche Feten unattraktiv geworden. Geron berichtete vom Anruf eines Anwohners, der sich für den ruhigsten Sommer aller Zeiten bedankte. Und auch Palm konnte berichten, dass es in Sachen Beschwerden beim Ordnungsamt ebenfalls ein ganz ruhiger Sommer war.
Gute Nachrichten hatte auch Henrik Klar von der Polizeiinspektion Remagen im Gepäck. Denn die Zahl der Wohnungseinbrüche in Sinzig ist stark rückläufig. Waren es im Jahr 2016 noch 81 Fälle, so ist die Zahl im Jahr 2019 auf bisher erst 18 Einbrüche stark gesunken.
Auch in Sachen ruhenden Verkehr sprich wildes Parken machen sich in Sinzig Verbesserungen bemerkbar. Dies liegt wohl auch an der verstärkten Präsenz des personell aufgestockten Ordnungsamtes. In jüngster Zeit wurde in Sinzig an 14 Wochenenden und zwölf Abenden kontrolliert und es wurden auch eifrig Knöllchen geschrieben. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes stellten allerdings auch resigniert fest, dass einige Falschparker sich als Wiederholungstäter erweisen und die Knöllchen sozusagen als Parkgebühr in Kauf nehmen. In den vergangenen Jahren hatte das Sinziger HOT einige städtische Schaltkästen in der Stadt bunt gestaltet. Dies soll im Frühjahr auch mit entsprechenden Einrichtungen des Stromversorger West-Netz möglich sein, der dazu seine Einwilligung gegeben hat. Die kreativen Maler des HOT werden wohl im März oder April ausrücken. Vom Ordnungsamt gab es auch die Mitteilung, dass es nun in jedem Jahr in jedem Ortsteil eine eigene Verkehrsschau geben wird. Auch die Anschaffung weiterer Mülleimer im Kernstadtbereich ist bereits auf den Weg gebracht.
Thomas Auler vom Innenministerium in Mainz war bei allen vier Veranstaltungen in Sinzig bisher Stammgast. Er sah den Krimirat in Sinzig auf einen guten Weg und freute sich über die ersten Erfolge. „Die Menschen müssen immer wieder zusammengebracht werden und es muss nach Lösungen gesucht werden“, so Thomas Auler. Der Mann aus Mainz mahnte allerdings auch, die Suche nach Seniorensicherheitsberatern in Sinzig zu intensivieren. Trotz der geringen Besucherzahlen der jüngsten Veranstaltung soll die Arbeit im Krimirat weitergehen. Etwa jedes halbe Jahr soll sich der Rat treffen. BL
