Infotag rund um die Wasserbüffel an der Ahrmündung in Sinzig

Ortsbeirat stimmte dem Projekt mit großer Mehrheit zu

Sinzig. Weiden demnächst über 15 Wasserbüffel im Naturschutzgebiet Ahrmündung in Sinzig? Das geplante Beweidungsprojekt der oberen Naturschutzbehörde der SGD Nord wirkt auf den ersten Blick etwas verblüffend und wurde in Sinzig bereits ausgiebig diskutiert. Aber die weidenden Wasserbüffel könnten durchaus Realität werden. Am vergangenen Montag gab es im Sitzungssaal des Rathauses eine große Info-Veranstaltung, bei der auch der Umweltausschuss und der Ortsbeirat der Stadt Sinzig zum Thema tagten. Im Ratssaal fand also so etwas wie „ein Tag des Wasserbüffels“ statt. Das Projekt fand dabei, sowohl im Umweltausschuss als auch im Ortsbeirat, grundsolide Mehrheiten bei nur wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen.

Stefan Backes und Mitarbeiter von der SGD Nord sowie die Sinziger Biologin Dr. Ulla Stüßer hatten für diesen Tag ein umfangreiches Informationspaket geschnürt. Vor allen Dingen bei den Jägern und Anglern galt es, zahlreiche Vorbehalte auszuräumen. Klar ist aber schon im Vorfeld: Die Stadt Sinzig wird das Wasserbüffel-Projekt nicht wirklich Geld kosten. Unter Umständen fallen Pachteinnahmen an die Landwirte weg oder es gibt geringere Einnahmen, etwa bei den Anglern oder bei den Jagdpachten. Stefan Backes berichtete, dass im Vorfeld bereits jede Menge Vorgespräche, etwa zum Grundstückstausch oder mit den Jagdpächtern, stattgefunden hätten. Alle Fragen für das Wasserbüffelprojekt seien noch nicht abschließend geklärt, aber man sei auf einem guten Weg.

Dies wurde auch bei der Sitzung des Sinziger Ortsgremiums deutlich. Nach der Begrüßung hatte Ortsvorsteher Gunter Windheuser die Sitzungsleitung an seine Stellvertreterin Pia Wasem abgegeben. Hintergrund: Der Sinziger Ortsvorsteher ist Jagdpächter im Bereich der Ahrmündung und gilt damit als befangen. Obwohl der Ortsbeirat den anwesenden Sinziger Bürgern per separatem Beschluss ebenfalls ein Fragerecht einräumte, hielt sich die Zahl der Fragen in engen Grenzen. Die Planer hatten immer wieder betont, dass es eigentlich nur darum ginge, EU-Recht im Naturschutzgebiet auch wirklich durchzusetzen. Stefan Backes betonte, dass die Sicherheit der Tiere auch bei extremem Ahrhochwasser gewährleistet sei. Geklärt werden muss auch noch, welche Zäune das Gebiet vor allen Dingen im Abflussbereich der Ahr abschirmen werden. Die Ortsbeiratsmitglieder fassten bei zwei Enthaltungen einen einstimmigen Beschluss und zeigten sich dem Projekt gegenüber sehr wohlwollend eingestellt. Möglicherweise werden bereits bei der am 5. Dezember stattfindenden Haushaltsberatung im Sinziger Rat auch in Sachen Wasserbüffel im Wortsinne Nägel mit Köpfen im Rat der Stadt gemacht und die entsprechenden Beschlüsse gefasst.

Auch der zuvor tagende Umweltausschuss hatte sich bei einer Gegenstimme für die Wasserbüffel an der Ahrmündung ausgesprochen.