Bürgerdialog im Rathaus von Bad Neuenahr-Ahrweiler

Rückbau der B266 stand im Fokus

Rückbau der B266 stand im Fokus

Etwa 50 Interessierte folgten der Einladung ins Rathaus. Foto: privat

06.12.2022 - 09:15

Bad Neuenahr-Ahrweiler.Der Rückbau der vierspurigen B266 und die Ahr-Engstelle bei Heppingen und Heimersheim standen beim Bürgerdialog zur Gewässerwiederherstellung und Hochwasservorsorge im Rathaus von Bad Neuenahr-Ahrweiler im Mittelpunkt. Rund 50 Bürger diskutierten mit Vertretern des Kreises, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) und der Stadt.

Alfred Bach, Leiter Planung Aufbau bei der Stadtverwaltung, begrüßte die Gäste und die Experten des Abends, Anja Toenneßen von der Kreisverwaltung, und Joachim Gerke, Chef der Wasserwirtschaft bei der SGD. Und die stellten zunächst auf Wunsch der Bürger die grundsätzlichen Pläne der Behörden für die Zukunft an der Ahr aus Gewässersicht vor.

Das Ziel des Kreises ist ein überörtliches Hochwasservorsorgekonzept, dass das komplette Gebiet der Ahr von der Quelle bis zur Mündung erfasst. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war die Kooperationsvereinbarung von Kreis und seinen acht Gebietskörperschaften zur Hochwasserpartnerschaft Ahr. Die von einzelnen Verbandsgemeinden, Städten und der Gemeinde Grafschaft entwickelten lokalen Hochwasserschutzkonzepte fließen in die Gesamtbetrachtung mit ein. Auf überregionaler Ebene steht man in Kontakt mit dem Nachbarkreis Vulkaneifel und dem Kreis Euskirchen in NRW.


Hauptaugenmerk liegt auf Gewässerwiederherstellung


Derzeit liegt das Hauptaugenmerk auf der Gewässerwiederherstellung und Entwicklung Ahr. Fünf Ingenieursbüros sind mit der Planung der Wiederherstellung beauftragt. Erste Zwischenergebnisse liegen vor – auch für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit der Fertigstellung des Gesamtkonzeptes wird für Anfang 2023 gerechnet. Das Ziel: Ein möglichst breiter Durchfluss innerorts und Platz zum Ausdehnen für die Ahr außerorts. „Das große Ganze wird noch Jahre dauern, aber wir setzen auch jetzt schon Maßnahmen um“, so Anja Toenneßen, die unter anderem für Baurecht und Gewässer die Verantwortung bei der Kreisverwaltung trägt.

Die Gewässerinstandsetzung sei kein Wiederaufbau „Eins zu Eins“, sondern mit Maßnahmen zur besseren Hochwasserrückhaltung in den Auen versehen, betonte sie. Er beinhalte allerdings keine baulichen Maßnahmen, wie etwa der von Rückhaltebecken. Dafür bedarf es genauer Planung und jedes Bauwerk brauche ein aufwändigeres Genehmigungsverfahren.

„Die Planung der neuen Brücken in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft ist ein entscheidender Bestandteil der Hochwasservorsorge und des Hochwasserschutzes“, betonte Joachim Gerke. Die alten Brücken mit ihren mächtigen Pfeilern in der Ahr und ihren Rundbögen vor allem an der Mittelahr hätten für massive Verklausungen gesorgt, die für die hohen Flutwellen mitverantwortlich waren du letztlich auch für die schweren Schäden in der Kreisstadt, . „Deshalb müssen die neuen Brücken für einen besseren Durchlauf des Wassers sorgen – schlanker und standfester sein, möglichst ohne Pfeiler in der Ahr“, so Gerke.

Für die derzeitige Debatte, angestoßen durch Veröffentlichungen der Stiftung Denkmalschutz, die alten Brücken zu sanieren oder auch Reste zu erhalten, zeigten beide Verständnis. „Die identitätsstiftende Bedeutung der Brücken ist uns bewusst, im Sinne des Hochwasserschutzes können wir das aber nicht für gut heißen“, so die beiden Experten.

Rückendeckung gibt es von Gerke und Toenneßen für den Rückbau der vierspurigen B266 auf drei oder zwei Spuren. Das wäre ganz im Sinne der Hochwasservorsorge. „Aber da sind wir nicht Herr des Verfahrens, das ist Sache des Bundes und nicht in unserer beide Entscheidungsgewalt“, so Gerke. Auch für eine Verlegung des Bahnhofes Heimersheim machen sie den Weg frei, um der Ahr mehr Platz zu geben. Was weitere Maßnahmen im Bereich der Ahr-Engstelle im Bereich Heppingen und Heimersheim angeht, machten beide klar, dass es nie um Maßnahmen auf Kosten der einen oder anderen Seite der Ahr gehen könne. Das seien komplexe Fragen und Schnellschüsse würden bei deren Beantwortung wenig helfen. ROB

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Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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