Politik | 09.02.2024

In Oberwinter fand eine Bürgerversammlung zum Bahnlärm statt

Steigende Anzahl von Güterzügen bereitet Sorge

Symbolbild.  Foto: pixabay.com

Remagen. In der letzten Januarwoche trafen sich interessierte Bürger*innen im Oberwinterer Gemeindehaus mit Bürgermeister Björn Ingendahl, Vertretern der Kommunalpolitik und Dirk Van-Kaathoven, DB InfraGo AG (vormals DB Netz AG und DB Station&Service AG), um über Fragen des Bahnlärms zu diskutieren. Wertvolle Beiträge steuerte Gerd Kirchhoff, 1. Vorsitzender der in Bad Honnef ansässigen Bürgerinitiative BIN gegen Bahnlärm e.V., bei.

Aktuelle Umfrage

Ausgangspunkt des aktuellen Bürgergesprächs war eine im Vorjahr durchgeführte Umfrage der Stadtverwaltung, in der die Bürger*innen Hinweise zum Thema Bahnlärm vorbringen konnten. Diese Fragen wurden an die Bahn weitergeleitet und dort geprüft.

DB-Vertreter van-Kaathoven bedankte sich für alle Hinweise, da schadhafte Gleisanlagen nicht nur lokal zu unnötigem Lärm führen, sondern letztlich auch für Beschädigungen am Zugmaterial und damit in Verbindung stehende weitere Emissionen verantwortlich sind. Wo möglich, sorge ein Bautrupp der Bahn für eine zeitnahe Beseitigung schadhafter Stellen. Er rief die Bürger*innen dazu auf, sich auch weiterhin mit Ihren Problemen und Fragen an ihn und seine Kolleg*innen bei der Bahn zu wenden, um Schäden oder Fehler zu melden.

Im Laufe des Gespräches wurde klar, dass erst im Rahmen der für 2028 geplanten Generalsanierung der linken Rheinstrecke hin zu einer Hochleistungstrasse sogenannte Isolierstöße beseitigt werden können, die derzeit manchem Bürger durch die daraus resultierenden Geräusche den Schlaf rauben. Diese Lücken unterteilen die Gleisanlage technisch in messbare Teilabschnitte und dienen der Erkennung der Zugposition sowie der elektrischen Zugsteuerung. Durch den Zugbetrieb verschleißen diese Stöße und müssen regelmäßig erneuert werden. Erst die Generalsanierung der Bahnstrecke wird eine digitale Erfassung und Steuerung der Züge erlauben, so dass in Zukunft aus dem Bahnbetrieb heraus auf solche Störquellen verzichtet werden kann. Welche Maßnahmen die Deutsche Bahn bei der Generalsanierung genau im Bereich Remagen umsetzen wird, dazu wird im Vorfeld die Stadt in einem förmlichen Verfahren noch beteiligt, so Van-Kaathoven auf Nachfrage des Bürgermeisters.

Steigender Güterverkehr

Sorge bereitet indes, dass die Generalsanierung nicht nur der Sanierung der vorhandenen Gleisanlagen, sondern auch dazu dienen soll, die Anzahl der Güterzüge im Rheintal deutlich zu erhöhen. So ist den öffentlich zugänglichen Daten der Messstelle Andernach (laerm-monitoring.de) zu entnehmen, dass bereits heute allein auf der linken Rheinseite täglich über 380 Züge fahren können (Messtag 23.02.2023: 383 Züge, hiervon 253 Güterzüge).

Einigkeit bestand unter den Diskussionsteilnehmern darin, dass viele Schallschutzmaßnahmen durch die Hochleistungstrasse und die damit bundespolitisch gewollte Verdichtung des Bahnverkehrs in ihrer Wirkung gemindert werden. Unfälle in der jüngeren Vergangenheit haben zudem die Gefahren aufgezeigt, die mit einem Zuwachs an Güterzügen im engen Rheintal einhergehen können. Eine dauerhafte Entlastung könne daher nur durch eine weitläufige Umleitungstrasse erreicht werden. „Hierfür müssen wir gemeinsam mit allen betroffenen Kommunen entlang des Mitterheins auf politischer Ebene die maßgeblichen Stellen im Bund und Land sensibilisieren und auf Alternativen drängen“, resümierte Bürgermeister Ingendahl.

Symbolbild. Foto: pixabay.com

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Trauer um Wolfgang Schlagwein

  • K. Schmidt: Wolfgang war einer dieser Grünen, denen man einerseits bei Ideen und Grundhaltung schon deutlich anmerkte zu welcher Partei sie gehören, die gleichzeitig in der Diskussion aber offen, praxisnah/realistisch,...
  • Detlev Koch: Der Tod von Wolfgang Schlagwein hat mich sehr betroffen gemacht. Ich habe ihn während der Zusammenarbeit im Rat der Stadt Bad Neuenahr -Ahrweiler als einen ausgesprochen kompetenten und unglaublich angenehmen Politiker und Menschen wahrgenommen.
  • Hans.E: sind eigentlich die Pflastersteine aus China mittlerweile angekommen?
  • Jo Wester: Leider, sie haben Fahrrad Wege vergessen!
Essen auf Rädern
Baumfällung & Brennholz
Daueranzeige
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0042#
Kreishandwerkerschaft - Anzeige Heizung
Herbstbunt
Herbstbunt Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ganze Seite Ahrweiler
Empfohlene Artikel

Remagen. Um die Nutzung von E-Ladesäulen effizienter und fairer zu gestalten, werden ab dem 01. November 2025 einheitliche Blockiergebühren zwischen 08:00 und 20:00 Uhr an den städtischen E-Ladesäulen erhoben. Diese ersetzen die bisherige, teilweise uneinheitliche Regelung und sollen Verwirrung sowie eine ineffiziente Nutzung der Ladeinfrastruktur verhindern. Entsprechende Ladebedingungen sind in...

Weiterlesen

Region/Köln. Die Deutsche Bah nimmt am 24. November 2025 die zweite Ausbaustufe des neuen elektronischen Stellwerks (ESTW) für den Kölner Hauptbahnhof in Betrieb. Bereits Ende 2021 wurde im Rahmen der ersten Ausbaustufe die Stellwerkstechnik für den S-Bahnverkehr erneuert. Nun folgt die Umstellung für den Regional- und Fernverkehr.

Weiterlesen

Ahrtal. Der Wiederaufbau der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück geht in die Endphase. Der erste Spatenstich für den Wiederaufbau der Ahrtalbahn erfolgte im September 2023. Vier Jahre mit Planung und Fertigstellung. Grund für die DB (Deutsche Bahn), bei einem Pressetermin mit zahlreichen Medienvertretern/Innen aktuelle Informationen über die Baufortschritte zu geben. Das Interesse der zahlreichen Medienvertreter war sehr hoch.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Mögliche Beutegreifer-Attacke im Kreis Neuwied

Rätselraten um totes Damwild in Asbach

VG Asbach. Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, ereignete sich in der Verbandsgemeinde Asbach im Kreis Neuwied ein Vorfall, bei dem ein totes Damwild gefunden wurde. Es besteht der Verdacht, dass ein großer Beutegreifer beteiligt gewesen sein könnte. Zur Klärung des Sachverhalts wurden DNA-Abstriche genommen und zur Analyse an das Senckenberg Institut geschickt. Derzeit ist es noch unklar, ob tatsächlich ein großer Beutegreifer für den Vorfall verantwortlich ist.

Weiterlesen

Teilnahme der August-Horch-Schule BBS Andernach am Erasmus+-Projekt in Frankreich

Schulen als Brücke zur Nachhaltigkeit

Andernach. Vom 6. Bis 10. Oktober 2025 fand im südfranzösischen Bagnols-sur-Cèze das dritte Treffen im Rahmen des Erasmus+-Projekts „Schools as a Bridge to Sustainability“ statt. Dabei waren neben französischen, belgischen und norwegischen Schülern auch sechs Teilnehmer von der August-Horch-Schule BBS Andernach dabei.

Weiterlesen

Bundespräsident Steinmeier lobt Arbeit des „PIKSL Labors“ Andernach

Beeindruckende Bandbreite an sozialem Engagement

Andernach. Drei Tage lang verlegte der Bundespräsident im Rahmen der „Ortszeit Deutschland“ seinen Amtssitz nach Andernach. In seiner Abschlussrede lobte Frank-Walter Steinmeier das vielfältige soziale Engagement in der Bäckerjungenstadt und ging dabei auch auf das „PIKSL Labor“ der Barmherzigen Brüder Saffig ein: „Im ´PIKSL Labor´ werden ältere Menschen und Menschen mit Behinderung an digitale Medien herangeführt.

Weiterlesen

Kreishandwerkerschaft
Dauerauftrag
Anzeige Andernach
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Angebotsanzeige (Oktober)
Schulze Klima -Image
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Nachruf Regina Harz
Titelanzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
"Herbstbunt“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler, 25. – 26.10.25
Imageanzeige
Stellenanzeige Sozialarbeiter/Sozialpädagoge Adenau
Neueröffnung Snack Cafe Remagen