Freie Wähler Sinzig

Viele Güterzüge sind weiter zu laut

63 Prozent aller Güterzüge am Rhein sind aufgrund technischer Mängel lauter als nötig

Viele Güterzüge sind weiter zu laut

Wie hier im Sommer 2019 beteiligen sich die Freien Wähler Sinzig an den monatlichen Dienstagsdemos der Bürgerinitiative „Wir gegen Bahnlärm“ in Neuwied.Foto: privat

28.04.2020 - 12:15

Sinzig. Laut einer Untersuchung des Unternehmens RailWatch aus Bonn haben mehr als 60 Prozent der im Mittelrheintal verkehrenden Güterwagen derart gravierende technische Fehler, dass sie eigentlich gar nicht fahren dürften. Hierzu hatte das Unternehmen u.a. in Brohl-Lützing eine Messstation installiert. Nach einer einwöchigen Messung teilt das Unternehmen mit, dass 63 Prozent aller erfassten Güterzüge Radunrundheiten aufwiesen und deshalb lauter waren als nötig. „Diese Züge dürften nach den betrieblichen Vorschriften, die sich aus dem Allgemeinen Eisenbahngesetz ableiten, aus Sicherheitsgründen gar nicht in Deutschland unterwegs sein“, heißt es in einer Pressemitteilung von Railwatch. Durchschnittlich befanden sich vier Achsen mit Flachstellen an einem Güterzug, sagt Geschäftsführer Michael Breuer. Diese machen demnach nicht nur Lärm, sondern sorgen auch für Erschütterungen und können zu Schäden an Wagen, Ladung und Schienenoberfläche führen.

Bestätigt werden diese Ergebnisse durch eine aktuelle Studie des Bürgernetzwerks Pro Rheintal aus der Betroffenheits-Perspektive. Wie Pro Rheintal-Sprecher Frank Gross betonte, sind Rad- und Schienenfehler die Hauptursache für den gesundheitsgefährdenden Bahnlärm, der im Mittelrheintal die Menschen krank mache. Aufgeraute Räder verursachten „Rauschgeräusche“, die sich durch Umrüsten der Bremsen reduzieren ließen, während das „Rattern“, das fast alle Betroffenen als Wahrnehmung angeben, eindeutig auf Flachstellen oder fehlerhafte Schienenübergänge hinweise, erläuterte die Bahnlärminitiative. Frank Gross: „Der Unterschied zwischen einem intakten und einem defekten Güterwaggon kann in der Lautstärke bis zu 50 Dezibel betragen“. Maßgeblich daran beteiligt sei auch die Geschwindigkeit der Züge, die nachts – da nicht von Personenzügen aufgehalten – ungebremst durchs Rheintal polterten und lauter seien als am Tage.

Seit Jahren setzen sich Freien Wähler Sinzig für die Bahnlärmreduzierung ein und beteiligen sich an den Dienstagsdemo der „Bürgerinitiative „Wir gegen Bahnlärm“ in Neuwied, die leider aufgrund der aktuellen Corona Pandemie in diesem Monat erstmals seit 2013 nicht stattfinden konnte. Die Stadt Sinzig war 2018 der Bürgerinitiative beigetreten. Die dringende Bitte von Bürgermeister Geron an die Bahn, die Geschwindigkeit durchfahrender Güterzüge zu reduzieren, sei bisher erfolglos geblieben.

Pressemitteilung FWG Sinzig

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