Landratskandidaten stellten sich den Fragen des Jugendbeirats in Sinzig

Was wünscht sich die Jugend für den Kreis Ahrweiler?

Was wünscht sich die Jugend für den Kreis Ahrweiler?

Die Mitglieder des Jugendbeirates bei der Gründung im Jahr 2019. Foto: privat

Was wünscht sich die Jugend für den Kreis Ahrweiler?

Die Fragerunde wurde als Videokonferenz durchgeführt. Foto: ROB

Sinzig. Eine besondere Gesprächsrunde zur Landratswahl fand am vergangenen Freitag statt. Gastgeber der Videokonferenz war Raphael Jüris, der erste Vorsitzende des Jugendbeirats Sinzig – uns somit einem im Kreis einzigartigen Gremiums. 2019 wurde der Beirat ins Leben gerufen. Die 25 Mitglieder, die allesamt zwischen 14 und 17 Jahren jung sind, sind keine Teilnehmer einer Kommunalpolitik-AG. Der Jugendbeirat hat ein eigenes Budget und kann dem Stadtrat Empfehlungen aussprechen. So einzigartig der Rat ist, so einzigartig war auch die Fragerunde mit drei Kandidaten. Doch nur Horst Gies, Dr. Axel Ritter und Christoph Schmitt nahmen an dem Video-Talk teil. Cornelia Weigand ließ sich entschuldigen und dies aus „privaten und nachvollziehbaren Gründen“, wie Jüris erklärte.

Die Gesprächsrunde war nach einem straffen Schema aufgebaut. Jeder Teilnehmer hatte insgesamt 15 Minuten Redezeit, die er auf die insgesamt 10 Fragen, die sich die Mitglieder des Jugendbeirates im Vorfeld überlegt hatten, verteilen konnte. Sollte sich ein Kandidat mit einem Thema zu lange auseinandersetzen und die Zeit schon vor der letzten Frage abgelaufen sein, drohte die Stummschaltung. Hierzu kam es zwar nicht, aber sicherheitshalber wachte Lars Boes, ebenfalls Mitglied im Beirat, akribisch über die Uhr. Das Abschlussplädoyer war von diesem Zeitlimit befreit, die Vorstellungsrunde musste jedoch innerhalb von 60 Sekunden abgeschlossen sein. Dies war auch gleich der Start der Befragung, die anschaulich darlegte, was sich die Jugend von der Kreispolitik der Zukunft wünscht. So fragte Jüris: „Soll es in der Zukunft eine größere Beteiligung für Jugendliche im Kreis geben?“ Horst Gies bejahte dies, betonte gleichzeitig, dass der Wiederaufbau eine Aufgabe für alle Generationen sein muss. Christoph Schmitt hingegen wies darauf hin, dass ein Kreisjugendbeirat bereits von ihm im Kreistag vorgeschlagen wurde. Seinerzeit gab es keine Mehrheit für den Plan. Als „unerlässlich“ empfindet auch Dr. Axel Ritter die Einbindung der Jugend im Kreis.

Spannend war die Frage Jüris´, ob sich die Kandidaten mit dem Gedanken anfreunden können, dass Jugendlichen den ÖPNV kostenlos nutzen könnten. Christoph Schmitt hielt die Idee zwar für gut und unterstütze diese gerne, aber aus finanzieller Sicht sei der Plan ohne eine Beiteilung von Land und Bund nicht durchführbar. Auch Horst Gies stemmte sich nicht dagegen. Völlig kostenlos werde der ÖPNV für Jugendliche im Kreis wohl nicht werden, stattdessen schlage er günstigere Tickets vor. Zusätzlich sollen Senioren, die ihren Führerschein abgeben, ein kostenloses ÖPNV-Ticket erhalten. Dr. Axel Ritter befürwortete die Idee und wünscht sich für die Zukunft einen ÖPNV der neu gedacht wird: Inklusive autonomen Fahren und Flugtaxis.

Ein weiteres Thema dass den Jugendlichen am Herzen liegt ist die Umwelt und der Klimawandel. Hier herrschte bei allen drei Kandidaten weitestgehend Einigkeit. Im Kreis habe man noch erheblich Nachholpotenzial. Als große Möglichkeit der Zukunft steht hier die intensivere Nutzung der Solarenergie. Die Idee des „SolAHRrtals“ befürworteten gleichsam Dr. Ritter, Gies und Schmitt.