Landratskandidaten stellten sich den Fragen des Jugendbeirats in Sinzig

Was wünscht sich die Jugend für den Kreis Ahrweiler?

18.01.2022 - 10:19

Sinzig. Eine besondere Gesprächsrunde zur Landratswahl fand am vergangenen Freitag statt. Gastgeber der Videokonferenz war Raphael Jüris, der erste Vorsitzende des Jugendbeirats Sinzig – uns somit einem im Kreis einzigartigen Gremiums. 2019 wurde der Beirat ins Leben gerufen. Die 25 Mitglieder, die allesamt zwischen 14 und 17 Jahren jung sind, sind keine Teilnehmer einer Kommunalpolitik-AG. Der Jugendbeirat hat ein eigenes Budget und kann dem Stadtrat Empfehlungen aussprechen. So einzigartig der Rat ist, so einzigartig war auch die Fragerunde mit drei Kandidaten. Doch nur Horst Gies, Dr. Axel Ritter und Christoph Schmitt nahmen an dem Video-Talk teil. Cornelia Weigand ließ sich entschuldigen und dies aus „privaten und nachvollziehbaren Gründen“, wie Jüris erklärte.

Die Gesprächsrunde war nach einem straffen Schema aufgebaut. Jeder Teilnehmer hatte insgesamt 15 Minuten Redezeit, die er auf die insgesamt 10 Fragen, die sich die Mitglieder des Jugendbeirates im Vorfeld überlegt hatten, verteilen konnte. Sollte sich ein Kandidat mit einem Thema zu lange auseinandersetzen und die Zeit schon vor der letzten Frage abgelaufen sein, drohte die Stummschaltung. Hierzu kam es zwar nicht, aber sicherheitshalber wachte Lars Boes, ebenfalls Mitglied im Beirat, akribisch über die Uhr. Das Abschlussplädoyer war von diesem Zeitlimit befreit, die Vorstellungsrunde musste jedoch innerhalb von 60 Sekunden abgeschlossen sein. Dies war auch gleich der Start der Befragung, die anschaulich darlegte, was sich die Jugend von der Kreispolitik der Zukunft wünscht. So fragte Jüris: „Soll es in der Zukunft eine größere Beteiligung für Jugendliche im Kreis geben?“ Horst Gies bejahte dies, betonte gleichzeitig, dass der Wiederaufbau eine Aufgabe für alle Generationen sein muss. Christoph Schmitt hingegen wies darauf hin, dass ein Kreisjugendbeirat bereits von ihm im Kreistag vorgeschlagen wurde. Seinerzeit gab es keine Mehrheit für den Plan. Als „unerlässlich“ empfindet auch Dr. Axel Ritter die Einbindung der Jugend im Kreis.

Spannend war die Frage Jüris´, ob sich die Kandidaten mit dem Gedanken anfreunden können, dass Jugendlichen den ÖPNV kostenlos nutzen könnten. Christoph Schmitt hielt die Idee zwar für gut und unterstütze diese gerne, aber aus finanzieller Sicht sei der Plan ohne eine Beiteilung von Land und Bund nicht durchführbar. Auch Horst Gies stemmte sich nicht dagegen. Völlig kostenlos werde der ÖPNV für Jugendliche im Kreis wohl nicht werden, stattdessen schlage er günstigere Tickets vor. Zusätzlich sollen Senioren, die ihren Führerschein abgeben, ein kostenloses ÖPNV-Ticket erhalten. Dr. Axel Ritter befürwortete die Idee und wünscht sich für die Zukunft einen ÖPNV der neu gedacht wird: Inklusive autonomen Fahren und Flugtaxis.

Ein weiteres Thema dass den Jugendlichen am Herzen liegt ist die Umwelt und der Klimawandel. Hier herrschte bei allen drei Kandidaten weitestgehend Einigkeit. Im Kreis habe man noch erheblich Nachholpotenzial. Als große Möglichkeit der Zukunft steht hier die intensivere Nutzung der Solarenergie. Die Idee des „SolAHRrtals“ befürworteten gleichsam Dr. Ritter, Gies und Schmitt. ROB

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service