Frauen Union und Jonathan Grunwald besuchen Werkstätten in Meckenheim

Wo Arbeit beliebter ist als Feierabend

Wo Arbeit beliebter ist als Feierabend

Landtagsabgeordneter Jonathan Grunwald (im Bild vierter von links) informierte sich in den Bonner Werkstätten in Meckenheim. Von links: FU-Vorsitzende Sabrina Gutsche, Luisa Blome, Andreas Schuhen, Lucie Leyendecker und Anne Viehmann. Foto: privat

Meckenheim. „Wir sind mehr als ein Arbeitsplatz, wir sind Lebensmittelpunkt.“ Andreas Hess, Geschäftsführer der Bonner Werkstätten, bringt es auf den Punkt. Denn die Berufstätigkeit ermöglicht Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am Alltagsleben und das Gefühl, selbst etwas erreichen zu können, fördert Kontakte und macht Spaß. Nicht umsonst ist der Feierabend hier weniger beliebt als bei anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Über die Bonner Werkstätten der Lebenshilfe in Meckenheim informierten sich jetzt der Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald und die Frauen Union (FU) auf Initiative ihrer Vorsitzenden Sabrina Gutsche. Bei der Besichtigung lernten sie alle Arbeitsbereiche des „Werks 3“ kennen: Holzverarbeitung, Verpackung, Druck/Medien/Lettershop und Hauswirtschaft sowie die Gruppen für Heilpädagogisches Arbeiten. Insgesamt 260 Menschen mit Behinderungen und 60 Betreuungskräfte arbeiten in den von Andreas Schuhen geleiteten Werkstätten im Industriepark Kottenforst; es wird auch ausgebildet. Die nichtbehinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind heilpädagogische Fachkräfte, aber auch Seiteneinsteiger etwa aus dem Handwerk mit Zusatzqualifikation. Ziel ist, Mitarbeitende mit Behinderungen wo immer möglich in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die Werkstätten übernehmen Aufträge aus der Wirtschaft sowie von Privatkunden. Auftraggeber können unter bestimmten Voraussetzungen die Ausgleichsabgabe anrechnen lassen und zahlen dann weniger. Ansonsten gibt es keine Subventionen. Die Werkstätten arbeiten oft über viele Jahre kontinuierlich mit Auftraggebern zusammen, teilweise auch mit sehr großen Firmen. Jonathan Grunwald erkundigte sich nach Problemen und erfuhr unter anderem, dass der Fachkräftemangel auch in den Werkstätten ein Thema ist. In den sechs Gruppen für Heilpädagogisches Arbeiten erlebten die FU-Frauen und der Landtagsabgeordnete, mit wieviel Engagement, Zuwendung und auch Kreativität Menschen mit schwersten Behinderungen die Teilnahme am Berufsleben ermöglicht wird. So fertigt eine Gruppe aus den Holzresten aus der Schreinerei Holzschnipsel zum Anfeuern im Kamin, eine andere Insektenhotels und kunterbunte Filzblumen. Jeder und jede steuert nach den eigenen Möglichkeiten etwas zum Gelingen bei und ist Teil einer Gemeinschaft.Pressemitteilung der

Frauen Union Meckenheim