Politik | 20.06.2018

Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz zu Asylbewerberleistungen 2017

Zahl der Berechtigten gesunken

Bad Ems. Am Jahresende 2017 erhielten nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Rheinland-Pfalz 12.381 Männer und 6.744 Frauen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die Zahl der Berechtigten um 12.815 beziehungsweise 40 Prozent.

Großteil der Schutzsuchenden aus Afghanistan

Die Gründe für den starken Rückgang im vergangenen Jahr sind – wie auch 2016 –, dass einerseits weniger Asylsuchende einreisten und andererseits Asylverfahren abgeschlossen wurden. Wird ein Antrag auf Asyl vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge anerkannt, sind die betroffenen Personen nicht mehr leistungsberechtigt nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und werden in der Statistik nicht mehr berücksichtigt. Der Großteil der Schutzsuchenden kam aus Afghanistan (3.900 beziehungsweise 20 Prozent), gefolgt von Armenien (1.500 beziehungsweise acht Prozent), Syrien und Pakistan (jeweils rund 1.400 beziehungsweise sieben Prozent).

Grundleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen rund 10.400 Leistungsempfängerinnen und -empfänger (54 Prozent). Diese werden in Form von Sachleistungen, Wertgutscheinen und Geldleistungen gewährt und sind dazu bestimmt, den täglichen Lebensbedarf zu decken, das heißt unter anderem Ernährung, Kleidung, Unterkunft, Gesundheits- und Körperpflege. Von den Empfängerinnen und Empfängern der Grundleistungen lebten rund 5.700 dezentral in Wohnungen, 3.400 in zentralen Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende und 1.200 in Gemeinschaftsunterkünften.

Analogleistungen nach 15-monatiger Aufenthaltsdauer

Mehr als 8.700 Asylbewerberinnen und -bewerber (46 Prozent) erhielten erhöhte Zuwendungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Form von Hilfe zum Lebensunterhalt – die sogenannten Analogleistungen. Diese üblicherweise als Geldleistungen gewährten Zuwendungen werden in der Regel nach 15-monatiger Aufenthaltsdauer in Deutschland gezahlt und bewirken, dass die Leistungsberechtigten denjenigen Personen gleichgestellt werden, die Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) erhalten.

Neben diesen Regelleistungen in Form von Grundleistungen beziehungsweise Hilfe zum Lebensunterhalt bezogen am Jahresende 2017 insgesamt rund 6.300 Männer und 3.500 Frauen besondere Leistungen, die in speziellen Bedarfssituationen gewährt werden, beispielsweise bei Krankheit, Schwangerschaft oder Geburt.

Kosten von rund 50 Euro je Einwohner

Die Bruttoausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beliefen sich im Jahr 2017 auf 225 Millionen Euro, das waren 134 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Nach Abzug der Einnahmen in Höhe von landesweit 22,9 Millionen Euro, beispielsweise aus Rückzahlungen gewährter Hilfen oder Kostenerstattung anderer Sozialleistungsträger, ergaben sich Nettogesamtausgaben von gut 202 Millionen Euro (rund 50 Euro je Einwohner). Dies entspricht einem Rückgang um 41 Prozent gegenüber 2016. Die Zahlen zu dieser Statistik liefern die für die Durchführung des Asylbewerberleistungsgesetzes in Rheinland-Pfalz zuständigen Stellen, das heißt das Land, die Landkreise, die kreisfreien und großen kreisangehörigen Städte, die verbandsfreien Gemeinden und die Verbandsgemeinden, einmal jährlich an das Statistische Landesamt. Die Zahl der Leistungsempfänger bezieht sich auf den Stichtag 31. Dezember, die Ausgaben auf das gesamte Jahr.

Pressemitteilung Statistisches

Landesamt Rheinland-Pfalz

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Wetzel: Herr Fratzscher hat Recht. Ich bin dieses Jahr 70 geworden, habe vor 50 Jahren den Grundwehrdienst geleistet und in meinem Leben einem soliden Beruf nachgegangen. Heute bin ich Woche für Woche ehrenamtlich tätig.
  • Kulak M.: Diese Überlegung ist ein Schlag ins Gesicht für all die jenigen,die zum Beispiel ihre Eltern und Grosseltern zuhause pflegen. Habe 10 Jahre meine Mutter gepflegt!!
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Achim Hoffmann: Das werte ich als „whataboutism“ - statt ein Thema zu diskutieren wird ein anderes Thema reingeschoben. Ich habe einen Kasten Bier von Karneval immer noch nicht leer, da möchte ich mir jedoch nicht verbieten...
  • Oliver L.: Gleiches sollte auch für die mit Abstand tödlichste, leider in DE aber ebenfalls legale Droge Alkohol gelten. Es ist schlimm, Kindern und Jugendlichen auch in der Öffentlichkeit vorzuleben, dass Drogenkonsum...
  • Alex Fuhr: Mit Interesse habe ich gelesen, dass die Stadt Bad Breisig beim diesjährigen Zwiebelsmarkt den Konsum von Cannabis untersagt – mit der nachvollziehbaren Begründung, dass insbesondere Kinder und Jugendliche...
  • Monika Bender : Ein super schönes Fest bei tollem Wetter. Die Spielgeräte und -Ideen waren außergewöhnlich und Klasse! Wo kann man erfahren, ob man bei der Verlosung etwas gewinnen hat ?
Dauerauftrag 2025
Magazin "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Audi Kampagne
Imageanzeige
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Heizölanzeige
Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Empfohlene Artikel

Volkesfeld. Der CDU-Ortsverband Volkesfeld führt am Mittwoch, 8. Oktober, 19.00 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus eine Informationsveranstaltung zum Thema „Warum sollte ich mich für Politik / Kommunalpolitik interessieren?“ durch. Rudolf Wingender, der als ehemaliger Ortsbürgermeister über 20 Jahre Erfahrung in besagter Position mitbringt und seit vielen Jahren Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes ist,...

Weiterlesen

Kreis Cochem-Zell. Der Cochem-Zeller CDU-Landtagsabgeordnete Jens Münster unterstützt mit Nachdruck zentrale Forderungen der kommunalen Initiative „Jetzt reden WIR – Ortsgemeinden stehen auf“. Dazu gehören insbesondere eine bessere finanzielle Ausstattung, die pauschale Zahlung von Finanzmitteln statt bisher zweckgebundener Zuweisungen, die nötige Entbürokratisierung und die Stärkung des Ehrenamtes.

Weiterlesen

Mayen-Koblenz. Zu einem Meinungsaustausch kam der Regionalbeirat der IHK Mayen-Koblenz jetzt mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Mechthild Heil zusammen. Das Gespräch erfolgte in sehr angenehmem Gesprächsklima – vertrauensvoll, offen und im Rahmen einer konstruktiven Diskussion. Der IHK-Regionalbeirat wird aus 11 Mitgliedern der IHK-Vollversammlung sowie weiteren Unternehmern gebildet, deren Unternehmenssitz im Landkreis Mayen-Koblenz liegt.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Buchvorstellung mit Dr. Gabriele Wolff im Forum Maria Laach

„Die Sakristei der Abteikirche zu Maria Laach“

Maria Laach. Am Dienstag, den 7. Oktober 2025, erscheint das Buch „Die Sakristei der Abteikirche zu Maria Laach“ von Frau Dr. Gabriele Wolff. Die Autorin wird ihr Werk um 19 Uhr im Klosterforum Maria Laach vorstellen und den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, die Sakristei persönlich zu besuchen.

Weiterlesen

Fördervereins der Realschule Mendig

Jahreshauptversammlung

Mendig. Der Vorstand des Förderkreises der Realschule plus und Fachoberschule Mendig lädt alle Mitglieder, Eltern, Lehrkräfte sowie Interessierte herzlich zur Jahreshauptversammlung 2025 ein. Die Versammlung findet am Mittwoch, den 24. September 2025, um 19:30 Uhr in der Realschule plus und Fachoberschule Mendig statt. Der Versammlungsraum wird an diesem Abend entsprechend ausgeschildert sein.

Weiterlesen

Sonderbeilage "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Magazin "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Anzeige Rheinbacher Ausbildungsmesse 2025
Sonderheft "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Daueranzeige
Sonderzeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Sponsoring Genuss Shopping Bad Neuenahr-Ahrweiler
Magazin "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Anzeige KW 36 / Robotik und Künstliche Intelligenz
Neukunden Imageanzeige
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Stellenanzeige Warenannahme /Hausmeisterei / Schließdienst
Sachbearbeiter/in  Führerscheinstelle (w/m/d)