Politik | 26.04.2019

Verbandsgemeinde Selters setzt das Konzept der Abwasserreinigung konsequent fort

Zentralisierung der Abwasserreinigung und Klärschlammbehandlung

Nutzung des Klärschlamms als Energieträger durch Anschluss der
Ortsgemeinden Hartenfels, Schenkelberg und Steinen an die Kläranlage Selters

Die Anlage in Selters soll aufgerüstet und das gesamte Potenzial soll ausgenutzt werden. Foto: Luftbild KA Selters

Selters. Durch die öffentlich formulierten Klimaschutzziele rückt der Einsatz erneuerbarer Energien sowie deren bewusst und gezielt angestrebte Steigerung immer mehr in den Vordergrund. Abwasser und der bei der Abwasserbehandlung anfallende Klärschlamm stellt in vielen Fällen ein noch ungenutztes Energiepotential dar, das es zu erschließen gilt. Wegen der Kalkulierbarkeit und Kontinuität dieses Energieträgers wurde in Selters bereits gemeinsam mit den Kooperationspartnern der VG Wirges, VG Dierdorf und dem Zweckverband Abwassergruppe Holzbach die Abwasser- und Klärschlammbehandlung in einem „Kommunalen Klärschlammbehandlungszentrum“ zentralisiert und optimiert. Die Faulungsanlage, in zweistufiger Kompaktbauweise mit einer Ausbaugröße von 34.700 Einwohnerwerten, wurde hierzu 2013 in Betrieb genommen.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die Mitgliedsstaaten der EU, einen guten Zustand ihrer Gewässer einschließlich des Grundwassers herbeizuführen. Die in diesem Zusammenhang zu erstellenden Bewirtschaftungspläne der SGD Nord wurden auch auf die Fließgewässer von Holzbach und Wied ausgerichtet. Die Mitte der 80er Jahre errichtete Teichkläranlage Hartenfels liegt im Einzugsgebiet dieser Gewässer. Wegen der deutlich gestiegenen Reinigungsanforderungen, die Teichkläranlagen bauartbedingt nicht erbringen können, hat die Verbandsgemeinde Selters in Abstimmung mit den Fachbehörden eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, die die wirtschaftlichste Alternative für eine Optimierung der Abwasserreinigung und Klärschlammbehandlung der Kläranlage Hartenfels aufzeigt.

Werkleiter Linder berichtet, dass die Studie der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner belegt, dass Zentralisierungsvarianten grundsätzlich dezentraler Lösungsansätze vorzuziehen sind. Der Verbandsgemeinderat hat sich deshalb positioniert und im Rahmen eines Grundsatzbeschlusses festgelegt, die wirtschaftlichste Investitionsalternative umzusetzen. Das bisherige Einzugsgebiet der Kläranlage Hartenfels (Ortsgemeinden Hartenfels, Schenkelberg und Steinen) wird bis zum Jahr 2021 noch an die leistungsfähige Zentralkläranlage Selters angeschlossen.

Nach der Durchführung eines europaweiten Vergabeverfahrens wurden, so Werkleiter Linder, zwischenzeitlich die Ingenieurleistungen für die Planung und Bauüberwachung der notwendigen Einzelmaßnahmen vergeben. Im Wesentlichen sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden: Neubau eines Regenrückhaltebeckens mit einem Volumen von ca. 600 m³ sowie einer Pumpstation auf dem Altstandort der Kläranlage Hartenfels; Rückbau und Renaturierungsarbeiten auf dem Altstandort der Kläranlage Hartenfels; Verlegung einer Druckrohrleitung über eine Strecke von 3,35 km von der Kläranlage Hartenfels nach Rückeroth; Einbau von Rechenanlagen in den Entlastungsbauwerken in Rückeroth und Goddert; Erweiterung der Belüftungseinrichtung auf der Kläranlage Selters.

Bürgermeister Klaus Müller sieht die Nachhaltigkeit dieses Projektes im Vordergrund, die sich an verschiedenen Faktoren ablesen lässt: Ökonomisch ergibt sich eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch Verringerung der Kosten. Mit der Realisierung steigert sich auch die Ökoeffizienz, da der Anschluss an eine leistungsfähigere Anlage den Gewässerschutz erhöht. Die Abwässer der Ortsgemeinden Hartenfels, Schenkelberg und Steinen können zudem zentral auf der Faulungsanlage mitbehandelt werden. Damit kann ein Großteil der im Klärschlamm gespeicherten Energie in Form von Faulgas nutzbar gemacht und zur Energiegewinnung herangezogen werden. Bereits heute wird annähernd 90% der benötigten elektrischen Energie auf der Kläranlage Selters durch den Einsatz eines Blockheizkraftwerkes und Photovoltaikanlagen selbst erzeugt. Mit der weiteren Zentralisierung wird angestrebt, dass sich der Eigenerzeugungsanteil nochmals steigern lässt. Auch wird erwartet, dass die zukunftsfähige Investition sich mittel- und langfristig positiv auf die Entgeltbelastung der Benutzer auswirkt.

Pressemitteilung der
Verbandsgemeindewerke Selters

Die Anlage in Selters soll aufgerüstet und das gesamte Potenzial soll ausgenutzt werden. Foto: Luftbild KA Selters

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Quiz: Wie gut kennt ihr den Lukasmarkt in Mayen?

  • Heike Gondorf : 10 von 10 richtig ???? Wo kann ich meinen Gewinn abholen?????

Jetzt mitmachen: Der BLICK aktuell-HeimatCheck!

  • Dieter Kramprich : Guten Tag. Ich möchte mich über die Straßen unmittelbar und weitläufig vom meinem Heimatort beklagen. Die L 87 von Waldorf Richtung Königsfeld. Die L 85 vom Ramersbach über Oberheckenbach Safel Kesseling. Die...

Zeitumstellung – sinnvoll oder überflüssig?

  • Angela Benz: Ja ich bin fur die Abschaffung der zeitumstellung
  • Pro Sommerzeit: leider bietet dieses Quiz nur die Option, zwischen dauerhafter Normalzeit (Winterzeit) oder wechselnder Zeitumstellung zu wählen. Die meisten Menschen würden wohl mit einer Abschaffung dauerhafte Sommerzeit implizieren und diese auch befürworten.
Dauerauftrag Imageanzeige
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Oktober 2025
Heimat aktiv im Herbst erleben
Stellenanzeigen
Sachbearbeiter/in (w/m/d) im Bereich „Sozialdienst Eingliederungshilfe
Stellenanzeige Reinigungskraft in Teilzeit gesucht
Medizinstudenten/innen (w/m/d)
Empfohlene Artikel

Mertloch. Der 11. Oktober 2025 war für die Ortsgemeinde Mertloch ein großer Tag: Nach rund einjähriger Bauzeit und vorhergehender Planungsphase konnte das neue Bürgerhaus im Rahmen einer feierlichen Eröffnung seiner Bestimmung übergeben werden. Mitten im Mertlocher Ortskern - eingebettet zwischen St. Gangolf Kirche, Kindergarten und Park - ist ein modernes Gebäude entstanden, das nicht nur architektonisch überzeugt, sondern auch technisch auf dem neuesten Stand ist.

Weiterlesen

Andernach. Den letzten Spaziergang am 03.10.2025 nutzte die Gruppe „Omas gegen Rechts“, um am „Tag der offenen Moschee“ die Andernacher Muslime in ihren Räumlichkeiten zu besuchen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Anette Moesta beim Informationstag zum „Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung“ in Andernach

Prävention ist der Schlüssel im Katastrophenschutz

Andernach. Jährlich, am 13. Oktober, findet der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung statt. Aus diesem Anlass hat in diesem Jahr die Stadtverwaltung Andernach mit zahlreichen Partner einen Aktionstag organisiert.

Weiterlesen

Neuer Schulelternbeirat am EKG Adenau gewählt

Bianca Baldes im Amt bestätigt

Adenau. Kürzlich fanden am Erich-Klausener-Gymnasium Adenau die Wahlen zum Schulelternbeirat (SEB) statt. Schulleiterin Christa Killmaier-Heimermann freute sich über die zahlreich erschienenen Klassenelternsprecher und die Wahlvertreter.

Weiterlesen

Tag der offenen Tür am Gymnasium Calvarienberg

Einblicke in Lernen und Gemeinschaft

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Gymnasium Calvarienberg öffnete kürzlich seine Türen für interessierte Viertklässlerinnen und Viertklässler, ihre Eltern und Geschwister. Bei typischem Herbstwetter erlebten zahlreiche Besucherinnen und Besucher einen abwechslungsreichen Vormittag, der Einblicke in Unterricht, Schulleben und die lebendige Schulgemeinschaft bot.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Ralf Schweiss
Daueranzeige
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Maschinenbediener
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 - Entdecker Bonus
Kirmes Miesenheim
Kirmes Miesenheim
Anzeige zu Video Wero
Image Anzeige
Sven Plöger Vortrag
Heimat aktiv erleben
Heimat aktiv erleben
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0443#
Veranstaltung Magic Gregorian Voices Adenau
Sachbearbeiter/in (w/m/d) im Bereich „Wirtschaftliche Jugendhilfe"
Stellenanzeige - diverse Stellen