Politik | 24.06.2015

Zweckverband der Volkshochschule traf Entscheidung zur Musikschule

Gebühren werden teilweise erhöht

Gruppenunterricht wird deutlich billiger – Höhere Leihgebühr für Musikinstrumente

Rheinbach. Mit höheren Kursgebühren müssen sich die meisten Nutzer der Musikschule in der Volkshochschule Rheinbach, Meckenheim, Swisttal mit Wachtberg ab 1. August abfinden. Die Zweckverbandsversammlung beschloss mit sieben zu vier Stimmen die von VHS-Rektor Adrian Grüter vorgelegte Änderung der Gebührenordnung. Die beiden Rheinbacher Christdemokraten Bernd Beißel und Joachim Schneider fehlten, und das Swisttaler Ratsmitglied Sven Kraatz (Grüne) verließ aus taktischen Erwägungen während der Abstimmung den Sitzungssaal im Rheinbacher Rathaus. Er gab damit seinem Unmut darüber Ausdruck, dass der Swisttaler Hauptausschuss alle Swisttaler Delegierten angewiesen hatte, ohne Wenn und Aber und ohne jegliche Veränderung für die Verwaltungsvorlage zu stimmen. Zuvor hatte Grüter noch einmal seine Leitmotive für die Gebührenänderung erläutert. Bildung sei ein hohes und wichtiges Gut mit hoher gesellschaftlicher Relevanz, denn sie ermögliche und fördere die Teilhabe von Menschen an gemeinschaftlichen Prozessen. „Bildung kostet – Unbildung kostet aber mehr“, appellierte er an die Solidargemeinschaft, eine sinnvolle Balance zwischen Wünschenswertem und Machbarem zu finden. Schließlich biete die Musikschule mit ihrem vielseitigen Angebot auch einen ordentlichen Mehrwert für die Gesellschaft insgesamt. Im Sinne von Fair Play müssten die kommunalen Zuschüsse aber auch fair verteilt und die Gebühren fair austariert werden. Deshalb sollen künftig diejenigen Musikschüler, die 45 Minuten Unterricht erhalten, mit denen gleichgestellt werden, die nur 30 Minuten Unterricht erhalten.

Erstmals Gebühr für Musiktheorie

Darüber hinaus sollen die Gebühren für Erwachsene gegenüber denen für Kinder und Jugendliche um rund zehn Prozent angehoben werden. Das Erwachsenenalter wurde von 27 auf 25 Jahre gesenkt und die Gebühren für das Ausleihen von Musikinstrumenten um einen Euro pro Monat erhöht. Teurer wird das Musikkarussell und der Spiel- und Singkreis für die kleinen Kinder, während die musikalische Früherziehung sogar preiswerter wird. Der Gruppenunterricht wird durchweg deutlich billiger, doch erstmals muss für die Musiktheorieklasse eine Gebühr in Höhe von 16,50 Euro berappt werden. Verbandsvorsteher Stefan Raetz (Rheinbach) lobte Grüter ausdrücklich: „Er ist noch nicht lange da, hat unsere Vorgaben aber schon hervorragend umgesetzt und sich mutig und konsequent um die Dinge gekümmert, die wir ihm aufgetragen haben.“ Grüter gehe einen unbequemen Weg mit zahlreichen Widerständen und habe damit begonnen, die Strukturen der Musikschule kritisch zu hinterfragen. Das werde mit Sicherheit auch in Zukunft fortgeführt, so Raetz. Er machte aber auch klar: „Es geht nicht darum, die Gebühren auf Teufel komm raus hochzuschrauben.“

Struktur der Musikschule wird überprüft

„Die Verwaltungsvorlage ist schlüssig, denn sie kümmert sich nicht allein um die Höhe der Gebühren, sondern vor allem um die Struktur der Musikschule“, bestätigte auch Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles. Den im Zweckverband zusammengeschlossenen Kommunen stehe überwiegend das Wasser bis zum Hals, deshalb dürfe die Umlage auf keinen Fall weiter steigen. Die Gemeinde Swisttal überlege ja schon seit Längerem, aus dem Zweckverband auszusteigen, „und wenn das passiert, dann reden wir über ganz andere Gebühren“, warnte Spilles. Man müsse auf jeden Fall den Zweckverband zusammenhalten und versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen. Mit der Gemeinde Wachtberg als möglichem vierten Mitglied sei man da schon auf dem richtigen Weg.

Keine Chance hatte der Vorschlag der Rheinbacher Zweckverbandsmitglieder, zunächst den Vorschlag des Elternbeirats umzusetzen, der eine geringe Gebührenerhöhung gewünscht hatte. Die Vorsitzende des Elternbeirats, Britta Ißler, hatte diese zuvor dargelegt: Man sei nicht grundsätzlich gegen eine Anhebung der Gebühren, doch die von der Verwaltung vorgeschlagenen Steigerungen seien teilweise einfach zu heftig. Vor allem Familien mit mehreren Kindern, die auch noch jeweils mehrere Instrumente erlernen wollten, müssten kräftig drauflegen.

Abwanderung zu privaten Musiklehrern droht

Dabei seien das gerade diejenigen, die der Musikschule über viele Jahre treu blieben und beständig ihre Beiträge zahlten. Die dürfe man nicht vergraulen, denn es drohe eine Abwanderung zu den günstigeren privaten Musiklehrern. Doch Konzerte und das Ensemblespiel seien praktisch nur in der Musikschule möglich. Diese seien nicht nur wichtig, weil man damit Orchestererfahrung sammle, sondern auch für die Persönlichkeitsentwicklung des musikalischen Nachwuchses. Das könne ein privater Lehrer meist nicht bieten. Auch die geplante Kürzung bei der Studienvorbereitung für außerordentlich talentierte Schüler, die im Anschluss eine Musikhochschule besuchen wollten, sei nicht sachgerecht. „Die haben alle sehr lange und sehr hart gearbeitet und geben uns so viel zurück“, appellierte Ißler. Gerade diese jungen Musiker solle man besonders fördern, seien sie doch Aushängeschilder für die Musikschule und Botschafter ihrer jeweiligen Heimatsgemeinde.

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