Chorverband Bonn Rhein-Sieg

Neuer Vorstand dringend gesucht

Neuer Vorstand dringend gesucht

Der Vorstand des Chorverbandes Bonn-Rhein-Sieg mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Klaus rechts (Vierter von links) stellte auf seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung die Weichen für die Zukunft. : -JOST-

Villip. Die Warnung vor der drohenden Auflösung des Chorverbandes Bonn-Rhein-Sieg zeigte offensichtlich Wirkung, denn zur außerordentlichen Mitgliederversammlung kamen 78 Vertreter von 46 Gesangsvereinen aus dem linksrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises ins Hotel Görres nach Villip. Thema der Arbeitstagung war einzig und alleine die Zukunftssicherung des Chorverbandes mit seinen insgesamt 69 Mitgliedsvereinen.

Zum ordentlichen Kreissängertag im kommenden Frühjahr zeichnet sich ab, dass der amtierende Vorstand nicht mehr kandidieren wird und damit der Fortbestand des Chorverbandes gefährdet ist. Die Vorsitzende Rita Nattermann hatte schon vor längerer Zeit aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt niedergelegt, so dass Klaus Rech als stellvertretender Vorsitzender die Geschäfte bis zur Neuwahl im kommenden Frühjahr führt.

Konsequenzen auch

für die Vereine möglich

Rech zeigte in einer Präsentation auf, welche Konsequenzen die drohende Auflösung des Verbands für die einzelnen Chöre bedeuten würde. Außerdem wurden von weiteren Vorstandsmitgliedern Ideen und Möglichkeiten vorgetragen, wie auch in den nächsten Jahren die erforderliche Verbandsarbeit zu leisten sein könnte. Aus Dortmund war extra Christoph Krekeler, Vizepräsident des Chorverbandes Nordrhein-Westfalen, angereist, um konkrete Möglichkeiten zur Bewältigung der Krise darzulegen, rief aber gleichzeitig die einzelnen Chöre dazu auf, Verantwortung für ihren Verband zu übernehmen.

Bis zum 3. November sind alle Chöre nun aufgerufen, sich an der Zukunftsgestaltung unter anderem durch Personalvorschläge zu beteiligen und sich aktiv mit einzubringen. Die Ehrenvorsitzenden Helga Eckhardt und Peter Heine richteten ebenfalls eindringliche Appelle an die Tagungsteilnehmer und äußerten den Wunsch, dass sich alle für den Fortbestand des Chorverbandes einsetzen mögen. Die Wortmeldungen aus dem Plenum gaben dem noch amtierenden Vorstand Hoffnung, dass sich genügend fähige Leute für die Weiterführung des Chorverbandes zur Verfügung stellen werden.

Führung aus der Ferne?

Solle dies wider Erwarten doch nicht der Fall sein, gebe es zwei Alternativen, so Krekeler. Die schlimmste Variante wäre die Auflösung des Chorverbandes, was zur Folge hätte, dass die einzelnen Chöre sich anderen Chorverbänden in der Nachbarschaft anschließen müssen, wenn die sie denn aufnehmen. Eine weitere Möglichkeit sei es, dass der Landesverband einige Personen zur Verfügung stellt, um den Verband „aus der Ferne“ weiterzuführen. Das dann nicht alle Annehmlichkeiten weiter fortgeführt werden können wie derzeit, sei dann aber auch nachvollziehbar. Andererseits wies Klaus Rech darauf hin, dass es innerhalb der Chöre eine gewisse „Trägheit“ gebe, denn zahlreiche Angebote des Chorverbandes Bonn-Rhein-Sieg würden überhaupt nicht abgerufen. Auch hier sei mehr Initiative der Vereine wünschenswert.