Allgemeine Berichte | 22.04.2013

Mit Aquarellkunst auf den Spuren der Sinziger Geschichte

Franz-Peter Zimmermann malte Jülicher Wasserburg

Maler Franz-Peter Zimmermann (r.), die Wasserburg und „seine Galeristin“ Claudia Flück. BL

Sinzig. Franz-Peter Zimmermann ist das, was man einen waschechten Sinziger nennt. Seit dem Jahr 1750 bewohnt die Familie Zimmermann nachweislich das Anwesen in der Eulengasse 8. Und dem Pensioner haben es zwei Dinge angetan. Die Aquarellmalerei und die Erforschung der Geschichte seiner Heimatstatt. Seiner Geduld und seinem Engagement verdankt die Stadt die Kopien der fünf wichtigsten Urkunden der Sinziger Geschichte, die im Sitzungssaal des Sinziger Rathauses zu sehen sind.

Neustes Produkt der Symbiose zwischen Kunst und Geschichte ist ein Aquarell des Vorgängerbaus des heutigen Schlosses. Das Bild zeigt die bereits zum Ruhesitz für die Herzogin Wilhelmine umgebaute Wasserburg. Den Umbau erledigten seinerzeit die Gebrüder Pasqualini, Baumeister aus Italien.

Die „Sinziger Schloss“ genannte herrschaftliche Villa in der Barbarossastraße aus der Zeit der Rheinromantik hatte eine Vorgängerin: die Wasserburg der Grafen (ab 1356 Herzöge) von Jülich.

Vom Aussehen jener Anlage ist heute lediglich eine winzige Grafik im Text einer Zunfturkunde erhalten, aber leider nur die Rückseite der Burg zur Ahr hin.

Der Sinziger Maler Franz-Peter Zimmermann hat sich seit längerer Zeit mit der bildlichen Darstellung dieses, für die damalige Zeit neben St. Peter und dem Zehnthof (Pfalz) stadtbildprägenden Gebäude auseinandergesetzt, damit Interessierte ein nicht unwesentliches Kapitel der Sinziger Stadtgeschichte jetzt auch bildlich nachvollziehen können. „Ich versuche mit meiner Malerei, Sinziger Geschichte für die Bürger auch wieder greifbar zu machen“, so Zimmermann. Mit der Aquarelltechnik und historischen Darstellung tritt Zimmermann damit auch in die Fußstapfen seines Kunstlehrers und bekannten Sinziger Malers Franz Steinborn.

Er hat versucht, nach heute noch sichtbar vorhandenen Fundamentresten sowie den Ausmaßen des Wassergrabens, zumindest im Wesentlichen die Gesamtanlage authentisch darzustellen. Erbaut wurde die Burg ab1330 von Markgraf Wilhelm V. von Jülich. Was bewegte den Grafen, sich ein wehrhaftes Haus - weitab von seinem Stammsitz - vor Sinzigs Stadtmauer zu errichten? Auslöser war ein für damals beachtlicher Kredit des vermögenden Mannes an Kaiser Ludwig der Bayer. Im Gegenzug verpfändete der Kaiser die Stadt Sinzig mit der Folge, dass aus den Steuereinnahmen der Kredit zurückgezahlt wurde. Damit die Jülicher zu den verschiedensten Anlässen wie Überwachung der Steuereinnahmen, Ausübung der Gerichtsbarkeit und zum Schutz der Stadt vor feindlichen Übergriffen nicht ständig die damals beschwerlichen Reisen Jülich-Sinzig-Jülich auf ein Minimum beschränken konnten, war in Sinzig ein Beauftragter ständig in der Burg anwesend.

Die Wasserburg bestand fast 350 Jahre und wurde 1689 von französischen Truppen total zerstört. Das Trümmerfeld lag so bis 1850. Dann kaufte die Kölner Kaufmannsfamilie Bunge das gesamte Areal und ließ das heute „Sinziger Schloss“ genannte Gebäude als Sommer-Sitz der Familie erbauen, wobei der Planer Vincenz Statz aus Köln auf den Fundamenten des nordwestlichen Turmes der Vorgängerburg den heute einzigen Turm des Schlosses im alten Stil nachbauen ließ.

Der früher große Wassergraben zum Schutz vor feindlichen Angriffen blieb an drei Seiten optisch erhalten und wurde von Gartenarchitekt Josef Lenne in die neue Parkanlage integriert, deren gepflegten Eindruck man sich heute nur noch mit viel Einfühlungsvermögen vorstellen kann. Das Aquarell ist noch Ende Mai bei Foto-Flück in der Mühlenbachstraße 42 ausgestellt und kann während der Geschäftszeit besichtigt werden.

Maler Franz-Peter Zimmermann (r.), die Wasserburg und „seine Galeristin“ Claudia Flück. Foto: BL

Neueste Artikel-Kommentare
  • H. Schüller: Laut DB-Auskunft ist Grünstrombetrieb erst ab 2038 (!) geplant. Bis dahin enthält der Bahnstrom 413 MW klimaschädlichen Kohlestrom, den Sie hilflos schönreden. Bahnelektrifizierungen sind aus den genannten...
  • Klaus Groß : Der Individualverkehr immitiert Feinstaub und Co2 vor Ort., wobei ich meine, das der Co2 Anteil politisch missbraucht wird. Unsere Kohlekraftwerke sind auf einem technischen. hohen Standart und gehören zu den modernsten der Welt.
  • H. Schüller: "klimafreundliche Elektromobilität" ist eine Falschbehauptung, denn der Bahnstrommix enthält reichlich Kohlestrom aus dem vor wenigen Jahren neugebauten Bahnkraftwerk Datteln. Oberleitungsfreie Bahnen...

Lahnsteiner Krippenweg eröffnet

  • Ulrich Schneider: Bin heute mit meiner Frau den ganzen Krippenweg gelaufen. Ich war total überrascht wie schon dieser Weg mit 28 Krippen, völlig unterschiedicher Art gestaltet ist Ich kann da nur sagen - Absolute Weltklasse.
  • Boomerang : Wenn man nicht in der Lage ist die Grenzen zu schützen müssen die Innenstädte verbarrikadiert werden. Und dann stehen die Leute in aufwendig gesicherten Messerverbotszonen und diskutieren über das Stadtbild.
Kreishandwerkerschaft
Dauerauftrag Imageanzeige
Weihnachtsgruß Mobiler Pflegedienst
Weihnachtsanzeige
3+1 Aktion
Weihnachten in der Region
Weihnachts-  baumverkauf  unter der  Moseltalbrücke in Dieblich!
Öffnungszeiten
Engelporter Weihnachtsmarkt
Empfohlene Artikel

Oberwinter. Viele Kinder mit ihren Eltern folgten der Einladung zur Kinderkirche in der St. Laurentiuskirche in Oberwinter am 14. Dezember. Nach dem Anzünden der dritten Kerze am Adventskranz wurde die Geschichte der hl. Lucia auf kindgerechte Art gespielt und auch dargestellt. Zum Abschluss bekamen alle Kinder einen Lichterkranz, den sie aufsetzen konnten, was sie auch taten. So konnten sie symbolisch das Licht mit nach Hause nehmen und bringen, aber auch das Licht hinaus tragen.

Weiterlesen

Sinzig. Wunderschöne Weihnachtsartikel und Leckereien aus Fairem Handel waren wieder auf dem Sinziger Adventsmarkt zu finden. Wie in den Jahren zuvor, beteiligten sich die Aktiven der Fairtrade-AG im Bürgerforum mit einem Fairen Stand. Neben den Fairen Waren schenkten sie auch noch leckeren Fairen Bio-Kakao aus. Bei den Besucherinnen und Besuchern des Adventsmarktes kam das Angebot gut an. So füllen nun Faire Waren das ein oder andere Geschenkpaket unter den Weihnachtsbäumen.

Weiterlesen

Dedenbach. Gymnastik Riege Dedenbach e.V. lädt zur traditionellen Winterwanderung am Sonntag, dem 11. Januar 2026, ein. Eingeladen sind alle Mitglieder sowie deren Familien und Freunde. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr an der Bushaltestelle in Dedenbach. Von dort führt die gemeinsame Wanderung über den alten Butterweg und durch Rodder bis zur ehemaligen Rodderer Schule.

Weiterlesen

Weitere Artikel
Dauerauftrag
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Alles rund ums Haus
DA bis auf Widerruf
Daueranzeige
Anzeige Kundendienst
Stellenanzeige
Weihnachtsgrüße
Weihnachtsgrüße
Weihnachtsgrüße
Weihnacht Anzeige
Weihnachtsmarkt in Kripp am 21.12.25
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Dezember 2025
WIR SPENDEN
Weihnachtsanzeige
Sponsoring Winterbunt - o.B.